Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.Lansquenet, canif (Kneif), birambrot (Bier Indeß muß er hier entschuldigt werden Albano wünschte sich herzlich seinen Waf¬ Lansquenet, canif (Kneif), birambrot (Bier Indeß muß er hier entſchuldigt werden Albano wünſchte ſich herzlich ſeinen Waf¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0400" n="380"/><hi rendition="#aq">Lansquenet, canif</hi> (Kneif), <hi rendition="#aq">birambrot</hi> (Bier<lb/> am Brod) ausgenommen — — — genug er<lb/> dachte immer an Schoppe's ſchönen Ausſpruch:<lb/> „es giebt Menſchen und Zeiten, wo einen<lb/> „rechtſchaffenen Mann nichts mehr erquicken<lb/> „könnte als — Prügel, die er gäbe.“ Duelli¬<lb/> ren iſt eben ſo gut, meinte der Graf.</p><lb/> <p>Indeß muß er hier entſchuldigt werden<lb/> durch eine Autorität. Nämlich ſelber Schreiber<lb/> dieſes — ſonſt ein ſo weiches warmes Schwa¬<lb/> nenfell — wurde immer zu einem völligen<lb/> Kampfhahne hinter Spiel-Seſſeln und ſpreitzte<lb/> den kratzenden ſtruppigen Flügel weiter auf,<lb/> je länger er müßig zuſah; der Grund iſt der,<lb/> weil man überhaupt nur die Menſchen immer<lb/> leidlicher und beſſer findet, mit denen man<lb/> einerlei treibt und will.</p><lb/> <p>Albano wünſchte ſich herzlich ſeinen Waf¬<lb/> fenbruder Schoppe her; er gieng zwar oft zu<lb/> Auguſti, ſich auszuſchütten; aber dieſer linderte<lb/> ſtets; ja er ſchnitt ihm durch die Verflechtung<lb/> mit dem Kirchenrathe die Gelegenheit ab, ſeine<lb/> jugendliche unerfahrne Seele Horchern zu<lb/> verrathen. Auch wählte der Lektor nachher<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [380/0400]
Lansquenet, canif (Kneif), birambrot (Bier
am Brod) ausgenommen — — — genug er
dachte immer an Schoppe's ſchönen Ausſpruch:
„es giebt Menſchen und Zeiten, wo einen
„rechtſchaffenen Mann nichts mehr erquicken
„könnte als — Prügel, die er gäbe.“ Duelli¬
ren iſt eben ſo gut, meinte der Graf.
Indeß muß er hier entſchuldigt werden
durch eine Autorität. Nämlich ſelber Schreiber
dieſes — ſonſt ein ſo weiches warmes Schwa¬
nenfell — wurde immer zu einem völligen
Kampfhahne hinter Spiel-Seſſeln und ſpreitzte
den kratzenden ſtruppigen Flügel weiter auf,
je länger er müßig zuſah; der Grund iſt der,
weil man überhaupt nur die Menſchen immer
leidlicher und beſſer findet, mit denen man
einerlei treibt und will.
Albano wünſchte ſich herzlich ſeinen Waf¬
fenbruder Schoppe her; er gieng zwar oft zu
Auguſti, ſich auszuſchütten; aber dieſer linderte
ſtets; ja er ſchnitt ihm durch die Verflechtung
mit dem Kirchenrathe die Gelegenheit ab, ſeine
jugendliche unerfahrne Seele Horchern zu
verrathen. Auch wählte der Lektor nachher
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/400>, abgerufen am 16.02.2025. |