lung seines bisherigen Edens, und ihr Herz und sein Alles -- -- -- --
-- Aber hier wende die sanftere Seele, die die Donnerschläge des Schicksals zu sehr erschüttern, ihr Auge von dem gelben großen Blitze weg, der plötz¬ lich durch das stille Eden fährt! --
"Schurke!" -- schrie der herausstürzende Fla¬ min mit sprühenden Blicken, mit schneeweissen Wan¬ gen, mit wie Mähnen herunterhängenden Locken, mit zwei Taschenpistolen in den Händen -- "da "nimm, nimm, Blut will ich" und stieß ihm das Mordgewehr entgegen, Viktor drängte Klotilden weg und sagte: "o Unschuldige! vermehre deine Schmerzen nicht!" -- Flamin rief in neuer Entflam¬ mung: "Blut! -- Treuloser, nimm, schieß!" -- Matthieu fiel ihm in den rechten Arm, aber der linke drang bebend dem Viktor das Geschoß auf. -- Viktor riß es zu sich weil die Mündung um Klotil¬ den herumwankte. -- "Du bist ja mein Bruder" rief die arme Gemarterte blos durch Todesangst vom Tode der Ohnmacht weggequält. -- Flamin warf mit beiden Armen alles von sich und sagte gräßlich¬ leise lang gedehnt in wüthiger Erschöpfung: "Blut! -- Tod!" -- Klotilde sank um -- Viktor blickte
lung ſeines bisherigen Edens‚ und ihr Herz und ſein Alles — — — —
— Aber hier wende die ſanftere Seele‚ die die Donnerſchlaͤge des Schickſals zu ſehr erſchuͤttern‚ ihr Auge von dem gelben großen Blitze weg‚ der ploͤtz¬ lich durch das ſtille Eden faͤhrt! —
»Schurke!» — ſchrie der herausſtuͤrzende Fla¬ min mit ſpruͤhenden Blicken, mit ſchneeweiſſen Wan¬ gen, mit wie Maͤhnen herunterhaͤngenden Locken, mit zwei Taſchenpiſtolen in den Haͤnden — »da »nimm, nimm, Blut will ich» und ſtieß ihm das Mordgewehr entgegen, Viktor draͤngte Klotilden weg und ſagte: »o Unſchuldige! vermehre deine Schmerzen nicht!» — Flamin rief in neuer Entflam¬ mung: »Blut! — Treuloſer, nimm, ſchieß!» — Matthieu fiel ihm in den rechten Arm, aber der linke drang bebend dem Viktor das Geſchoß auf. — Viktor riß es zu ſich weil die Muͤndung um Klotil¬ den herumwankte. — »Du biſt ja mein Bruder» rief die arme Gemarterte blos durch Todesangſt vom Tode der Ohnmacht weggequaͤlt. — Flamin warf mit beiden Armen alles von ſich und ſagte graͤßlich¬ leiſe lang gedehnt in wuͤthiger Erſchoͤpfung: »Blut! — Tod!» — Klotilde ſank um — Viktor blickte
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ſein Alles — — — —
— Aber hier wende die ſanftere Seele‚ die die
Donnerſchlaͤge des Schickſals zu ſehr erſchuͤttern‚ ihr
Auge von dem gelben großen Blitze weg‚ der ploͤtz¬
lich durch das ſtille Eden faͤhrt! —
»Schurke!» — ſchrie der herausſtuͤrzende Fla¬
min mit ſpruͤhenden Blicken, mit ſchneeweiſſen Wan¬
gen, mit wie Maͤhnen herunterhaͤngenden Locken,
mit zwei Taſchenpiſtolen in den Haͤnden — »da
»nimm, nimm, Blut will ich» und ſtieß ihm das
Mordgewehr entgegen, Viktor draͤngte Klotilden
weg und ſagte: »o Unſchuldige! vermehre deine
Schmerzen nicht!» — Flamin rief in neuer Entflam¬
mung: »Blut! — Treuloſer, nimm, ſchieß!» —
Matthieu fiel ihm in den rechten Arm, aber der
linke drang bebend dem Viktor das Geſchoß auf. —
Viktor riß es zu ſich weil die Muͤndung um Klotil¬
den herumwankte. — »Du biſt ja mein Bruder»
rief die arme Gemarterte blos durch Todesangſt vom
Tode der Ohnmacht weggequaͤlt. — Flamin warf
mit beiden Armen alles von ſich und ſagte graͤßlich¬
leiſe lang gedehnt in wuͤthiger Erſchoͤpfung: »Blut!
— Tod!» — Klotilde ſank um — Viktor blickte
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus03_1795/224>, abgerufen am 22.11.2024.
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