Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.das aufpassen soll, wie benetzte Himbeerblätter Damit entschuldige man Albano's feurigen "Ich bin wie Du. Am Himmelfahrts¬ Karl. Dem Grafen stieg die Röthe der Kränkung das aufpaſſen ſoll, wie benetzte Himbeerblätter Damit entſchuldige man Albano's feurigen „Ich bin wie Du. Am Himmelfahrts¬ Karl. Dem Grafen ſtieg die Röthe der Kränkung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0489" n="469"/> das aufpaſſen ſoll, wie benetzte Himbeerblätter<lb/> ſtets auf der rauhen Seite trocken bleiben — wie<lb/> herrlich ſag' ich tritt dagegen vor dieſer Spio¬<lb/> nen-Periode ein Jüngling, zumal ein Albano<lb/> ſeine Bahn daher, wie frei, keck und froh! Und<lb/> ſucht gleich dreiſt den Freund wie den Feind<lb/> und tritt dicht an ihn, um zu kämpfen entwe¬<lb/> der für ihn oder wider ihn! —</p><lb/> <p>Damit entſchuldige man Albano's feurigen<lb/> Brief! Den andern Tag erhielt er von Roquai¬<lb/> rol dieſe Antwort:</p><lb/> <p rendition="#et">„Ich bin wie Du. Am Himmelfahrts¬<lb/> „abende will ich Dich ſuchen unter den<lb/> „Larven.</p><lb/> <p rendition="#right"> <hi rendition="#g">Karl.</hi> </p><lb/> <p>Dem Grafen ſtieg die Röthe der Kränkung<lb/> über dieſes geſuchte Verſchieben der Bekannt¬<lb/> ſchaft ins Geſicht; er wäre — fühlt' er — nach<lb/> einem ſolchen Laute des Herzens, ohne ein tod¬<lb/> tes Interim von fünf Tagen und ohne eine<lb/><hi rendition="#g">Huldigungsretude</hi> im doppelten Sinne,<lb/> ſofort zum Freunde gegangen und ſeiner ge¬<lb/> worden. Jetzt aber ſchwor er, ihm nicht wei¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [469/0489]
das aufpaſſen ſoll, wie benetzte Himbeerblätter
ſtets auf der rauhen Seite trocken bleiben — wie
herrlich ſag' ich tritt dagegen vor dieſer Spio¬
nen-Periode ein Jüngling, zumal ein Albano
ſeine Bahn daher, wie frei, keck und froh! Und
ſucht gleich dreiſt den Freund wie den Feind
und tritt dicht an ihn, um zu kämpfen entwe¬
der für ihn oder wider ihn! —
Damit entſchuldige man Albano's feurigen
Brief! Den andern Tag erhielt er von Roquai¬
rol dieſe Antwort:
„Ich bin wie Du. Am Himmelfahrts¬
„abende will ich Dich ſuchen unter den
„Larven.
Karl.
Dem Grafen ſtieg die Röthe der Kränkung
über dieſes geſuchte Verſchieben der Bekannt¬
ſchaft ins Geſicht; er wäre — fühlt' er — nach
einem ſolchen Laute des Herzens, ohne ein tod¬
tes Interim von fünf Tagen und ohne eine
Huldigungsretude im doppelten Sinne,
ſofort zum Freunde gegangen und ſeiner ge¬
worden. Jetzt aber ſchwor er, ihm nicht wei¬
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