Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809.unserer dreyfachen Zusammenkunft, und sogar unſerer dreyfachen Zuſammenkunft, und ſogar <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0137" n="119"/> unſerer dreyfachen Zuſammenkunft, und ſogar<lb/> durch das Verſprechen noch Abends vor dem<lb/> ſtillen Monde, der beſſer dazu paſſe, als das<lb/> laute Naͤderwerk, mich naͤher mit ſeinem Freunde<lb/> bekannt zu machen. Ich dachte dabey wahrlich,<lb/> er wuͤrde mich Nachts auf dem Gottesacker dem<lb/> Dichter auf einmal vorſtellen. Dazu kam Mit-<lb/> tags noch etwas Naͤrriſches. Er brachte mir<lb/> meinen Schaul mit unlesbarer Kreideſchrift be-<lb/> druckt; da er ſie aber gegen den Spiegel hielt,<lb/> ſo war zu leſen: Dein Namensvetter, ſchoͤne<lb/> Th — da, wird Dir bald fuͤr Deinen Brief zum<lb/> zweytenmale danken; worauf er mich hinab zu<lb/> einer Birke fuͤhrte, von deren Rinde wirklich er<lb/> dieſe Zeile von des Dichters Hand am Tuche ab-<lb/> gefaͤrbt hatte. Am Ende mußt’ ich gar noch<lb/> oben in ſeinem Zimmer auf den Fenſterſcheiben<lb/> eine herrliche Sentenz vom Dichter finden, die<lb/> ich Dir auf der Ruͤckreiſe abſchreiben will. Selt-<lb/> ſam genug! Aber Abends wars doch nichts;<lb/> und mein Vater brach gar mit einem Spaße<lb/> darein.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [119/0137]
unſerer dreyfachen Zuſammenkunft, und ſogar
durch das Verſprechen noch Abends vor dem
ſtillen Monde, der beſſer dazu paſſe, als das
laute Naͤderwerk, mich naͤher mit ſeinem Freunde
bekannt zu machen. Ich dachte dabey wahrlich,
er wuͤrde mich Nachts auf dem Gottesacker dem
Dichter auf einmal vorſtellen. Dazu kam Mit-
tags noch etwas Naͤrriſches. Er brachte mir
meinen Schaul mit unlesbarer Kreideſchrift be-
druckt; da er ſie aber gegen den Spiegel hielt,
ſo war zu leſen: Dein Namensvetter, ſchoͤne
Th — da, wird Dir bald fuͤr Deinen Brief zum
zweytenmale danken; worauf er mich hinab zu
einer Birke fuͤhrte, von deren Rinde wirklich er
dieſe Zeile von des Dichters Hand am Tuche ab-
gefaͤrbt hatte. Am Ende mußt’ ich gar noch
oben in ſeinem Zimmer auf den Fenſterſcheiben
eine herrliche Sentenz vom Dichter finden, die
ich Dir auf der Ruͤckreiſe abſchreiben will. Selt-
ſam genug! Aber Abends wars doch nichts;
und mein Vater brach gar mit einem Spaße
darein.
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Zitationshilfe: | Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise. Bd. 1. Heidelberg, 1809, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_katzenberger01_1809/137>, abgerufen am 24.02.2025. |