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Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795.

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hätt' ich selber ein solches Stettiner Fruchtstück auf
der Schulter hängen -- ich habe mir aber vorgesetzt,
da ichs bisher alle Herbste vergessen, in dem künftigen
sobald die Stettiner zeitigen, einen Spiegel zu neh¬
men und mich von hinten zu besehen.

Diese Stettiner Fruchtschnur schiebt aber die
Rückkehr des Lords und die Uebergabe der natürli¬
chen Kinder bis auf die Herbstzeit ihrer Röthe auf.
Viktor wünschte statt des Junius den Oktober her
-- der Schulter wegen.

Ich mache mir kein Bedenken, hier eine satiri¬
sche Note meines Korrespondenten zu übergeben.
"Stellen Sie sich (schreibt er) bei dieser Nachricht
"als thäten Sie es auf mein Geheiß und erzählen
"Sie des Lords Exposition und Offenbarung, wenn
"Sie sie einmal erzählet haben, Ihrem Leser ganz
"ruhig zum zweitenmal; damit er sie nicht nicht ver¬
"gißt oder verwirrt. Leser kann man nicht genug
"betrügen und ein gescheuter Autor wird sie gern
"an seinem Arm in Mardereisen, Wolfsgruben und
"Prellgarne geleiten." Ich bekenn' es, zu solchen
Pfiffen hatt' ich von jeher schlechten Ansatz -- und
bringt es überhaupt nicht mir und dem Leser mehr
Ehre, wenn ers gleich aufs erstemal behält, daß
Flamin Jenners natürlicher und Le Bauts angebli¬
cher Sohn ist -- daß des Pfarrers seiner blind und
nicht da ist -- daß noch drei oder vier andre

haͤtt' ich ſelber ein ſolches Stettiner Fruchtſtuͤck auf
der Schulter haͤngen — ich habe mir aber vorgeſetzt,
da ichs bisher alle Herbſte vergeſſen, in dem kuͤnftigen
ſobald die Stettiner zeitigen, einen Spiegel zu neh¬
men und mich von hinten zu beſehen.

Dieſe Stettiner Fruchtſchnur ſchiebt aber die
Ruͤckkehr des Lords und die Uebergabe der natuͤrli¬
chen Kinder bis auf die Herbſtzeit ihrer Roͤthe auf.
Viktor wuͤnſchte ſtatt des Junius den Oktober her
— der Schulter wegen.

Ich mache mir kein Bedenken, hier eine ſatiri¬
ſche Note meines Korreſpondenten zu uͤbergeben.
»Stellen Sie ſich (ſchreibt er) bei dieſer Nachricht
»als thaͤten Sie es auf mein Geheiß und erzaͤhlen
»Sie des Lords Expoſition und Offenbarung, wenn
»Sie ſie einmal erzaͤhlet haben, Ihrem Leſer ganz
»ruhig zum zweitenmal; damit er ſie nicht nicht ver¬
»gißt oder verwirrt. Leſer kann man nicht genug
»betruͤgen und ein geſcheuter Autor wird ſie gern
»an ſeinem Arm in Mardereiſen, Wolfsgruben und
»Prellgarne geleiten.« Ich bekenn' es, zu ſolchen
Pfiffen hatt' ich von jeher ſchlechten Anſatz — und
bringt es uͤberhaupt nicht mir und dem Leſer mehr
Ehre, wenn ers gleich aufs erſtemal behaͤlt, daß
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nicht da iſt — daß noch drei oder vier andre

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[292/0303] haͤtt' ich ſelber ein ſolches Stettiner Fruchtſtuͤck auf der Schulter haͤngen — ich habe mir aber vorgeſetzt, da ichs bisher alle Herbſte vergeſſen, in dem kuͤnftigen ſobald die Stettiner zeitigen, einen Spiegel zu neh¬ men und mich von hinten zu beſehen. Dieſe Stettiner Fruchtſchnur ſchiebt aber die Ruͤckkehr des Lords und die Uebergabe der natuͤrli¬ chen Kinder bis auf die Herbſtzeit ihrer Roͤthe auf. Viktor wuͤnſchte ſtatt des Junius den Oktober her — der Schulter wegen. Ich mache mir kein Bedenken, hier eine ſatiri¬ ſche Note meines Korreſpondenten zu uͤbergeben. »Stellen Sie ſich (ſchreibt er) bei dieſer Nachricht »als thaͤten Sie es auf mein Geheiß und erzaͤhlen »Sie des Lords Expoſition und Offenbarung, wenn »Sie ſie einmal erzaͤhlet haben, Ihrem Leſer ganz »ruhig zum zweitenmal; damit er ſie nicht nicht ver¬ »gißt oder verwirrt. Leſer kann man nicht genug »betruͤgen und ein geſcheuter Autor wird ſie gern »an ſeinem Arm in Mardereiſen, Wolfsgruben und »Prellgarne geleiten.« Ich bekenn' es, zu ſolchen Pfiffen hatt' ich von jeher ſchlechten Anſatz — und bringt es uͤberhaupt nicht mir und dem Leſer mehr Ehre, wenn ers gleich aufs erſtemal behaͤlt, daß Flamin Jenners natuͤrlicher und Le Bauts angebli¬ cher Sohn iſt — daß des Pfarrers ſeiner blind und nicht da iſt — daß noch drei oder vier andre

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Zitationshilfe: Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_hesperus01_1795/303>, abgerufen am 23.11.2024.