Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.ste; und sie dachten ihm unter dem Lesen des Als Albano nach Hause kam, fand er fol¬ "Die F. -- lockt Dich. Sie liebt Dich. Mit Nous nous verrons ſte; und ſie dachten ihm unter dem Leſen des Als Albano nach Hauſe kam, fand er fol¬ „Die F. — lockt Dich. Sie liebt Dich. Mit Nous nous verrons <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0320" n="308"/> ſte; und ſie dachten ihm unter dem Leſen des<lb/> Letztern gern weiter nach. Die Fürſtin, wel¬<lb/> che längſt geglaubt, jene liebe den Grafen,<lb/> freuete ſich über die Unbeſonnenheit ihrer Geg¬<lb/> nerin. Albano, ob ihm gleich ihr warmes Au¬<lb/> ge von jeher aufgefallen war, erklärte ſich das<lb/> Entweichen aus dem Unmuth über die Subor¬<lb/> dinazion ihrer Leſe-Rolle und überhaupt aus<lb/> der Unverträglichkeit beider Frauen. Denn da<lb/> Julienne auf eigne Koſten die Fürſtin vernach¬<lb/> läſſigte und ihre Meinung wenig zudeckte: ſo<lb/> erſchien auch die der Fürſtin unwillkührlich; ſo¬<lb/> bald eine Perſon ihren Haß entblößet, ſo kann<lb/> die zweite ſchwer den ihrigen verſtecken vor der<lb/> dritten.</p><lb/> <p>Als Albano nach Hauſe kam, fand er fol¬<lb/> gendes Blatt auf ſeinem Tiſch:</p><lb/> <p>„Die F. — lockt Dich. Sie liebt Dich. Mit<lb/><hi rendition="#aq">éclat</hi> ſendet ſie nächſtens den M. — zurück, um<lb/> ihrer Tugend <hi rendition="#aq">rélief</hi> zu geben und Dir zu im¬<lb/> poniren. Fliehe ſie! — Ich liebe Dich, aber<lb/> anders und ewig.</p><lb/> <p rendition="#right"><hi rendition="#aq">Nous nous verrons<lb/> un jour</hi>, <hi rendition="#aq">mon frère</hi>.“</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [308/0320]
ſte; und ſie dachten ihm unter dem Leſen des
Letztern gern weiter nach. Die Fürſtin, wel¬
che längſt geglaubt, jene liebe den Grafen,
freuete ſich über die Unbeſonnenheit ihrer Geg¬
nerin. Albano, ob ihm gleich ihr warmes Au¬
ge von jeher aufgefallen war, erklärte ſich das
Entweichen aus dem Unmuth über die Subor¬
dinazion ihrer Leſe-Rolle und überhaupt aus
der Unverträglichkeit beider Frauen. Denn da
Julienne auf eigne Koſten die Fürſtin vernach¬
läſſigte und ihre Meinung wenig zudeckte: ſo
erſchien auch die der Fürſtin unwillkührlich; ſo¬
bald eine Perſon ihren Haß entblößet, ſo kann
die zweite ſchwer den ihrigen verſtecken vor der
dritten.
Als Albano nach Hauſe kam, fand er fol¬
gendes Blatt auf ſeinem Tiſch:
„Die F. — lockt Dich. Sie liebt Dich. Mit
éclat ſendet ſie nächſtens den M. — zurück, um
ihrer Tugend rélief zu geben und Dir zu im¬
poniren. Fliehe ſie! — Ich liebe Dich, aber
anders und ewig.
Nous nous verrons
un jour, mon frère.“
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/320>, abgerufen am 05.07.2024. |