Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Drittes Heftlein. Berlin, 1795.seinem 33ten Pfingstkapitel auftritt, das nicht bloß Das Viele, was ich noch mit Wenigem und mit ſeinem 33ten Pfingſtkapitel auftritt, das nicht bloß Das Viele, was ich noch mit Wenigem und mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0115" n="105"/> ſeinem 33ten Pfingſtkapitel auftritt, das nicht bloß<lb/> weil es 32 Kapitel-Ahnen hat ſondern wegen der<lb/> wahrſcheinlichen <choice><sic>Ausgießuug</sic><corr>Ausgießung</corr></choice> eines freudigen H.<lb/> Geiſtes darin oder wegen eines ganzen Tauben¬<lb/> flugs von H. Geiſtern und wegen den hiſtoriſchen Ge¬<lb/> maͤlden darin — und wegen meiner eignen Anſtren¬<lb/> gung — ein Kapitel (glaubt man) werden muß, der¬<lb/> gleichen in jeder dyoniſiſchen Periode kaum ein hal¬<lb/> bes und in jeder konſtantinopolitaniſchen ein ganzes<lb/> kann geſchrieben werden — Der Pfingſt-Hundstag<lb/> kann lang ausfallen, aber gut und goͤttlich — Phi¬<lb/> lippine wird den Bruder ruͤtteln und ſagen (ſie<lb/> ſchmeichelt gern:) Paul! Paul oder Paulus war<lb/><hi rendition="#g">auch</hi> im dritten Himmel, aber ſo hat er ihn nicht<lb/> beſchrieben in ſeinen Briefen an die Roͤmer!« —<lb/> Ich wollte ſelber, ich koͤnnte meinen 33ten Hunds¬<lb/> tag leſen eh' ich ihn gemacht haͤtte. . . .</p><lb/> <p>Das Viele, was ich noch mit Wenigem und mit<lb/> der bisherigen Eile herzuwerfen habe, iſt laut den<lb/> Kuͤrbis-Akten das: Viktor freuete ſich eben ſo wie<lb/> ich, auf die Pfingſt-Evangelien. Sein Gewiſſen<lb/> ſetzte ſeinem Genuſſe nicht das duͤnnſte Speiſegelaͤn¬<lb/> der, nicht den niedrigſten Weinſtein weiter in den<lb/> Weg und er konnte wie eine unſchuldige Freude zur<lb/> geliebten Klotilde gehen und ſagen: nimm mich an.<lb/> Er that jetzt die Kondolenz- und Krankenviſiten bei<lb/> Hofe regelmaͤßig ab und ſchor ſich um kein Wort<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0115]
ſeinem 33ten Pfingſtkapitel auftritt, das nicht bloß
weil es 32 Kapitel-Ahnen hat ſondern wegen der
wahrſcheinlichen Ausgießung eines freudigen H.
Geiſtes darin oder wegen eines ganzen Tauben¬
flugs von H. Geiſtern und wegen den hiſtoriſchen Ge¬
maͤlden darin — und wegen meiner eignen Anſtren¬
gung — ein Kapitel (glaubt man) werden muß, der¬
gleichen in jeder dyoniſiſchen Periode kaum ein hal¬
bes und in jeder konſtantinopolitaniſchen ein ganzes
kann geſchrieben werden — Der Pfingſt-Hundstag
kann lang ausfallen, aber gut und goͤttlich — Phi¬
lippine wird den Bruder ruͤtteln und ſagen (ſie
ſchmeichelt gern:) Paul! Paul oder Paulus war
auch im dritten Himmel, aber ſo hat er ihn nicht
beſchrieben in ſeinen Briefen an die Roͤmer!« —
Ich wollte ſelber, ich koͤnnte meinen 33ten Hunds¬
tag leſen eh' ich ihn gemacht haͤtte. . . .
Das Viele, was ich noch mit Wenigem und mit
der bisherigen Eile herzuwerfen habe, iſt laut den
Kuͤrbis-Akten das: Viktor freuete ſich eben ſo wie
ich, auf die Pfingſt-Evangelien. Sein Gewiſſen
ſetzte ſeinem Genuſſe nicht das duͤnnſte Speiſegelaͤn¬
der, nicht den niedrigſten Weinſtein weiter in den
Weg und er konnte wie eine unſchuldige Freude zur
geliebten Klotilde gehen und ſagen: nimm mich an.
Er that jetzt die Kondolenz- und Krankenviſiten bei
Hofe regelmaͤßig ab und ſchor ſich um kein Wort
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