Jean Paul: Hesperus, oder 45 Hundsposttage. Erstes Heftlein. Berlin, 1795.7. Hundsposttag. Der große Pfarr-Park -- Orangerie -- Flamins Standes- Den Lord ausgenommen, sitzt schon alles im Pfarr¬ I 2
7. Hundspoſttag. Der große Pfarr-Park — Orangerie — Flamins Standes- Den Lord ausgenommen, ſitzt ſchon alles im Pfarr¬ I 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0142" n="131"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">7. Hundspoſttag.</hi><lb/> </head> <argument> <p>Der große <choice><sic>Pſarr-Park</sic><corr>Pfarr-Park</corr></choice> — Orangerie — Flamins Standes-<lb/> Erhöhung — Feſt-Nachmittag der häuslichen Liebe —<lb/> Feuerregen — Brief an Emanuel.</p> </argument><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p><hi rendition="#in">D</hi>en Lord ausgenommen, ſitzt ſchon alles im Pfarr¬<lb/> garten und paſſet auf mich; aber den Garten kennt<lb/> noch kein Henker. Er iſt eine Chreſtomathie von<lb/> allen Gaͤrten, und doch nicht groͤßer als die Kirche.<lb/> Viele Gaͤrten ſind wie er zugleich Kuͤchen- Blumen-<lb/> Baumgaͤrten: aber er iſt noch ein Thiergarten —<lb/> wie er denn die ganze Fauna von St. Luͤne enthaͤlt,<lb/> — und noch ein botaniſcher — mit der vollſtaͤndi¬<lb/> gen Flora des Dorfs iſt er bewachſen, — und ein<lb/> Bienen- und <choice><sic>Hummmelngarten</sic><corr>Hummelngarten</corr></choice> — ſo oft ſie gerade<lb/> hineinfliegen. Indeſſen ſollte man doch ſolche klei¬<lb/> nere Vorzuͤge gar nicht nahmhaft machen, wenn ein<lb/> Garten wie er einmal den hat, daß er der groͤßte<lb/> engliſche iſt, durch den je ein Menſch ſchritt. Er<lb/> verbirgt nicht nur ſein Ende — wie jeder Park<lb/> gleich jeder Kaſſe thun muß — ſondern auch ſeinen<lb/> Anfang und ſcheint bloß die Terraſſe zu ſeyn, von<lb/> der man in das hineinſehen kann, was man nicht<lb/> uͤberſehen aber wohl wie Cook umfahren kann. Im<lb/> <fw place="bottom" type="sig">I 2<lb/></fw> </p> </div> </body> </text> </TEI> [131/0142]
7. Hundspoſttag.
Der große Pfarr-Park — Orangerie — Flamins Standes-
Erhöhung — Feſt-Nachmittag der häuslichen Liebe —
Feuerregen — Brief an Emanuel.
Den Lord ausgenommen, ſitzt ſchon alles im Pfarr¬
garten und paſſet auf mich; aber den Garten kennt
noch kein Henker. Er iſt eine Chreſtomathie von
allen Gaͤrten, und doch nicht groͤßer als die Kirche.
Viele Gaͤrten ſind wie er zugleich Kuͤchen- Blumen-
Baumgaͤrten: aber er iſt noch ein Thiergarten —
wie er denn die ganze Fauna von St. Luͤne enthaͤlt,
— und noch ein botaniſcher — mit der vollſtaͤndi¬
gen Flora des Dorfs iſt er bewachſen, — und ein
Bienen- und Hummelngarten — ſo oft ſie gerade
hineinfliegen. Indeſſen ſollte man doch ſolche klei¬
nere Vorzuͤge gar nicht nahmhaft machen, wenn ein
Garten wie er einmal den hat, daß er der groͤßte
engliſche iſt, durch den je ein Menſch ſchritt. Er
verbirgt nicht nur ſein Ende — wie jeder Park
gleich jeder Kaſſe thun muß — ſondern auch ſeinen
Anfang und ſcheint bloß die Terraſſe zu ſeyn, von
der man in das hineinſehen kann, was man nicht
uͤberſehen aber wohl wie Cook umfahren kann. Im
I 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |