Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.Gustav regelmässig alle sieben Wochen auf fünf Aus allen diesen Dornen und aus der blessie¬ Guſtav regelmaͤſſig alle ſieben Wochen auf fuͤnf Aus allen dieſen Dornen und aus der bleſſie¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0390" n="354"/> Guſtav regelmaͤſſig alle ſieben Wochen auf fuͤnf<lb/> Tage verreiſet, woraus ſeine Freunde und der<lb/> Biograph ſelber gerade ſo klug werden als die aͤlte¬<lb/> ſten Leſer — daß Oefel ihm durch geheimes Intri¬<lb/> guiren ſeinen Urlaub ſo ſauer machte, daß er ihn<lb/> um dieſen Preiß kein zweitesmal begehren konn¬<lb/> te — daß Guſtav vom letzten Verreiſen an den <hi rendition="#aq">D</hi>.<lb/> Fenk einen Brief von <hi rendition="#g">Ottomar</hi> heimbrachte, den<lb/> man zwar dem Leſer nicht vorenthalten wird, von<lb/> deſſen Ueberkommung man ihm aber nichts entdek¬<lb/> ken kann, weil man ſelber nichts davon weiß.</p><lb/> <p>Aus allen dieſen Dornen und aus der bleſſie¬<lb/> renden Revuͤe rettete unſern Guſtav eine fremde In¬<lb/> famie. Nach der gedachten Ruͤckkehr wurde in<lb/> Oberſcheerau ein Officier, deſſen Namen und Re¬<lb/> giment man hier aus Schonung ſeiner vornehmen<lb/> Familie unterdruͤcken will, fuͤr infam erklaͤrt, weil<lb/> er mit Spitzbuben glaub' ich Verbindung gehabt.<lb/> Als der Profos ihm in der Mitte des Regiments,<lb/> das er entehret hatte, den Degen und das Wap¬<lb/> pen zerknickte und die Uniform abriß und ihm al¬<lb/> les nahm was den gebuͤckten Menſchen noch in die<lb/> Hoͤhe richtet im Ungluͤck: ſo ſtuͤrzte Guſtav, deſ¬<lb/> ſen Ehrgefuͤhl ſogar aus den Wunden eines frem¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [354/0390]
Guſtav regelmaͤſſig alle ſieben Wochen auf fuͤnf
Tage verreiſet, woraus ſeine Freunde und der
Biograph ſelber gerade ſo klug werden als die aͤlte¬
ſten Leſer — daß Oefel ihm durch geheimes Intri¬
guiren ſeinen Urlaub ſo ſauer machte, daß er ihn
um dieſen Preiß kein zweitesmal begehren konn¬
te — daß Guſtav vom letzten Verreiſen an den D.
Fenk einen Brief von Ottomar heimbrachte, den
man zwar dem Leſer nicht vorenthalten wird, von
deſſen Ueberkommung man ihm aber nichts entdek¬
ken kann, weil man ſelber nichts davon weiß.
Aus allen dieſen Dornen und aus der bleſſie¬
renden Revuͤe rettete unſern Guſtav eine fremde In¬
famie. Nach der gedachten Ruͤckkehr wurde in
Oberſcheerau ein Officier, deſſen Namen und Re¬
giment man hier aus Schonung ſeiner vornehmen
Familie unterdruͤcken will, fuͤr infam erklaͤrt, weil
er mit Spitzbuben glaub' ich Verbindung gehabt.
Als der Profos ihm in der Mitte des Regiments,
das er entehret hatte, den Degen und das Wap¬
pen zerknickte und die Uniform abriß und ihm al¬
les nahm was den gebuͤckten Menſchen noch in die
Hoͤhe richtet im Ungluͤck: ſo ſtuͤrzte Guſtav, deſ¬
ſen Ehrgefuͤhl ſogar aus den Wunden eines frem¬
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