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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793.

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spräch aus der französischen Sprache -- der besten,
wenn man mit Weibern und mit Witzigen sprechen
will -- und aus jenen Wendungen zusammen, mit
denen man alles sagen kann was man will ohne
sich und den andern zu geniren, die alles nur halb
und von dieser Hälfte wieder ein Viertel im Scher¬
ze und alles mehr verbindlich als schmeichelnd und
mehr kühn als aufrichtig vortragen.

"So hab' ich Sie -- sagt' er mit einer ver¬
bindlichen Verwunderung -- heute den ganzen
Abend in meinem Kopfe abgemalt gesehen: meine
Phantasie hat Ihnen nichts genommen, ausser die
Gegenwart. -- -- -- Wenn das Schicksal mit sich
reden liesse: so hätt' ich auf dem ganzen Ball mit
ihm gezankt, daß es gerade der Person, die uns
heute so viel Vergnügen gab, das ihrige nahm."

"O -- sagte sie -- das gute Schicksal gab mir
heute mehr Vergnügen als ich geben konnte." Ob¬
gleich der Fürst unter die Personen gehört, mit
denen man über nichts sprechen mag: so sagte sie
dieses doch mit Empfindung, die aber nichts als
ein Dank ans Schicksal für die vorherige frohe Le¬
se-Stunde war.

ſpraͤch aus der franzoͤſiſchen Sprache — der beſten,
wenn man mit Weibern und mit Witzigen ſprechen
will — und aus jenen Wendungen zuſammen, mit
denen man alles ſagen kann was man will ohne
ſich und den andern zu geniren, die alles nur halb
und von dieſer Haͤlfte wieder ein Viertel im Scher¬
ze und alles mehr verbindlich als ſchmeichelnd und
mehr kuͤhn als aufrichtig vortragen.

„So hab' ich Sie — ſagt' er mit einer ver¬
bindlichen Verwunderung — heute den ganzen
Abend in meinem Kopfe abgemalt geſehen: meine
Phantaſie hat Ihnen nichts genommen, auſſer die
Gegenwart. — — — Wenn das Schickſal mit ſich
reden lieſſe: ſo haͤtt' ich auf dem ganzen Ball mit
ihm gezankt, daß es gerade der Perſon, die uns
heute ſo viel Vergnuͤgen gab, das ihrige nahm.“

„O — ſagte ſie — das gute Schickſal gab mir
heute mehr Vergnuͤgen als ich geben konnte.“ Ob¬
gleich der Fuͤrſt unter die Perſonen gehoͤrt, mit
denen man uͤber nichts ſprechen mag: ſo ſagte ſie
dieſes doch mit Empfindung, die aber nichts als
ein Dank ans Schickſal fuͤr die vorherige frohe Le¬
ſe-Stunde war.

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[226/0236] ſpraͤch aus der franzoͤſiſchen Sprache — der beſten, wenn man mit Weibern und mit Witzigen ſprechen will — und aus jenen Wendungen zuſammen, mit denen man alles ſagen kann was man will ohne ſich und den andern zu geniren, die alles nur halb und von dieſer Haͤlfte wieder ein Viertel im Scher¬ ze und alles mehr verbindlich als ſchmeichelnd und mehr kuͤhn als aufrichtig vortragen. „So hab' ich Sie — ſagt' er mit einer ver¬ bindlichen Verwunderung — heute den ganzen Abend in meinem Kopfe abgemalt geſehen: meine Phantaſie hat Ihnen nichts genommen, auſſer die Gegenwart. — — — Wenn das Schickſal mit ſich reden lieſſe: ſo haͤtt' ich auf dem ganzen Ball mit ihm gezankt, daß es gerade der Perſon, die uns heute ſo viel Vergnuͤgen gab, das ihrige nahm.“ „O — ſagte ſie — das gute Schickſal gab mir heute mehr Vergnuͤgen als ich geben konnte.“ Ob¬ gleich der Fuͤrſt unter die Perſonen gehoͤrt, mit denen man uͤber nichts ſprechen mag: ſo ſagte ſie dieſes doch mit Empfindung, die aber nichts als ein Dank ans Schickſal fuͤr die vorherige frohe Le¬ ſe-Stunde war.

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Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge02_1793/236>, abgerufen am 22.11.2024.