Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.die Masken nicht, sondern zeigen sich gern -- Endlich gieng eine verlarvte Dame, die die Maſken nicht, ſondern zeigen ſich gern — Endlich gieng eine verlarvte Dame, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0510" n="490"/> die Maſken nicht, ſondern zeigen ſich gern —<lb/> folgten der kräftig und geſchmeidig gebaueten<lb/> Geſtalt, die mit dem kühnen Helme und Feder¬<lb/> buſche, mit dem bekreuzten weißen Mantel<lb/> und dem Panzerglanze auf der Bruſt einen<lb/> Ritter aus der heroiſchen Zeit zu bringen<lb/> ſchien.</p><lb/> <p>Endlich gieng eine verlarvte Dame, die<lb/> zwiſchen unverlarvten plauderte, mit großen<lb/> Schritten und Füßen auf ihn zu und faßte keck<lb/> wie zum Tanze ſeine Hand. Er war äußerſt<lb/> verlegen über die Kühnheit der Aufforderung<lb/> und über die Wahl der Antwort; gerade die<lb/> Tapferkeit iſt gern mit Galanterie vermählt,<lb/> wie die Damaſzener Waffe außer der Härte noch<lb/> einen ewigen parfümirten Geruch beſitzt; — aber<lb/> die Dame ſchrieb nur die Frage nach ſeinem<lb/> Namen — <hi rendition="#aq">v. C.</hi>? — in die Hand; und nach<lb/> dem Ja ſagte die reizende leiſe: „kennen Sie<lb/> „mich nicht mehr? — den Exerzizienmeiſter von<lb/> „Falterle?“ Albano bezeugte, ungeachtet ſei¬<lb/> nes Widerwillens gegen die Rolle, eine wahre<lb/> Freude über den Fund eines Jugend-Genoſſen.<lb/> Er fragte, welche Maſke der Oberſt Roquai¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [490/0510]
die Maſken nicht, ſondern zeigen ſich gern —
folgten der kräftig und geſchmeidig gebaueten
Geſtalt, die mit dem kühnen Helme und Feder¬
buſche, mit dem bekreuzten weißen Mantel
und dem Panzerglanze auf der Bruſt einen
Ritter aus der heroiſchen Zeit zu bringen
ſchien.
Endlich gieng eine verlarvte Dame, die
zwiſchen unverlarvten plauderte, mit großen
Schritten und Füßen auf ihn zu und faßte keck
wie zum Tanze ſeine Hand. Er war äußerſt
verlegen über die Kühnheit der Aufforderung
und über die Wahl der Antwort; gerade die
Tapferkeit iſt gern mit Galanterie vermählt,
wie die Damaſzener Waffe außer der Härte noch
einen ewigen parfümirten Geruch beſitzt; — aber
die Dame ſchrieb nur die Frage nach ſeinem
Namen — v. C.? — in die Hand; und nach
dem Ja ſagte die reizende leiſe: „kennen Sie
„mich nicht mehr? — den Exerzizienmeiſter von
„Falterle?“ Albano bezeugte, ungeachtet ſei¬
nes Widerwillens gegen die Rolle, eine wahre
Freude über den Fund eines Jugend-Genoſſen.
Er fragte, welche Maſke der Oberſt Roquai¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/510 |
Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/510>, abgerufen am 17.07.2024. |