Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.-- Endlich hab, ich nun den Ochsenkopf. -- Diese Zeile ist kein Vers, sondern nur ein Ich wünschte, No. VIII. die Kunstrichter — Endlich hab, ich nun den Ochſenkopf. — Dieſe Zeile iſt kein Vers, ſondern nur ein Ich wuͤnſchte, No. VIII. die Kunſtrichter <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0026" n="XIV"/> <p>— Endlich hab, ich nun den Ochſenkopf. —<lb/></p> <p>Dieſe Zeile iſt kein Vers, ſondern nur ein<lb/> Zeichen, daß ich droben war und da viel that:<lb/> meine Saͤnfte wurde abgeſchnallet und ich mit<lb/> geſchloſſenen Augen, hineingeſchaft, weil ich<lb/> erſt auf dem Schneeberg, der Kuppel des Fich¬<lb/> telgebirgs, mich umſehen will . . . Unter dem<lb/> Ausſteigen ſtroͤmte vor meinem Geſicht eine aͤthe¬<lb/> riſche Morgenluft voruͤber; ſie druͤckte mich nicht<lb/> mit dem ſchwuͤlen Weſt eines Trauerfaͤchers,<lb/> ſondern hob mich mit dem Wehen einer Frei¬<lb/> heitsfahne . . . Wahrhaftig ich wollte unter ei¬<lb/> nem Luftballon ganz andre Epopeen und unter<lb/> einer Taͤucherglocke ganz andre Feudalrechte ſchrei¬<lb/> ben als die Welt gegenwaͤrtig hat. . . .</p><lb/> <p>Ich wuͤnſchte, <hi rendition="#aq">No</hi>. <hi rendition="#aq">VIII.</hi> die Kunſtrichter<lb/> wuͤrden in meiner Saͤnfte mitgetragen und ich<lb/> haͤtte ihre Haͤnde; ich wuͤrde ſie druͤcken und<lb/> ſagen: Kunſtrichter unterſchieden ſich von Re¬<lb/> zenſenten wie Richter von Nachrichtern — Ich<lb/> wuͤrde ihnen gratulieren zu ihrem Geſchmack,<lb/> daß er wie der eines Genies, dem eines Kos¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [XIV/0026]
— Endlich hab, ich nun den Ochſenkopf. —
Dieſe Zeile iſt kein Vers, ſondern nur ein
Zeichen, daß ich droben war und da viel that:
meine Saͤnfte wurde abgeſchnallet und ich mit
geſchloſſenen Augen, hineingeſchaft, weil ich
erſt auf dem Schneeberg, der Kuppel des Fich¬
telgebirgs, mich umſehen will . . . Unter dem
Ausſteigen ſtroͤmte vor meinem Geſicht eine aͤthe¬
riſche Morgenluft voruͤber; ſie druͤckte mich nicht
mit dem ſchwuͤlen Weſt eines Trauerfaͤchers,
ſondern hob mich mit dem Wehen einer Frei¬
heitsfahne . . . Wahrhaftig ich wollte unter ei¬
nem Luftballon ganz andre Epopeen und unter
einer Taͤucherglocke ganz andre Feudalrechte ſchrei¬
ben als die Welt gegenwaͤrtig hat. . . .
Ich wuͤnſchte, No. VIII. die Kunſtrichter
wuͤrden in meiner Saͤnfte mitgetragen und ich
haͤtte ihre Haͤnde; ich wuͤrde ſie druͤcken und
ſagen: Kunſtrichter unterſchieden ſich von Re¬
zenſenten wie Richter von Nachrichtern — Ich
wuͤrde ihnen gratulieren zu ihrem Geſchmack,
daß er wie der eines Genies, dem eines Kos¬
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