Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.zu den Mumien sein Lob viel weitläuftiger Er hats aber natürlicherweise viel kürzer, Diese wollen nun die zweite Nummer und zu den Mumien ſein Lob viel weitlaͤuftiger Er hats aber natuͤrlicherweiſe viel kuͤrzer, Dieſe wollen nun die zweite Nummer und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0019" n="VII"/> zu den <hi rendition="#g">Mumien</hi> ſein Lob viel weitlaͤuftiger<lb/> haͤtte?“ —</p><lb/> <p>Er hats aber natuͤrlicherweiſe viel kuͤrzer,<lb/> weil ich ſonſt auf den Ochſenkopf hinauf kaͤme<lb/> mitten in der Vorrede ohne nur der Weltleute<lb/> gedacht zu haben, geſchweige der andern.</p><lb/> <p>Dieſe wollen nun die zweite Nummer und<lb/> Sproſſe meines <hi rendition="#g">Aufklimmers</hi> abgeben —<lb/> Campe wirft nicht ungeſchickt durch dieſes Wort<lb/> den Klimax aus ſeinen und meinen Buͤchern; —<lb/> allein ich werde wenig mehr bei ihnen anzubrin¬<lb/> gen haben als eine Rechtfertigung, daß ich<lb/> mich in meinem Werke zu oft anſtellte, als<lb/> macht' ich mir aus der Tugend etwas und aus<lb/> jener Schwaͤrmerei, die ſo oft den Namen En¬<lb/> thuſiaſmus traͤgt. Ich befahre wahrhaftig nicht,<lb/> daß vernuͤnftige Leute meine Anſtellung etwan fuͤr<lb/> Ernſt anſehen: ich hoffe, wir trauen beide einander<lb/> zu, daß wir das Laͤcherliche davon empfinden, ſtatt<lb/> der <hi rendition="#g">Namen</hi> der Tugenden <hi rendition="#g">dieſe</hi> ſelber haben zu<lb/> wollen — und heut zu Tage ſind die wenigſten von<lb/> uns zu den tollen Philoſophen zu Lagado (in<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [VII/0019]
zu den Mumien ſein Lob viel weitlaͤuftiger
haͤtte?“ —
Er hats aber natuͤrlicherweiſe viel kuͤrzer,
weil ich ſonſt auf den Ochſenkopf hinauf kaͤme
mitten in der Vorrede ohne nur der Weltleute
gedacht zu haben, geſchweige der andern.
Dieſe wollen nun die zweite Nummer und
Sproſſe meines Aufklimmers abgeben —
Campe wirft nicht ungeſchickt durch dieſes Wort
den Klimax aus ſeinen und meinen Buͤchern; —
allein ich werde wenig mehr bei ihnen anzubrin¬
gen haben als eine Rechtfertigung, daß ich
mich in meinem Werke zu oft anſtellte, als
macht' ich mir aus der Tugend etwas und aus
jener Schwaͤrmerei, die ſo oft den Namen En¬
thuſiaſmus traͤgt. Ich befahre wahrhaftig nicht,
daß vernuͤnftige Leute meine Anſtellung etwan fuͤr
Ernſt anſehen: ich hoffe, wir trauen beide einander
zu, daß wir das Laͤcherliche davon empfinden, ſtatt
der Namen der Tugenden dieſe ſelber haben zu
wollen — und heut zu Tage ſind die wenigſten von
uns zu den tollen Philoſophen zu Lagado (in
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/19>, abgerufen am 16.02.2025. |