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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.

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und meine Seele wird unter ihrem Fokus glü¬
hen. . . . . Nach wenigen Schritten und Wor¬
ten ist die Vorrede aus, auf die ich mich so lang ge¬
freuet, und der Schneeberg da, auf dem ich mich erst
freuen soll. -- Es ist gut, wenn ein Mensch
seine Lebensfakta so wunderbar verflochten hat,
daß er ganz widersprechende Wünsche haben
kann, daß nämlich der Vorredner dauere und
der Schneeberg doch komme.

-- -- In diesen Gegenden ist alles still,
wie in erhabnen Menschen. Aber tiefer, in den
Thälern, nahe an den Gräbern der Menschen
steht der schwere Dunstkreis der Erde auf der
einsinkenden Brust, zu ihnen nieder schleichen
Wolken mit großen Tropfen und Blitzen und
drunten wohnt der Seufzer und der Schweiß.
Ich komme auch wieder hinunter und ich sehne
mich zugleich hinab und hinauf. Denn der
irre Mensch -- die ägyptische Gottheit, ein
Stückwerk aus Thierköpfen und Menschen-Tor¬
sos -- streckt seine Hände nach entgegengesetzten
Richtungen aus und nach dem ersten Leben und

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und meine Seele wird unter ihrem Fokus gluͤ¬
hen. . . . . Nach wenigen Schritten und Wor¬
ten iſt die Vorrede aus, auf die ich mich ſo lang ge¬
freuet, und der Schneeberg da, auf dem ich mich erſt
freuen ſoll. — Es iſt gut, wenn ein Menſch
ſeine Lebensfakta ſo wunderbar verflochten hat,
daß er ganz widerſprechende Wuͤnſche haben
kann, daß naͤmlich der Vorredner dauere und
der Schneeberg doch komme.

— — In dieſen Gegenden iſt alles ſtill,
wie in erhabnen Menſchen. Aber tiefer, in den
Thaͤlern, nahe an den Graͤbern der Menſchen
ſteht der ſchwere Dunſtkreis der Erde auf der
einſinkenden Bruſt, zu ihnen nieder ſchleichen
Wolken mit großen Tropfen und Blitzen und
drunten wohnt der Seufzer und der Schweiß.
Ich komme auch wieder hinunter und ich ſehne
mich zugleich hinab und hinauf. Denn der
irre Menſch — die aͤgyptiſche Gottheit, ein
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ſos — ſtreckt ſeine Haͤnde nach entgegengeſetzten
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[XIX/0031] und meine Seele wird unter ihrem Fokus gluͤ¬ hen. . . . . Nach wenigen Schritten und Wor¬ ten iſt die Vorrede aus, auf die ich mich ſo lang ge¬ freuet, und der Schneeberg da, auf dem ich mich erſt freuen ſoll. — Es iſt gut, wenn ein Menſch ſeine Lebensfakta ſo wunderbar verflochten hat, daß er ganz widerſprechende Wuͤnſche haben kann, daß naͤmlich der Vorredner dauere und der Schneeberg doch komme. — — In dieſen Gegenden iſt alles ſtill, wie in erhabnen Menſchen. Aber tiefer, in den Thaͤlern, nahe an den Graͤbern der Menſchen ſteht der ſchwere Dunſtkreis der Erde auf der einſinkenden Bruſt, zu ihnen nieder ſchleichen Wolken mit großen Tropfen und Blitzen und drunten wohnt der Seufzer und der Schweiß. Ich komme auch wieder hinunter und ich ſehne mich zugleich hinab und hinauf. Denn der irre Menſch — die aͤgyptiſche Gottheit, ein Stuͤckwerk aus Thierkoͤpfen und Menſchen-Tor¬ ſos — ſtreckt ſeine Haͤnde nach entgegengeſetzten Richtungen aus und nach dem erſten Leben und b2

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Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. XIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/31>, abgerufen am 21.11.2024.