vortreflich in Ordnung und unter Gesetzen erhalten wird. -- --
Ich bin der Mann nicht, dem man es erst zu sagen braucht, daß die Puppen auch die hölzerne überkleideten Statuen sind, die man verdienten Frauen (in Rücksicht des Anzugs) setzet -- ich bin vielmehr überzeugt, daß diese öffentlichen Denk¬ mäler, die man dem ankleidenden Verdienste er¬ richtet, schon recht viele zur Nacheiferung ange¬ frischet haben und hoffentlich noch mehrere anfri¬ schen werden, da ein großer Mann selten so viel Gutes wirkt als seine Statue; aber ein Haupt¬ punkt ohne den alles hinkt, ist offenbar der, daß sie zu -- sehen seyn müssen. Ohne den geb ich keinen Deut für alles. Was Sokrates an der Phi¬ losophie that, möcht' ich an den besten Puppen thun und sie vom Himmel der Großen auf die Er¬ de des Pöbels ziehen. Ich meine, daß, wenn man die Marienbilder oder auch selber Apostel und Heilige, die man in katholischen Kirchen bisher ohne den geringsten Nutzen und Geschmack aus und anzog, vernünftiger und zweckmäßiger ankleidete, nämlich so wie die französischen Puppen -- wenn die Kirche sich allemal jedes Monat des Modejour¬
vortreflich in Ordnung und unter Geſetzen erhalten wird. — —
Ich bin der Mann nicht, dem man es erſt zu ſagen braucht, daß die Puppen auch die hoͤlzerne uͤberkleideten Statuen ſind, die man verdienten Frauen (in Ruͤckſicht des Anzugs) ſetzet — ich bin vielmehr uͤberzeugt, daß dieſe oͤffentlichen Denk¬ maͤler, die man dem ankleidenden Verdienſte er¬ richtet, ſchon recht viele zur Nacheiferung ange¬ friſchet haben und hoffentlich noch mehrere anfri¬ ſchen werden, da ein großer Mann ſelten ſo viel Gutes wirkt als ſeine Statue; aber ein Haupt¬ punkt ohne den alles hinkt, iſt offenbar der, daß ſie zu — ſehen ſeyn muͤſſen. Ohne den geb ich keinen Deut fuͤr alles. Was Sokrates an der Phi¬ loſophie that, moͤcht' ich an den beſten Puppen thun und ſie vom Himmel der Großen auf die Er¬ de des Poͤbels ziehen. Ich meine, daß, wenn man die Marienbilder oder auch ſelber Apoſtel und Heilige, die man in katholiſchen Kirchen bisher ohne den geringſten Nutzen und Geſchmack aus und anzog, vernuͤnftiger und zweckmaͤßiger ankleidete, naͤmlich ſo wie die franzoͤſiſchen Puppen — wenn die Kirche ſich allemal jedes Monat des Modejour¬
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vortreflich in Ordnung und unter Geſetzen erhalten
wird. — —
Ich bin der Mann nicht, dem man es erſt zu
ſagen braucht, daß die Puppen auch die hoͤlzerne
uͤberkleideten Statuen ſind, die man verdienten
Frauen (in Ruͤckſicht des Anzugs) ſetzet — ich bin
vielmehr uͤberzeugt, daß dieſe oͤffentlichen Denk¬
maͤler, die man dem ankleidenden Verdienſte er¬
richtet, ſchon recht viele zur Nacheiferung ange¬
friſchet haben und hoffentlich noch mehrere anfri¬
ſchen werden, da ein großer Mann ſelten ſo viel
Gutes wirkt als ſeine Statue; aber ein Haupt¬
punkt ohne den alles hinkt, iſt offenbar der, daß
ſie zu — ſehen ſeyn muͤſſen. Ohne den geb ich
keinen Deut fuͤr alles. Was Sokrates an der Phi¬
loſophie that, moͤcht' ich an den beſten Puppen
thun und ſie vom Himmel der Großen auf die Er¬
de des Poͤbels ziehen. Ich meine, daß, wenn man
die Marienbilder oder auch ſelber Apoſtel und
Heilige, die man in katholiſchen Kirchen bisher
ohne den geringſten Nutzen und Geſchmack aus und
anzog, vernuͤnftiger und zweckmaͤßiger ankleidete,
naͤmlich ſo wie die franzoͤſiſchen Puppen — wenn
die Kirche ſich allemal jedes Monat des Modejour¬
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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 2. Berlin, 1793, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge02_1793/216>, abgerufen am 24.11.2024.
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