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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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"Weiter kann auch kein Bettler -- sagte
Vult -- aber du unterbrichst. So daß also, will
ich nur noch zusetzen, die Alten nicht ohne An¬
spielung dem Gotte der Dichter einfältige junge
Schafe geopfert. -- Daher ein Reichs-Hofraths-
Schluß jeden, der einen Band Gedichte bei
Trattner verlegen lassen, sofort pro prodigo er¬
klären sollte, da er in Betracht seiner ewigen gött¬
lichen Apollo's-Jugend von 15 Jahren zu bür¬
gerlichen Handlungen, z. B. Schenken unter den
Lebendigen nicht fähig ist, welche Volljährigkeit
befehlen. . . . . "Nun aber einmal gelassen, Bru¬
"der! Was ist denn das für ein Leben dahier,
"zum Sacrament? -- Aber ganz ruhig! Va¬
"ter, Mutter, Zwillingsbruder willst du Leuten
"opfern, von denen ich -- nichts weiter sage?
"Bedenk' alles -- siebzig eben gefällte Notariats¬
"Bäume -- eine so unerwartete Verkettung so
"vieler Ketten -- manche deiner Irrsaale auf
"dem Weg nach Rosenhof -- und in der That
"bist du auch heute ganz. . . . . belebt durch den
"Wein. -- Am Ende fliegst du wohl gar mit
"Sperber- und mit Weihes-Fittichen um das

„Weiter kann auch kein Bettler — ſagte
Vult — aber du unterbrichſt. So daß alſo, will
ich nur noch zuſetzen, die Alten nicht ohne An¬
ſpielung dem Gotte der Dichter einfaͤltige junge
Schafe geopfert. — Daher ein Reichs-Hofraths-
Schluß jeden, der einen Band Gedichte bei
Trattner verlegen laſſen, ſofort pro prodigo er¬
klaͤren ſollte, da er in Betracht ſeiner ewigen goͤtt¬
lichen Apollo's-Jugend von 15 Jahren zu buͤr¬
gerlichen Handlungen, z. B. Schenken unter den
Lebendigen nicht faͤhig iſt, welche Volljaͤhrigkeit
befehlen. . . . . „Nun aber einmal gelaſſen, Bru¬
„der! Was iſt denn das fuͤr ein Leben dahier,
„zum Sacrament? — Aber ganz ruhig! Va¬
„ter, Mutter, Zwillingsbruder willſt du Leuten
„opfern, von denen ich — nichts weiter ſage?
„Bedenk' alles — ſiebzig eben gefaͤllte Notariats¬
„Baͤume — eine ſo unerwartete Verkettung ſo
„vieler Ketten — manche deiner Irrſaale auf
„dem Weg nach Roſenhof — und in der That
„biſt du auch heute ganz. . . . . belebt durch den
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[87/0093] „Weiter kann auch kein Bettler — ſagte Vult — aber du unterbrichſt. So daß alſo, will ich nur noch zuſetzen, die Alten nicht ohne An¬ ſpielung dem Gotte der Dichter einfaͤltige junge Schafe geopfert. — Daher ein Reichs-Hofraths- Schluß jeden, der einen Band Gedichte bei Trattner verlegen laſſen, ſofort pro prodigo er¬ klaͤren ſollte, da er in Betracht ſeiner ewigen goͤtt¬ lichen Apollo's-Jugend von 15 Jahren zu buͤr¬ gerlichen Handlungen, z. B. Schenken unter den Lebendigen nicht faͤhig iſt, welche Volljaͤhrigkeit befehlen. . . . . „Nun aber einmal gelaſſen, Bru¬ „der! Was iſt denn das fuͤr ein Leben dahier, „zum Sacrament? — Aber ganz ruhig! Va¬ „ter, Mutter, Zwillingsbruder willſt du Leuten „opfern, von denen ich — nichts weiter ſage? „Bedenk' alles — ſiebzig eben gefaͤllte Notariats¬ „Baͤume — eine ſo unerwartete Verkettung ſo „vieler Ketten — manche deiner Irrſaale auf „dem Weg nach Roſenhof — und in der That „biſt du auch heute ganz. . . . . belebt durch den „Wein. — Am Ende fliegſt du wohl gar mit „Sperber- und mit Weihes-Fittichen um das

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/93>, abgerufen am 23.11.2024.