Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800.Jahre ein kleines, und in jedem siebenmal 7ten Titan. I. G
Jahre ein kleines, und in jedem ſiebenmal 7ten Titan. I. G
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0117" n="97"/> Jahre ein kleines, und in jedem ſiebenmal 7ten<lb/> oder 49ſten ein großes Jobel- Schalt- Erlaß-<lb/> Sabbaths- oder Hall-Jahr anbrach, wo man<lb/> ohne Schulden, ohne Säen und Arbeiten und<lb/> ohne Knechtſchaft lebte. Glücklich genug wend'<lb/> ich wie es ſcheint dieſen Jobelnamen auf meine<lb/> hiſtoriſchen Kapitel an, welche den Geſchäfts¬<lb/> mann und die Geſchäftsfrau in einem ſanften<lb/> Zykel voll Frei- Sabbaths- Erlaß- Hall- und<lb/> Jobelſtunden herumführen, worin beide nicht<lb/> zu ſäen und zu bezahlen, ſondern nur zu ernd¬<lb/> ten und zu ruhen brauchen; denn ich bin der<lb/> einzige, der als krummgeſchloſſener pflügender<lb/> Fröhner an dem Schreibtiſche ſteht und welcher<lb/> Säemaſchinen und Ehrenſchulden und Hand¬<lb/> ſchellen vor und an ſich ſieht. — Die ſiebentau¬<lb/> ſend vier hundert und acht und vierzig tropiſchen<lb/> Mondſonnenjahre, die eine Frankeſche Jobelpe¬<lb/> riode enthält, ſind auch in meiner vorhanden,<lb/> aber nur dramatiſch, weil ich dem Leſer in je¬<lb/> dem Kapitel immer ſo viel Ideen — und dieſe<lb/> ſind ja das Längen- und Kubikmaaß der Zeit<lb/> — vortreiben werde bis ihm die kurze Zeit ſo<lb/> lang geworden als das Kapitel verlangte.</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Titan. <hi rendition="#aq">I</hi>. G<lb/></fw> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [97/0117]
Jahre ein kleines, und in jedem ſiebenmal 7ten
oder 49ſten ein großes Jobel- Schalt- Erlaß-
Sabbaths- oder Hall-Jahr anbrach, wo man
ohne Schulden, ohne Säen und Arbeiten und
ohne Knechtſchaft lebte. Glücklich genug wend'
ich wie es ſcheint dieſen Jobelnamen auf meine
hiſtoriſchen Kapitel an, welche den Geſchäfts¬
mann und die Geſchäftsfrau in einem ſanften
Zykel voll Frei- Sabbaths- Erlaß- Hall- und
Jobelſtunden herumführen, worin beide nicht
zu ſäen und zu bezahlen, ſondern nur zu ernd¬
ten und zu ruhen brauchen; denn ich bin der
einzige, der als krummgeſchloſſener pflügender
Fröhner an dem Schreibtiſche ſteht und welcher
Säemaſchinen und Ehrenſchulden und Hand¬
ſchellen vor und an ſich ſieht. — Die ſiebentau¬
ſend vier hundert und acht und vierzig tropiſchen
Mondſonnenjahre, die eine Frankeſche Jobelpe¬
riode enthält, ſind auch in meiner vorhanden,
aber nur dramatiſch, weil ich dem Leſer in je¬
dem Kapitel immer ſo viel Ideen — und dieſe
ſind ja das Längen- und Kubikmaaß der Zeit
— vortreiben werde bis ihm die kurze Zeit ſo
lang geworden als das Kapitel verlangte.
Titan. I. G
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