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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.

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dieser zum Kiesel gehörige Stein nach den Ehe¬
pakten so kalt und hart als er selber ist.
Wahrscheinlich war Froulays Eheband ein sol¬
ches edelsteinernes.

Allein die Frau sagte nur: "lieber Mini¬
"ster, lassen wir das!; aber schonen Sie die
"Kranke." -- "Voila precisement ce qui faut vo¬
"tre affaire
*)" sagt' er hohnlachend. Vergeb¬
lich redete Liane ihn rührend-irrig von der fal¬
schen Weltgegend an und sprach für ihren Bru¬
der -- welches ewige zu viel beweisende Defen¬
sorat aller Leute ihr einziger Fehler war --;
vergeblich, denn sein Mitleiden mit einer Ge¬
peinigten bestand in nichts als im Grimme ge¬
gen die Peiniger und seine Liebe gegen Liane
zeigte sich nur im Hassen derselben: "schweig,
"Närrinn! Aber Monsieur le Cain soll mir
"nicht ins Haus, Madame, bis auf weitre
"Ordre!" -- Ich sage zum alten Ehe-Bra¬
marbas aus Schonung weiter nichts als: geh'
zum Teufel, wenigstens zu Bett'! --

*) "Das wäre eben vorher Ihre Sache ge¬
"wesen."

dieſer zum Kieſel gehörige Stein nach den Ehe¬
pakten ſo kalt und hart als er ſelber iſt.
Wahrſcheinlich war Froulays Eheband ein ſol¬
ches edelſteinernes.

Allein die Frau ſagte nur: „lieber Mini¬
„ſter, laſſen wir das!; aber ſchonen Sie die
„Kranke.“ — „Voilà précisement ce qui fût vo¬
„tre affaire
*)“ ſagt' er hohnlachend. Vergeb¬
lich redete Liane ihn rührend-irrig von der fal¬
ſchen Weltgegend an und ſprach für ihren Bru¬
der — welches ewige zu viel beweiſende Defen¬
ſorat aller Leute ihr einziger Fehler war —;
vergeblich, denn ſein Mitleiden mit einer Ge¬
peinigten beſtand in nichts als im Grimme ge¬
gen die Peiniger und ſeine Liebe gegen Liane
zeigte ſich nur im Haſſen derſelben: „ſchweig,
„Närrinn! Aber Monsieur le Cain ſoll mir
„nicht ins Haus, Madame, bis auf weitre
„Ordre!“ — Ich ſage zum alten Ehe-Bra¬
marbas aus Schonung weiter nichts als: geh'
zum Teufel, wenigſtens zu Bett'! —

*) „Das wäre eben vorher Ihre Sache ge¬
„weſen.“
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[309/0329] dieſer zum Kieſel gehörige Stein nach den Ehe¬ pakten ſo kalt und hart als er ſelber iſt. Wahrſcheinlich war Froulays Eheband ein ſol¬ ches edelſteinernes. Allein die Frau ſagte nur: „lieber Mini¬ „ſter, laſſen wir das!; aber ſchonen Sie die „Kranke.“ — „Voilà précisement ce qui fût vo¬ „tre affaire *)“ ſagt' er hohnlachend. Vergeb¬ lich redete Liane ihn rührend-irrig von der fal¬ ſchen Weltgegend an und ſprach für ihren Bru¬ der — welches ewige zu viel beweiſende Defen¬ ſorat aller Leute ihr einziger Fehler war —; vergeblich, denn ſein Mitleiden mit einer Ge¬ peinigten beſtand in nichts als im Grimme ge¬ gen die Peiniger und ſeine Liebe gegen Liane zeigte ſich nur im Haſſen derſelben: „ſchweig, „Närrinn! Aber Monsieur le Cain ſoll mir „nicht ins Haus, Madame, bis auf weitre „Ordre!“ — Ich ſage zum alten Ehe-Bra¬ marbas aus Schonung weiter nichts als: geh' zum Teufel, wenigſtens zu Bett'! — *) „Das wäre eben vorher Ihre Sache ge¬ „weſen.“

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/329>, abgerufen am 25.11.2024.