sefüße sammt dem ewigen "er sagte" hersetze: so will ich den Auftrag in Person erzählen. Es werden einmal -- (sagte der Ritter) -- drei Unbekannte, einer am Morgen, einer Mittags und einer Abends zu ihm kommen und jeder wird ihm ein eingesiegeltes Kartenblatt zustel¬ len, worauf blos der Name der Stadt und des Hauses steht, worin das Bilderkabinet, das Al¬ bano noch dieselbe Nacht besuchen muß, zu fin¬ den ist. Im Kabinet soll er alle Nägel der Bilder durchtasten und drücken, bis er auf einen kommt, hinter welchem der Druck eine in die Wand eingebauete Repetiruhr zwölf zu schlagen nöthigt. Hier findet er unter dem Bilde eine geheime Tapetenthür, hinter welcher eine weibliche Gestalt mit einem offnen Souve¬ nir und mit drei Ringen an der Linken, und mit einem Crayon in der Rechten sitzt. Drückt er den Ring des Mittelfingers, so richtet sich die Gestalt unter dem Rollen des innern Ge¬ triebes auf, tritt in das Zimmer und das aus¬ laufende Gehwerk stockt mit ihr an einer Wand, woran sie mit dem Crayon ein verstecktes Fach bezeichnet, in welchem ein Taschenperspektiv
ſefüße ſammt dem ewigen „er ſagte“ herſetze: ſo will ich den Auftrag in Perſon erzählen. Es werden einmal — (ſagte der Ritter) — drei Unbekannte, einer am Morgen, einer Mittags und einer Abends zu ihm kommen und jeder wird ihm ein eingeſiegeltes Kartenblatt zuſtel¬ len, worauf blos der Name der Stadt und des Hauſes ſteht, worin das Bilderkabinet, das Al¬ bano noch dieſelbe Nacht beſuchen muß, zu fin¬ den iſt. Im Kabinet ſoll er alle Nägel der Bilder durchtaſten und drücken, bis er auf einen kommt, hinter welchem der Druck eine in die Wand eingebauete Repetiruhr zwölf zu ſchlagen nöthigt. Hier findet er unter dem Bilde eine geheime Tapetenthür, hinter welcher eine weibliche Geſtalt mit einem offnen Souve¬ nir und mit drei Ringen an der Linken, und mit einem Crayon in der Rechten ſitzt. Drückt er den Ring des Mittelfingers, ſo richtet ſich die Geſtalt unter dem Rollen des innern Ge¬ triebes auf, tritt in das Zimmer und das aus¬ laufende Gehwerk ſtockt mit ihr an einer Wand, woran ſie mit dem Crayon ein verſtecktes Fach bezeichnet, in welchem ein Taſchenperſpektiv
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ſefüße ſammt dem ewigen „er ſagte“ herſetze:
ſo will ich den Auftrag in Perſon erzählen. Es
werden einmal — (ſagte der Ritter) — drei
Unbekannte, einer am Morgen, einer Mittags
und einer Abends zu ihm kommen und jeder
wird ihm ein eingeſiegeltes Kartenblatt zuſtel¬
len, worauf blos der Name der Stadt und des
Hauſes ſteht, worin das Bilderkabinet, das Al¬
bano noch dieſelbe Nacht beſuchen muß, zu fin¬
den iſt. Im Kabinet ſoll er alle Nägel der
Bilder durchtaſten und drücken, bis er auf
einen kommt, hinter welchem der Druck eine
in die Wand eingebauete Repetiruhr zwölf zu
ſchlagen nöthigt. Hier findet er unter dem
Bilde eine geheime Tapetenthür, hinter welcher
eine weibliche Geſtalt mit einem offnen Souve¬
nir und mit drei Ringen an der Linken, und
mit einem Crayon in der Rechten ſitzt. Drückt
er den Ring des Mittelfingers, ſo richtet ſich
die Geſtalt unter dem Rollen des innern Ge¬
triebes auf, tritt in das Zimmer und das aus¬
laufende Gehwerk ſtockt mit ihr an einer Wand,
woran ſie mit dem Crayon ein verſtecktes Fach
bezeichnet, in welchem ein Taſchenperſpektiv
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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/78>, abgerufen am 23.11.2024.
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