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Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.

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ben, doch auch nicht durch schweres Niederdrük-
ken aufzuhelfen ist, sondern vielleicht durch all-
mähliges Ermuntern und Aufwinden und durch
Abwenden der Versuchung.

Aber an das Letzte, war bey Katzenberger
nicht zu denken. Des Brunnenarztes Sprech-
und That-Marklosigkeit neben seiner harten,
heißen Schreib- und Richt-Strengflüssigkeit
setzten in ihm nun den Vorsatz fest, den
Badarzt auf eine ausgedehnte Folterleiter von
Aengsten und Ehren-Giften zu setzen und
ihn erst auf der obersten Stufe zu empfan-
gen mit dem Prügel. Strykius war der er-
ste Patient, den er durch Heilmittel nicht
heilen wollte, so sehr war er ergrimmt; und
er war entschlossen, ihm durch zuvor-
kommende Unhöflichkeiten wo möglich zu ei-
ner zu zwingen, und als umrollender We-
berbaum, das hin und her fliegende We-
berschiffchen zubearbeiten. Es ist indeß oft
eben so schwer, manche grob zu machen, als
andere höflich.

ben, doch auch nicht durch ſchweres Niederdruͤk-
ken aufzuhelfen iſt, ſondern vielleicht durch all-
maͤhliges Ermuntern und Aufwinden und durch
Abwenden der Verſuchung.

Aber an das Letzte, war bey Katzenberger
nicht zu denken. Des Brunnenarztes Sprech-
und That-Markloſigkeit neben ſeiner harten,
heißen Schreib- und Richt-Strengfluͤſſigkeit
ſetzten in ihm nun den Vorſatz feſt, den
Badarzt auf eine ausgedehnte Folterleiter von
Aengſten und Ehren-Giften zu ſetzen und
ihn erſt auf der oberſten Stufe zu empfan-
gen mit dem Pruͤgel. Strykius war der er-
ſte Patient, den er durch Heilmittel nicht
heilen wollte, ſo ſehr war er ergrimmt; und
er war entſchloſſen, ihm durch zuvor-
kommende Unhoͤflichkeiten wo moͤglich zu ei-
ner zu zwingen, und als umrollender We-
berbaum, das hin und her fliegende We-
berſchiffchen zubearbeiten. Es iſt indeß oft
eben ſo ſchwer, manche grob zu machen, als
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[131/0149] ben, doch auch nicht durch ſchweres Niederdruͤk- ken aufzuhelfen iſt, ſondern vielleicht durch all- maͤhliges Ermuntern und Aufwinden und durch Abwenden der Verſuchung. Aber an das Letzte, war bey Katzenberger nicht zu denken. Des Brunnenarztes Sprech- und That-Markloſigkeit neben ſeiner harten, heißen Schreib- und Richt-Strengfluͤſſigkeit ſetzten in ihm nun den Vorſatz feſt, den Badarzt auf eine ausgedehnte Folterleiter von Aengſten und Ehren-Giften zu ſetzen und ihn erſt auf der oberſten Stufe zu empfan- gen mit dem Pruͤgel. Strykius war der er- ſte Patient, den er durch Heilmittel nicht heilen wollte, ſo ſehr war er ergrimmt; und er war entſchloſſen, ihm durch zuvor- kommende Unhoͤflichkeiten wo moͤglich zu ei- ner zu zwingen, und als umrollender We- berbaum, das hin und her fliegende We- berſchiffchen zubearbeiten. Es iſt indeß oft eben ſo ſchwer, manche grob zu machen, als andere hoͤflich.

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Zitationshilfe: Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/149>, abgerufen am 22.11.2024.