Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795.3. Pfingsttag oder 35. Hundsposttag oder Burgunder-Kapitel. Der Engländer -- Wiesenball -- seelige Nacht -- die Bei den Menschen wie bei den Geitzigen schlägt es 3. Pfingſttag oder 35. Hundspoſttag oder Burgunder-Kapitel. Der Engländer — Wieſenball — ſeelige Nacht — die Bei den Menſchen wie bei den Geitzigen ſchlaͤgt es <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0181" n="171"/> </div> <div n="2"> <head>3. Pfingſttag oder 35. Hundspoſttag<lb/> oder Burgunder-Kapitel.<lb/></head> <argument> <p rendition="#c">Der Engländer — Wieſenball — ſeelige Nacht — die<lb/> Blütenhöle.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">B</hi>ei den Menſchen wie bei den Geitzigen ſchlaͤgt es<lb/> immer nur Viertel zur frohen Stunde, aber gleich<lb/> einer ſchlechten Uhr ſchlaͤgt es die Schaͤferſtunde un¬<lb/> ſerer Hoffnung nie aus. Aber in Ruͤckſicht der<lb/> Pfingſttage iſt das grundfalſch — ſie ſind praͤchtig<lb/> und wie man ſonſt die Ausgießung des h. Geiſtes in<lb/> alten Kirchen durch das Herunterwerfen der Blumen<lb/> vorſtellte: ſo bilden wir ſie in Maienthal durch das<lb/> Auswerfen figuͤrlicher ab. Ich habe daher gar eine<lb/> Flaſche Burgunder aufgeſiegelt und neben die Din¬<lb/> tenflaſche geſtellt, um erſtlich durch mein groͤßeres<lb/> Feuer in dieſem Kapitel die Natur- und Kunſtrich¬<lb/> ter auf meine Seite zu bringen, die leichter den<lb/> Stab uͤber Autoren als eine Lanze mit Autoren bre¬<lb/> chen — und um zweitens uͤberhaupt den Wein zu<lb/> trinken, welches ſchon an ſich Endzwecks und Teleo¬<lb/> logie genug iſt. Ein wahres Schlaraffenland und<lb/> Himmelreich haͤtten wir, wenn auch der Leſer bei<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [171/0181]
3. Pfingſttag oder 35. Hundspoſttag
oder Burgunder-Kapitel.
Der Engländer — Wieſenball — ſeelige Nacht — die
Blütenhöle.
Bei den Menſchen wie bei den Geitzigen ſchlaͤgt es
immer nur Viertel zur frohen Stunde, aber gleich
einer ſchlechten Uhr ſchlaͤgt es die Schaͤferſtunde un¬
ſerer Hoffnung nie aus. Aber in Ruͤckſicht der
Pfingſttage iſt das grundfalſch — ſie ſind praͤchtig
und wie man ſonſt die Ausgießung des h. Geiſtes in
alten Kirchen durch das Herunterwerfen der Blumen
vorſtellte: ſo bilden wir ſie in Maienthal durch das
Auswerfen figuͤrlicher ab. Ich habe daher gar eine
Flaſche Burgunder aufgeſiegelt und neben die Din¬
tenflaſche geſtellt, um erſtlich durch mein groͤßeres
Feuer in dieſem Kapitel die Natur- und Kunſtrich¬
ter auf meine Seite zu bringen, die leichter den
Stab uͤber Autoren als eine Lanze mit Autoren bre¬
chen — und um zweitens uͤberhaupt den Wein zu
trinken, welches ſchon an ſich Endzwecks und Teleo¬
logie genug iſt. Ein wahres Schlaraffenland und
Himmelreich haͤtten wir, wenn auch der Leſer bei
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