Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.reisefertig wartend. Theoda begleitete ihn hin- Bald darauf als die Pferde abgefüttert waren, reiſefertig wartend. Theoda begleitete ihn hin- Bald darauf als die Pferde abgefuͤttert waren, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0068" n="50"/> reiſefertig wartend. Theoda begleitete ihn hin-<lb/> aus, und gab ihm hundert Gruͤße an die Freun-<lb/> din mit und den Schwur, daß ſie ſchon dieſen<lb/> Abend das Tagebuch an ſie anfange: „könnt’ ich<lb/> fuͤr Sie gehen, guter Mann!” ſagte ſie; und<lb/> er ſchied mit einem langen Dankpſalm, ohne ſie<lb/> ſonderlich zu verſtehen.</p><lb/> <p>Bald darauf als die Pferde abgefuͤttert waren,<lb/> und die Gewinn- und Verluſtrechnung abge-<lb/> than, gab Katzenberger das Zeichen des Abſchieds;<lb/> — es beſtand darin, daß er heimlich die Koͤrke<lb/> ſeiner bezahlten Flaſchen einſteckte. Er fuͤhrte<lb/> Gruͤnde fuͤr dieſe letzte Ziehung aus der Flaſche<lb/> an: es ſey erſtlich ein Mann in Paris blos da-<lb/> durch ein Millionair geworden, daß er auf allen<lb/> Kaffehaͤuſern ſich auf ein ſtilles Korkziehen mit<lb/> den Fingern gelegt, wobey er freylich mehr ans<lb/> Stehlen gedacht, als an erlaubtes Einſtecken;<lb/> zweytens ſey jeder, der eine Flaſche fodere, Herr<lb/> uͤber den Inhalt derſelben, wozu der Stoͤpſel<lb/> als deſſen Anfang am erſten gehoͤre, den er<lb/> mit ſeinem eigenen Korkzieher zerbohren oder<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [50/0068]
reiſefertig wartend. Theoda begleitete ihn hin-
aus, und gab ihm hundert Gruͤße an die Freun-
din mit und den Schwur, daß ſie ſchon dieſen
Abend das Tagebuch an ſie anfange: „könnt’ ich
fuͤr Sie gehen, guter Mann!” ſagte ſie; und
er ſchied mit einem langen Dankpſalm, ohne ſie
ſonderlich zu verſtehen.
Bald darauf als die Pferde abgefuͤttert waren,
und die Gewinn- und Verluſtrechnung abge-
than, gab Katzenberger das Zeichen des Abſchieds;
— es beſtand darin, daß er heimlich die Koͤrke
ſeiner bezahlten Flaſchen einſteckte. Er fuͤhrte
Gruͤnde fuͤr dieſe letzte Ziehung aus der Flaſche
an: es ſey erſtlich ein Mann in Paris blos da-
durch ein Millionair geworden, daß er auf allen
Kaffehaͤuſern ſich auf ein ſtilles Korkziehen mit
den Fingern gelegt, wobey er freylich mehr ans
Stehlen gedacht, als an erlaubtes Einſtecken;
zweytens ſey jeder, der eine Flaſche fodere, Herr
uͤber den Inhalt derſelben, wozu der Stoͤpſel
als deſſen Anfang am erſten gehoͤre, den er
mit ſeinem eigenen Korkzieher zerbohren oder
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