ich zu lieben hatte -- Sie können nicht fühlen was Sie haben oder ich entbehre -- jezt scheidet sogar sein Wiederschein von mir und ich habe nichts mehr vom geliebten Bruder, keine Hofnung, keinen Brief, kein Bild. -- Ich vermisse dieses Portrait zwar seit meiner Rückkehr von Maussenbach; aber vielleicht ists schon länger weg, denn ich hatte mich bisher bloß einzurichten; vielleicht hab ichs selber mit unter die Bücher, die ich Ihnen gab, ver¬ packt -- Sie werden mich benachrichtigen. Ich weiß gewiß, in unserem Hause war noch ein zwei¬ tes etwas unählicheres Portrait meines Bruders; aber seit langem ists nicht mehr da." etc.
Natürlich! denn der alte Röper hatt' es pu¬ blice versteigert, weil es das von Gustav war. -- Aber wir wollen wieder ins stille Land unsern beiden Freunden nach.
Sie musten vor dem alten Schlosse vorbei, das wie eine Adams Rippe das neue ausgeheckt, das seinerseits wieder neue Wasseräste, ein sinesisches Häusgen, ein Badhaus, einen Gartensaal, ein Billard u. s. w. hervorgetrieben hatte. Im neuen Schlosse wohnte die Residentin von Bouse, die die¬
ich zu lieben hatte — Sie koͤnnen nicht fuͤhlen was Sie haben oder ich entbehre — jezt ſcheidet ſogar ſein Wiederſchein von mir und ich habe nichts mehr vom geliebten Bruder, keine Hofnung, keinen Brief, kein Bild. — Ich vermiſſe dieſes Portrait zwar ſeit meiner Ruͤckkehr von Mauſſenbach; aber vielleicht iſts ſchon laͤnger weg, denn ich hatte mich bisher bloß einzurichten; vielleicht hab ichs ſelber mit unter die Buͤcher, die ich Ihnen gab, ver¬ packt — Sie werden mich benachrichtigen. Ich weiß gewiß, in unſerem Hauſe war noch ein zwei¬ tes etwas unaͤhlicheres Portrait meines Bruders; aber ſeit langem iſts nicht mehr da.“ ꝛc.
Natuͤrlich! denn der alte Roͤper hatt' es pu¬ blice verſteigert, weil es das von Guſtav war. — Aber wir wollen wieder ins ſtille Land unſern beiden Freunden nach.
Sie muſten vor dem alten Schloſſe vorbei, das wie eine Adams Rippe das neue ausgeheckt, das ſeinerſeits wieder neue Waſſeraͤſte, ein ſineſiſches Haͤusgen, ein Badhaus, einen Gartenſaal, ein Billard u. ſ. w. hervorgetrieben hatte. Im neuen Schloſſe wohnte die Reſidentin von Bouſe, die die¬
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[225[325]/0361]
ich zu lieben hatte — Sie koͤnnen nicht fuͤhlen was
Sie haben oder ich entbehre — jezt ſcheidet ſogar
ſein Wiederſchein von mir und ich habe nichts mehr
vom geliebten Bruder, keine Hofnung, keinen
Brief, kein Bild. — Ich vermiſſe dieſes Portrait
zwar ſeit meiner Ruͤckkehr von Mauſſenbach; aber
vielleicht iſts ſchon laͤnger weg, denn ich hatte mich
bisher bloß einzurichten; vielleicht hab ichs ſelber
mit unter die Buͤcher, die ich Ihnen gab, ver¬
packt — Sie werden mich benachrichtigen. Ich
weiß gewiß, in unſerem Hauſe war noch ein zwei¬
tes etwas unaͤhlicheres Portrait meines Bruders;
aber ſeit langem iſts nicht mehr da.“ ꝛc.
Natuͤrlich! denn der alte Roͤper hatt' es pu¬
blice verſteigert, weil es das von Guſtav war.
— Aber wir wollen wieder ins ſtille Land unſern
beiden Freunden nach.
Sie muſten vor dem alten Schloſſe vorbei, das
wie eine Adams Rippe das neue ausgeheckt, das
ſeinerſeits wieder neue Waſſeraͤſte, ein ſineſiſches
Haͤusgen, ein Badhaus, einen Gartenſaal, ein
Billard u. ſ. w. hervorgetrieben hatte. Im neuen
Schloſſe wohnte die Reſidentin von Bouſe, die die¬
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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. 225[325]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/361>, abgerufen am 27.11.2024.
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