"haben -- sagt' er und wies auf die Moxa -- so "wird seine Durchlaucht schon ein Podagra haben "so gut als eines im Lande ist."
Die Ursache warum der Provisor mehr gab als rezeptiret war, ist, weil er auch seinen Kirchenstuhl im Tempel des Nachruhms haben wollte; daher überdachte er erstlich ein fremdes Rezept so lange bis ers genehmigte und wog zweitens immer , Skrupel zuviel oder zu wenig zu, um dem Doktor die Bürgerkrone der Heilung vom Kopf zu nehmen und auf seinen zu setzen: "blos mit der Dosis muß "ich meine Kuren thun" sagte er. Viktor gönnte ihm den Irsal: "ein Provisor, sagte er, der den "ganzen Flügel der Rekonvaleszenten anführt und "dem Doktor blos die Arrier-Garde der Leichen "zutheilt, hat für dieses abbrevirte Leben schon Lor¬ "beerkränze genug unter der Gehirnschaale."
Der Hr. v. Swoboda hat Welt genug, um den Miethmann nicht durch ein aufgenöthigtes Em¬ pfangs-Souper zu geniren und sagte ihm blos den Zeitungsartikel aus dem mündlichen morning chro¬ nicle, daß der Fürst das Podagra weniger habe als suche und fixire. Auch gab er ihm den italieni¬ schen Bedienten, den der Lord für ihn gemiethet hatte, und das Zimmer.
-- Und darin sitzt Bastian jetzt auf der Fen¬ sterbrüstung allein und denkt -- ohne Blick auf
»haben — ſagt' er und wies auf die Moxa — ſo »wird ſeine Durchlaucht ſchon ein Podagra haben »ſo gut als eines im Lande iſt.»
Die Urſache warum der Proviſor mehr gab als rezeptiret war, iſt, weil er auch ſeinen Kirchenſtuhl im Tempel des Nachruhms haben wollte; daher uͤberdachte er erſtlich ein fremdes Rezept ſo lange bis ers genehmigte und wog zweitens immer , Skrupel zuviel oder zu wenig zu, um dem Doktor die Buͤrgerkrone der Heilung vom Kopf zu nehmen und auf ſeinen zu ſetzen: »blos mit der Doſis muß »ich meine Kuren thun» ſagte er. Viktor goͤnnte ihm den Irſal: »ein Proviſor, ſagte er, der den »ganzen Fluͤgel der Rekonvaleszenten anfuͤhrt und »dem Doktor blos die Arrier-Garde der Leichen »zutheilt, hat fuͤr dieſes abbrevirte Leben ſchon Lor¬ »beerkraͤnze genug unter der Gehirnſchaale.»
Der Hr. v. Swoboda hat Welt genug, um den Miethmann nicht durch ein aufgenoͤthigtes Em¬ pfangs-Souper zu geniren und ſagte ihm blos den Zeitungsartikel aus dem muͤndlichen morning chro¬ nicle, daß der Fuͤrſt das Podagra weniger habe als ſuche und fixire. Auch gab er ihm den italieni¬ ſchen Bedienten, den der Lord fuͤr ihn gemiethet hatte, und das Zimmer.
— Und darin ſitzt Baſtian jetzt auf der Fen¬ ſterbruͤſtung allein und denkt — ohne Blick auf
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»haben — ſagt' er und wies auf die Moxa — ſo
»wird ſeine Durchlaucht ſchon ein Podagra haben
»ſo gut als eines im Lande iſt.»
Die Urſache warum der Proviſor mehr gab als
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im Tempel des Nachruhms haben wollte; daher
uͤberdachte er erſtlich ein fremdes Rezept ſo lange
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Skrupel zuviel oder zu wenig zu, um dem Doktor
die Buͤrgerkrone der Heilung vom Kopf zu nehmen
und auf ſeinen zu ſetzen: »blos mit der Doſis muß
»ich meine Kuren thun» ſagte er. Viktor goͤnnte
ihm den Irſal: »ein Proviſor, ſagte er, der den
»ganzen Fluͤgel der Rekonvaleszenten anfuͤhrt und
»dem Doktor blos die Arrier-Garde der Leichen
»zutheilt, hat fuͤr dieſes abbrevirte Leben ſchon Lor¬
»beerkraͤnze genug unter der Gehirnſchaale.»
Der Hr. v. Swoboda hat Welt genug, um den
Miethmann nicht durch ein aufgenoͤthigtes Em¬
pfangs-Souper zu geniren und ſagte ihm blos den
Zeitungsartikel aus dem muͤndlichen morning chro¬
nicle, daß der Fuͤrſt das Podagra weniger habe
als ſuche und fixire. Auch gab er ihm den italieni¬
ſchen Bedienten, den der Lord fuͤr ihn gemiethet
hatte, und das Zimmer.
— Und darin ſitzt Baſtian jetzt auf der Fen¬
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus02_1795/16>, abgerufen am 24.11.2024.
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