Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.den Ring des Saturns. "Es sind eigentlich Albano sah rund umher seine Lebensgärten Jetzt gieng die Haltermann auf einen Wink den Ring des Saturns. „Es ſind eigentlich Albano ſah rund umher ſeine Lebensgärten Jetzt gieng die Haltermann auf einen Wink <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0345" n="333"/> den Ring des Saturns. „Es ſind eigentlich<lb/> zwei, Ihro Durchlaucht; aber der Sternwarte<lb/> fehlet zur Zeit noch ein Inſtrument es zu ſe¬<lb/> hen“ ſagt' er und zielte wieder nach Vorſchuß.</p><lb/> <p>Albano ſah rund umher ſeine Lebensgärten<lb/> glänzen vom warmen Schimmer eines Nach¬<lb/> frühlings; und ſein Inneres erbebte ſüß und<lb/> ſchmerzlich. Er nahm einen Kometenſucher und<lb/> flog unter den Geſtirnen umher, nach Blumen¬<lb/> bühl, in die Stadt, auf die Berge, nur nicht<lb/> auf das weiſſe Schloß mit dem erleuchteten<lb/> Eckzimmer und dem kleinen Garten; das gan¬<lb/> ze Herz kehrte vor Scham und Liebe um vor<lb/> der Thür des Paradieſes.</p><lb/> <p>Jetzt gieng die Haltermann auf einen Wink<lb/> zum Aufbruch mit dem Sternſeher voraus hin¬<lb/> ab, um der Fürſtin einen zeugenloſen, freien<lb/> Augenblick zuzuwenden. Albano ſtand edel im<lb/> Mondſchimmer vor ihr, ſein Auge war glän¬<lb/> zend, ſeine Züge gerührt; ſie faßte ſeine Hand<lb/> und ſagte: „wir mißverſtehen einander gewiß<lb/> nicht, Graf!“ Er drückte die ihrige und ſeine<lb/> Augen quollen voll. „Nein, Fürſtin! (ſagt' er<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [333/0345]
den Ring des Saturns. „Es ſind eigentlich
zwei, Ihro Durchlaucht; aber der Sternwarte
fehlet zur Zeit noch ein Inſtrument es zu ſe¬
hen“ ſagt' er und zielte wieder nach Vorſchuß.
Albano ſah rund umher ſeine Lebensgärten
glänzen vom warmen Schimmer eines Nach¬
frühlings; und ſein Inneres erbebte ſüß und
ſchmerzlich. Er nahm einen Kometenſucher und
flog unter den Geſtirnen umher, nach Blumen¬
bühl, in die Stadt, auf die Berge, nur nicht
auf das weiſſe Schloß mit dem erleuchteten
Eckzimmer und dem kleinen Garten; das gan¬
ze Herz kehrte vor Scham und Liebe um vor
der Thür des Paradieſes.
Jetzt gieng die Haltermann auf einen Wink
zum Aufbruch mit dem Sternſeher voraus hin¬
ab, um der Fürſtin einen zeugenloſen, freien
Augenblick zuzuwenden. Albano ſtand edel im
Mondſchimmer vor ihr, ſein Auge war glän¬
zend, ſeine Züge gerührt; ſie faßte ſeine Hand
und ſagte: „wir mißverſtehen einander gewiß
nicht, Graf!“ Er drückte die ihrige und ſeine
Augen quollen voll. „Nein, Fürſtin! (ſagt' er
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