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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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würde, falls man ihn ohne Thron und ohne
Krone ließe -- und alles muß ordentlich Rot-
ten- und Heerdenweise durch Ehrenpforten wie
Heraldisches Vieh, in Luthers Rotunda auf
ewige Ehren- und Nabelplätze eingetrieben
werden, und dann wie gewöhnlich verehrt.
Mir ists einerley, auf welche Weise man ei-
nen und den andern unsterblichen Tropf z. B.
Gottsched venerirt, sobald er nur in der Ro-
tunda mit hauset, und es mögen, wenn in
diesem Familienbegräbnis der heiligen Fa-
milie des Genies, große Männer in Lebens-
größe da liegen, die kleinen sich bis zu Schreib-
fingerknochen abstufen. Ist einmal so viel un-
sterbliche Mannschaft da: so lasse man gar --
denn mein Vorschlag soll keine Gränzen ken-
nen -- jeden Rest hinein, der gestorben ist,
und gut geschrieben hat -- der Fußboden wer-
de mit Gesichtern der Oekonomen, wie in Rom
der Götter, musivisch ausgelegt -- gelehrte
Wunderkinder, wie Henneke, Tanzmeister,
Sprachmeister, Philologen, Numismatiker
mögen an den Tempelsäulen als Schnörkel,

wuͤrde, falls man ihn ohne Thron und ohne
Krone ließe — und alles muß ordentlich Rot-
ten- und Heerdenweiſe durch Ehrenpforten wie
Heraldiſches Vieh, in Luthers Rotunda auf
ewige Ehren- und Nabelplaͤtze eingetrieben
werden, und dann wie gewoͤhnlich verehrt.
Mir iſts einerley, auf welche Weiſe man ei-
nen und den andern unſterblichen Tropf z. B.
Gottſched venerirt, ſobald er nur in der Ro-
tunda mit hauſet, und es moͤgen, wenn in
dieſem Familienbegräbnis der heiligen Fa-
milie des Genies, große Maͤnner in Lebens-
groͤße da liegen, die kleinen ſich bis zu Schreib-
fingerknochen abſtufen. Iſt einmal ſo viel un-
ſterbliche Mannſchaft da: ſo laſſe man gar —
denn mein Vorſchlag ſoll keine Graͤnzen ken-
nen — jeden Reſt hinein, der geſtorben iſt,
und gut geſchrieben hat — der Fußboden wer-
de mit Geſichtern der Oekonomen, wie in Rom
der Götter, muſiviſch ausgelegt — gelehrte
Wunderkinder, wie Henneke, Tanzmeiſter,
Sprachmeiſter, Philologen, Numismatiker
moͤgen an den Tempelſäulen als Schnoͤrkel,

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[154/0160] wuͤrde, falls man ihn ohne Thron und ohne Krone ließe — und alles muß ordentlich Rot- ten- und Heerdenweiſe durch Ehrenpforten wie Heraldiſches Vieh, in Luthers Rotunda auf ewige Ehren- und Nabelplaͤtze eingetrieben werden, und dann wie gewoͤhnlich verehrt. Mir iſts einerley, auf welche Weiſe man ei- nen und den andern unſterblichen Tropf z. B. Gottſched venerirt, ſobald er nur in der Ro- tunda mit hauſet, und es moͤgen, wenn in dieſem Familienbegräbnis der heiligen Fa- milie des Genies, große Maͤnner in Lebens- groͤße da liegen, die kleinen ſich bis zu Schreib- fingerknochen abſtufen. Iſt einmal ſo viel un- ſterbliche Mannſchaft da: ſo laſſe man gar — denn mein Vorſchlag ſoll keine Graͤnzen ken- nen — jeden Reſt hinein, der geſtorben iſt, und gut geſchrieben hat — der Fußboden wer- de mit Geſichtern der Oekonomen, wie in Rom der Götter, muſiviſch ausgelegt — gelehrte Wunderkinder, wie Henneke, Tanzmeiſter, Sprachmeiſter, Philologen, Numismatiker moͤgen an den Tempelſäulen als Schnoͤrkel,

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/160>, abgerufen am 24.11.2024.