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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809.

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-- wohinaus Sie damit wollen." "Hienein
will ich damit, mit dem Weine nämlich" sagte
der Doktor und eröffnete ihm ganz frey, er
sey gesonnen sich gegenwärtig vor seinen Au-
gen zu betrinken, um den Effekt mit wissen-
schaftlichen Augen zu beobachten, und jede
Thatsache rein ausgespelzt zurückzulegen für
die Wissenschaft. "Es wird -- fuhr er fort
-- meinen Handel gewiß nicht schlechter ma-
chen, daß ein Mann vom Fache wie Sie, da-
bey sitzt, den ich bitten kann, seiner Seits
mehr die nüchternen Beobachtungen über mich
anzustellen, und deßhalb langsamer als ich zu
trinken, da es genug ist, wenn Einer sich
opfert. Spätere Folgen am nüchternen Mor-
gen beobacht' ich allein. "Wie gebeten, zuge-
sagt!" versetzte der Arzt.

Darauf rückte der Doktor noch mit einer
Bitte ganz leise heraus, Strykius möge, da
seinen schwachen Kopf der Wein leicht so zu-
richte wie der verschluckte Traubenkern den
Anakreon, in diesem Falle sein Leibes- und
Seelenhirt, seinen Gesundheits- und Gewis-

— wohinaus Sie damit wollen.” „Hienein
will ich damit, mit dem Weine naͤmlich” ſagte
der Doktor und eroͤffnete ihm ganz frey, er
ſey geſonnen ſich gegenwaͤrtig vor ſeinen Au-
gen zu betrinken, um den Effekt mit wiſſen-
ſchaftlichen Augen zu beobachten, und jede
Thatſache rein ausgeſpelzt zuruͤckzulegen fuͤr
die Wiſſenſchaft. „Es wird — fuhr er fort
— meinen Handel gewiß nicht ſchlechter ma-
chen, daß ein Mann vom Fache wie Sie, da-
bey ſitzt, den ich bitten kann, ſeiner Seits
mehr die nuͤchternen Beobachtungen uͤber mich
anzuſtellen, und deßhalb langſamer als ich zu
trinken, da es genug iſt, wenn Einer ſich
opfert. Spätere Folgen am nuͤchternen Mor-
gen beobacht’ ich allein. „Wie gebeten, zuge-
ſagt!” verſetzte der Arzt.

Darauf ruͤckte der Doktor noch mit einer
Bitte ganz leiſe heraus, Strykius moͤge, da
ſeinen ſchwachen Kopf der Wein leicht ſo zu-
richte wie der verſchluckte Traubenkern den
Anakreon, in dieſem Falle ſein Leibes- und
Seelenhirt, ſeinen Geſundheits- und Gewiſ-

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[104/0110] — wohinaus Sie damit wollen.” „Hienein will ich damit, mit dem Weine naͤmlich” ſagte der Doktor und eroͤffnete ihm ganz frey, er ſey geſonnen ſich gegenwaͤrtig vor ſeinen Au- gen zu betrinken, um den Effekt mit wiſſen- ſchaftlichen Augen zu beobachten, und jede Thatſache rein ausgeſpelzt zuruͤckzulegen fuͤr die Wiſſenſchaft. „Es wird — fuhr er fort — meinen Handel gewiß nicht ſchlechter ma- chen, daß ein Mann vom Fache wie Sie, da- bey ſitzt, den ich bitten kann, ſeiner Seits mehr die nuͤchternen Beobachtungen uͤber mich anzuſtellen, und deßhalb langſamer als ich zu trinken, da es genug iſt, wenn Einer ſich opfert. Spätere Folgen am nuͤchternen Mor- gen beobacht’ ich allein. „Wie gebeten, zuge- ſagt!” verſetzte der Arzt. Darauf ruͤckte der Doktor noch mit einer Bitte ganz leiſe heraus, Strykius moͤge, da ſeinen ſchwachen Kopf der Wein leicht ſo zu- richte wie der verſchluckte Traubenkern den Anakreon, in dieſem Falle ſein Leibes- und Seelenhirt, ſeinen Geſundheits- und Gewiſ-

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 2. Heidelberg, 1809, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger02_1809/110>, abgerufen am 24.11.2024.