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Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.

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alter Freuden und neuer Hoffnung ins Haus
lief, diese Schwester des heiligen, weggerissenen
Menschen, die Bundsgenossin so glänzender
Tage. Sie wurde ehrend aufgenommen und
immer von einer Ehrenwache, der Ministerin,
begleitet, weil sie ja eine Gesandtin des Gra¬
fen eben so gut seyn konnte als eine Wahlher¬
rin ihres Sohnes. Die Listige suchte einige ein¬
same Augenblicke mit Lianen durch das kühne
Betteln um deren Begleitung nach Blumen¬
bühl zu erhaschen; die Begleitung wurde auch
zugestanden und sogar der Mutter ihre dazu¬
gethan. Liane fuhr den Weg nach Blumen¬
bühl, über den noch blühenden Gottesacker ein¬
gesenkter Tage. Welcher Thränenstrom arbei¬
tete in ihrer Brust herauf, da sie von der
noch glücklichen Rabette schied! --

Diese hatte unschuldiger Weise dem Hause
einen der größten Zankäpfel für das Abend¬
essen dagelassen, den je der Minister für die
Fruchtschaale mit seinem Apfelpflücker sich ge¬
holet hatte; daher soupirt' er wieder en fa¬
mille
. Rabetten war nämlich ein dummes
Wort über das sonntägige Beisammenseyn in

alter Freuden und neuer Hoffnung ins Haus
lief, dieſe Schweſter des heiligen, weggeriſſenen
Menſchen, die Bundsgenoſſin ſo glänzender
Tage. Sie wurde ehrend aufgenommen und
immer von einer Ehrenwache, der Miniſterin,
begleitet, weil ſie ja eine Geſandtin des Gra¬
fen eben ſo gut ſeyn konnte als eine Wahlher¬
rin ihres Sohnes. Die Liſtige ſuchte einige ein¬
ſame Augenblicke mit Lianen durch das kühne
Betteln um deren Begleitung nach Blumen¬
bühl zu erhaſchen; die Begleitung wurde auch
zugeſtanden und ſogar der Mutter ihre dazu¬
gethan. Liane fuhr den Weg nach Blumen¬
bühl, über den noch blühenden Gottesacker ein¬
geſenkter Tage. Welcher Thränenſtrom arbei¬
tete in ihrer Bruſt herauf, da ſie von der
noch glücklichen Rabette ſchied! —

Dieſe hatte unſchuldiger Weiſe dem Hauſe
einen der größten Zankäpfel für das Abend¬
eſſen dagelaſſen, den je der Miniſter für die
Fruchtſchaale mit ſeinem Apfelpflücker ſich ge¬
holet hatte; daher ſoupirt' er wieder en fa¬
mille
. Rabetten war nämlich ein dummes
Wort über das ſonntägige Beiſammenſeyn in

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[138/0150] alter Freuden und neuer Hoffnung ins Haus lief, dieſe Schweſter des heiligen, weggeriſſenen Menſchen, die Bundsgenoſſin ſo glänzender Tage. Sie wurde ehrend aufgenommen und immer von einer Ehrenwache, der Miniſterin, begleitet, weil ſie ja eine Geſandtin des Gra¬ fen eben ſo gut ſeyn konnte als eine Wahlher¬ rin ihres Sohnes. Die Liſtige ſuchte einige ein¬ ſame Augenblicke mit Lianen durch das kühne Betteln um deren Begleitung nach Blumen¬ bühl zu erhaſchen; die Begleitung wurde auch zugeſtanden und ſogar der Mutter ihre dazu¬ gethan. Liane fuhr den Weg nach Blumen¬ bühl, über den noch blühenden Gottesacker ein¬ geſenkter Tage. Welcher Thränenſtrom arbei¬ tete in ihrer Bruſt herauf, da ſie von der noch glücklichen Rabette ſchied! — Dieſe hatte unſchuldiger Weiſe dem Hauſe einen der größten Zankäpfel für das Abend¬ eſſen dagelaſſen, den je der Miniſter für die Fruchtſchaale mit ſeinem Apfelpflücker ſich ge¬ holet hatte; daher ſoupirt' er wieder en fa¬ mille. Rabetten war nämlich ein dummes Wort über das ſonntägige Beiſammenſeyn in

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan03_1802/150>, abgerufen am 24.11.2024.