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Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.

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die Wolken hinaustretenden Umrissen vor ihm als
da! -- --

Aber der Abend! -- Die kleinen Kommunikan¬
ten spatzierten da mit leichterem Herzen und volle¬
rem Magen in sittsamen Gruppen herum und fühl¬
ten Essen und Putz. Gustav -- von dessen Flammen
das Abendessen vieles überleget hatte, wie eine her¬
abgeworfne Gans den brennenden Schorstein erstickt;
wiewohl sich noch eine sanfte Glut verhielt -- wan¬
delte seinen Garten jetzt, da sein Kopf kein Tanzplatz
sondern eine Moosbank entzückter Ideen war, lang¬
sam auf und ab und zog die eingeschlafnen Tulpen¬
blätter auseinander, um aus diesem Blumenkarzer
manches verspätete Bienchen zu befreien. Endlich
lehnt' er sich an den Thürstock des hintern Garten¬
thürchens und sah sehnend über die Wiesen ins Dörf¬
chen hinab, wo die gruppirten Eltern zusammen
plauderten und den Kindern eitel nachschaueten, die
heute zum ersten- und wohl zum letztenmale spatzie¬
ren giengen, weil Bauern und Morgenländer nur
Sitzen lieben. Ein Kinderpiquet rückte um die Gar¬
tenmauer herum, vielleicht weil es seinen Staar¬
matz, der heute in die frische Luft mit seinem Bauer
gehangen war, satyrisiren hörte. Kinder sind in

die Wolken hinaustretenden Umriſſen vor ihm als
da! — —

Aber der Abend! — Die kleinen Kommunikan¬
ten ſpatzierten da mit leichterem Herzen und volle¬
rem Magen in ſittſamen Gruppen herum und fuͤhl¬
ten Eſſen und Putz. Guſtav — von deſſen Flammen
das Abendeſſen vieles uͤberleget hatte, wie eine her¬
abgeworfne Gans den brennenden Schorſtein erſtickt;
wiewohl ſich noch eine ſanfte Glut verhielt — wan¬
delte ſeinen Garten jetzt, da ſein Kopf kein Tanzplatz
ſondern eine Moosbank entzuͤckter Ideen war, lang¬
ſam auf und ab und zog die eingeſchlafnen Tulpen¬
blaͤtter auseinander, um aus dieſem Blumenkarzer
manches verſpaͤtete Bienchen zu befreien. Endlich
lehnt' er ſich an den Thuͤrſtock des hintern Garten¬
thuͤrchens und ſah ſehnend uͤber die Wieſen ins Doͤrf¬
chen hinab, wo die gruppirten Eltern zuſammen
plauderten und den Kindern eitel nachſchaueten, die
heute zum erſten- und wohl zum letztenmale ſpatzie¬
ren giengen, weil Bauern und Morgenlaͤnder nur
Sitzen lieben. Ein Kinderpiquet ruͤckte um die Gar¬
tenmauer herum, vielleicht weil es ſeinen Staar¬
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[212/0248] die Wolken hinaustretenden Umriſſen vor ihm als da! — — Aber der Abend! — Die kleinen Kommunikan¬ ten ſpatzierten da mit leichterem Herzen und volle¬ rem Magen in ſittſamen Gruppen herum und fuͤhl¬ ten Eſſen und Putz. Guſtav — von deſſen Flammen das Abendeſſen vieles uͤberleget hatte, wie eine her¬ abgeworfne Gans den brennenden Schorſtein erſtickt; wiewohl ſich noch eine ſanfte Glut verhielt — wan¬ delte ſeinen Garten jetzt, da ſein Kopf kein Tanzplatz ſondern eine Moosbank entzuͤckter Ideen war, lang¬ ſam auf und ab und zog die eingeſchlafnen Tulpen¬ blaͤtter auseinander, um aus dieſem Blumenkarzer manches verſpaͤtete Bienchen zu befreien. Endlich lehnt' er ſich an den Thuͤrſtock des hintern Garten¬ thuͤrchens und ſah ſehnend uͤber die Wieſen ins Doͤrf¬ chen hinab, wo die gruppirten Eltern zuſammen plauderten und den Kindern eitel nachſchaueten, die heute zum erſten- und wohl zum letztenmale ſpatzie¬ ren giengen, weil Bauern und Morgenlaͤnder nur Sitzen lieben. Ein Kinderpiquet ruͤckte um die Gar¬ tenmauer herum, vielleicht weil es ſeinen Staar¬ matz, der heute in die friſche Luft mit ſeinem Bauer gehangen war, ſatyriſiren hoͤrte. Kinder ſind in

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Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/248>, abgerufen am 24.11.2024.