unter einander mengt, so schäumen aus der Allittera¬ tion derselben Wahrheiten hervor, die er sich kaum hätte träumen lassen. Solchen Philosophen wird mit Recht wie den Gothaischen Predigern (Goth. Lan¬ desordnung P. III. p. 16.) verboten, Allegorien zu brauchen, oder irgend eine Redeblume, die ihnen, wie den Leithunden andere Blumen, die Fährte ver¬ derben. -- Eigentlich aber ist der Bilderstyl bestimm¬ ter als der Termenstyl, der zuletzt, da alle abstrakte Worte Bilder sind, ja auch ein Bilderstyl ist, aber einer voll zerfloßener entfärbter Bilder. Jakobi ist nicht dunkel durch seine Bilder, son¬ dern durch die neuen Anschauungen, die er durch jene mit uns theilen will.
Ich habe neulich in den Populationstabellen der gelehrten und lehrenden Republik nachgesehen und die jungen Käntgen aufgezählt, die der alte Kant, der sonst unverheirathet ist wie sein Vetter Newton, seit zehn Messen gezeugt hat. Demetrius Ma¬ gnus, der ein Buch von den gleichnamigen Auto¬ ren machen wollte, müßte sehr dumm gewesen seyn, wenn er zu unsern Zeiten hätte schreiben und doch zugleich, indem er gleichwohl beigebracht hätte, daß es 16 Plato, 20 Sokrates, 28 Pythagoras, 32 Ari¬ stoteles gegeben, es ganz sündlich auslassen wollen, daß es jetzt so viele Philosophen und Philosophisten als jene zusammenaddirt machen, gebe, nämlich 96,
unter einander mengt, ſo ſchaͤumen aus der Allittera¬ tion derſelben Wahrheiten hervor‚ die er ſich kaum haͤtte traͤumen laſſen. Solchen Philoſophen wird mit Recht wie den Gothaiſchen Predigern (Goth. Lan¬ desordnung P. III. p. 16.) verboten‚ Allegorien zu brauchen‚ oder irgend eine Redeblume, die ihnen, wie den Leithunden andere Blumen, die Faͤhrte ver¬ derben. — Eigentlich aber iſt der Bilderſtyl beſtimm¬ ter als der Termenſtyl, der zuletzt, da alle abſtrakte Worte Bilder ſind, ja auch ein Bilderſtyl iſt, aber einer voll zerfloßener entfaͤrbter Bilder. Jakobi iſt nicht dunkel durch ſeine Bilder, ſon¬ dern durch die neuen Anſchauungen, die er durch jene mit uns theilen will.
Ich habe neulich in den Populationstabellen der gelehrten und lehrenden Republik nachgeſehen und die jungen Kaͤntgen aufgezaͤhlt, die der alte Kant‚ der ſonſt unverheirathet iſt wie ſein Vetter Newton‚ ſeit zehn Meſſen gezeugt hat. Demetrius Ma¬ gnus‚ der ein Buch von den gleichnamigen Auto¬ ren machen wollte‚ muͤßte ſehr dumm geweſen ſeyn‚ wenn er zu unſern Zeiten haͤtte ſchreiben und doch zugleich‚ indem er gleichwohl beigebracht haͤtte‚ daß es 16 Plato‚ 20 Sokrates‚ 28 Pythagoras, 32 Ari¬ ſtoteles gegeben‚ es ganz ſuͤndlich auslaſſen wollen‚ daß es jetzt ſo viele Philoſophen und Philoſophiſten als jene zuſammenaddirt machen‚ gebe‚ naͤmlich 96‚
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unter einander mengt, ſo ſchaͤumen aus der Allittera¬
tion derſelben Wahrheiten hervor‚ die er ſich kaum
haͤtte traͤumen laſſen. Solchen Philoſophen wird mit
Recht wie den Gothaiſchen Predigern (Goth. Lan¬
desordnung P. III. p. 16.) verboten‚ Allegorien zu
brauchen‚ oder irgend eine Redeblume, die ihnen,
wie den Leithunden andere Blumen, die Faͤhrte ver¬
derben. — Eigentlich aber iſt der Bilderſtyl beſtimm¬
ter als der Termenſtyl, der zuletzt, da alle abſtrakte
Worte Bilder ſind, ja auch ein Bilderſtyl iſt,
aber einer voll zerfloßener entfaͤrbter Bilder.
Jakobi iſt nicht dunkel durch ſeine Bilder, ſon¬
dern durch die neuen Anſchauungen, die er durch
jene mit uns theilen will.
Ich habe neulich in den Populationstabellen der
gelehrten und lehrenden Republik nachgeſehen und
die jungen Kaͤntgen aufgezaͤhlt, die der alte Kant‚
der ſonſt unverheirathet iſt wie ſein Vetter Newton‚
ſeit zehn Meſſen gezeugt hat. Demetrius Ma¬
gnus‚ der ein Buch von den gleichnamigen Auto¬
ren machen wollte‚ muͤßte ſehr dumm geweſen ſeyn‚
wenn er zu unſern Zeiten haͤtte ſchreiben und doch
zugleich‚ indem er gleichwohl beigebracht haͤtte‚ daß
es 16 Plato‚ 20 Sokrates‚ 28 Pythagoras, 32 Ari¬
ſtoteles gegeben‚ es ganz ſuͤndlich auslaſſen wollen‚
daß es jetzt ſo viele Philoſophen und Philoſophiſten
als jene zuſammenaddirt machen‚ gebe‚ naͤmlich 96‚
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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Zweites Heftlein. Berlin, 1795, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus02_1795/134>, abgerufen am 27.11.2024.
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