Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.und dein Backenroth! Aber dein deutsches Herz "Wie Bona, fürcht' ich denn den großen Allerdings nähern die Weiber sich großen und dein Backenroth! Aber dein deutſches Herz „Wie Bona, fürcht’ ich denn den großen Allerdings naͤhern die Weiber ſich großen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0031" n="13"/> und dein Backenroth! Aber dein deutſches Herz<lb/> wird ewig franzöſiſches Blut umtreiben,” ſagte<lb/> Bona. Theoda hatte eine Elſaſſerin zur Mut-<lb/> ter gehabt. — „Schneie noch dicker in mein We-<lb/> ſenchen hinein!” ſagte Theoda. „Ich thu’ es<lb/> ſchon, denn ich kenne dich. „Schon ein Mann<lb/> iſt im Ganzen ein halber Schelm, ein abgefeiner-<lb/> ter Mann vollends, ein Theaterſchreiber aber<lb/> iſt gar ein fuͤnfviertels Dieb; dennoch wirſt du,<lb/> fürchte ich, in Maulbronn vor deinem theuern<lb/> Dichter mit deinem ganzen Herzen herausbrau-<lb/> ſen, und platzen, und hundert ungeſtuͤme Dinge<lb/> thun, nach denen freylich dein Vater nichts<lb/> fragt, aber ich.”</p><lb/> <p>„Wie Bona, fürcht’ ich denn den großen<lb/> Dichter nicht? Kaum ihn anzuſehen, geſchweige<lb/> anzureden wag’ ich!” ſagte ſie. „Vor Kotzebue<lb/> wollteſt du dich auch ſcheuen; und thateſt doch<lb/> dann keck und maͤuſig,” ſagte Bona. — „Ach<lb/> innerlich nicht,” verſetzte ſie.</p><lb/> <p>Allerdings naͤhern die Weiber ſich großen<lb/> Haͤuptern und großen Koͤpfen, — was oft un-<lb/> ter Einer Krone verbunden ſeyn kann — mit<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [13/0031]
und dein Backenroth! Aber dein deutſches Herz
wird ewig franzöſiſches Blut umtreiben,” ſagte
Bona. Theoda hatte eine Elſaſſerin zur Mut-
ter gehabt. — „Schneie noch dicker in mein We-
ſenchen hinein!” ſagte Theoda. „Ich thu’ es
ſchon, denn ich kenne dich. „Schon ein Mann
iſt im Ganzen ein halber Schelm, ein abgefeiner-
ter Mann vollends, ein Theaterſchreiber aber
iſt gar ein fuͤnfviertels Dieb; dennoch wirſt du,
fürchte ich, in Maulbronn vor deinem theuern
Dichter mit deinem ganzen Herzen herausbrau-
ſen, und platzen, und hundert ungeſtuͤme Dinge
thun, nach denen freylich dein Vater nichts
fragt, aber ich.”
„Wie Bona, fürcht’ ich denn den großen
Dichter nicht? Kaum ihn anzuſehen, geſchweige
anzureden wag’ ich!” ſagte ſie. „Vor Kotzebue
wollteſt du dich auch ſcheuen; und thateſt doch
dann keck und maͤuſig,” ſagte Bona. — „Ach
innerlich nicht,” verſetzte ſie.
Allerdings naͤhern die Weiber ſich großen
Haͤuptern und großen Koͤpfen, — was oft un-
ter Einer Krone verbunden ſeyn kann — mit
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