"den, sammt vielem anderem des Künftigen zu "geschweigen -- Eine Mühlwelle drechselt sich "daraus her! -- Was brauchts Redens! Kurz "ich hatte sie schon halb einem andern verspro¬ "chen; Er soll aber das Vorzugsrecht haben -- "schätz' Er sie -- dann geb' Er nach Abzug der "Schuld heraus, was honett ist -- was sagt "Er, mein Freund?" -- Sein Feind versetzte, das sei einmal ein Wort, das Hand und Fuß habe und räumte das Feld.
Hart hinter ihm trabte ein zweiter Pferde¬ lieferant ein, in langem, blauen, über dem Schurz¬ fell aufklaffenden Ueberrock, und schob grimmig und grüssend die Ledermütze von hinten über die halbe Stirne hinein: "wie wirds, fragt' er? "Finten und Quinten schlagen heute nicht an bei "mir." -- "Gemach! versetzte Flitte. Kennt "Er die Ecktanne etc. -- Eine Mühlwelle drech¬ "selt etc. -- kurz, ich hatte sie schon etc." -- Der Feind versetzte: ists aber Vexirerei: Gott soll -- Gott befohlen!
Mit einer harthörigen Altreißin turnierte er gefährlich, weil ihr Geschrei nur mit einem sol¬
„den, ſammt vielem anderem des Kuͤnftigen zu „geſchweigen — Eine Muͤhlwelle drechſelt ſich „daraus her! — Was brauchts Redens! Kurz „ich hatte ſie ſchon halb einem andern verſpro¬ „chen; Er ſoll aber das Vorzugsrecht haben — „ſchaͤtz' Er ſie — dann geb' Er nach Abzug der „Schuld heraus, was honett iſt — was ſagt „Er, mein Freund?“ — Sein Feind verſetzte, das ſei einmal ein Wort, das Hand und Fuß habe und raͤumte das Feld.
Hart hinter ihm trabte ein zweiter Pferde¬ lieferant ein, in langem, blauen, uͤber dem Schurz¬ fell aufklaffenden Ueberrock, und ſchob grimmig und gruͤſſend die Ledermuͤtze von hinten uͤber die halbe Stirne hinein: „wie wirds, fragt' er? „Finten und Quinten ſchlagen heute nicht an bei „mir.“ — „Gemach! verſetzte Flitte. Kennt „Er die Ecktanne ꝛc. — Eine Muͤhlwelle drech¬ „ſelt ꝛc. — kurz, ich hatte ſie ſchon ꝛc.“ — Der Feind verſetzte: iſts aber Vexirerei: Gott ſoll — Gott befohlen!
Mit einer harthoͤrigen Altreißin turnierte er gefaͤhrlich, weil ihr Geſchrei nur mit einem ſol¬
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0059"n="53"/>„den, ſammt vielem anderem des Kuͤnftigen zu<lb/>„geſchweigen — Eine Muͤhlwelle drechſelt ſich<lb/>„daraus her! — Was brauchts Redens! Kurz<lb/>„ich hatte ſie ſchon halb einem andern verſpro¬<lb/>„chen; Er ſoll aber das Vorzugsrecht haben —<lb/>„ſchaͤtz' Er ſie — dann geb' Er nach Abzug der<lb/>„Schuld heraus, was honett iſt — was ſagt<lb/>„Er, mein Freund?“— Sein Feind verſetzte,<lb/>
das ſei einmal ein Wort, das Hand und Fuß<lb/>
habe und raͤumte das Feld.</p><lb/><p>Hart hinter ihm trabte ein zweiter Pferde¬<lb/>
lieferant ein, in langem, blauen, uͤber dem Schurz¬<lb/>
fell aufklaffenden Ueberrock, und ſchob grimmig<lb/>
und gruͤſſend die Ledermuͤtze von hinten uͤber die<lb/>
halbe Stirne hinein: „wie wirds, fragt' er?<lb/>„Finten und Quinten ſchlagen heute nicht an bei<lb/>„mir.“—„Gemach! verſetzte Flitte. Kennt<lb/>„Er die Ecktanne ꝛc. — Eine Muͤhlwelle drech¬<lb/>„ſelt ꝛc. — kurz, ich hatte ſie ſchon ꝛc.“—<lb/>
Der Feind verſetzte: iſts aber Vexirerei: Gott ſoll<lb/>— Gott befohlen!</p><lb/><p>Mit einer harthoͤrigen Altreißin turnierte er<lb/>
gefaͤhrlich, weil ihr Geſchrei nur mit einem ſol¬<lb/></p></div></body></text></TEI>
[53/0059]
„den, ſammt vielem anderem des Kuͤnftigen zu
„geſchweigen — Eine Muͤhlwelle drechſelt ſich
„daraus her! — Was brauchts Redens! Kurz
„ich hatte ſie ſchon halb einem andern verſpro¬
„chen; Er ſoll aber das Vorzugsrecht haben —
„ſchaͤtz' Er ſie — dann geb' Er nach Abzug der
„Schuld heraus, was honett iſt — was ſagt
„Er, mein Freund?“ — Sein Feind verſetzte,
das ſei einmal ein Wort, das Hand und Fuß
habe und raͤumte das Feld.
Hart hinter ihm trabte ein zweiter Pferde¬
lieferant ein, in langem, blauen, uͤber dem Schurz¬
fell aufklaffenden Ueberrock, und ſchob grimmig
und gruͤſſend die Ledermuͤtze von hinten uͤber die
halbe Stirne hinein: „wie wirds, fragt' er?
„Finten und Quinten ſchlagen heute nicht an bei
„mir.“ — „Gemach! verſetzte Flitte. Kennt
„Er die Ecktanne ꝛc. — Eine Muͤhlwelle drech¬
„ſelt ꝛc. — kurz, ich hatte ſie ſchon ꝛc.“ —
Der Feind verſetzte: iſts aber Vexirerei: Gott ſoll
— Gott befohlen!
Mit einer harthoͤrigen Altreißin turnierte er
gefaͤhrlich, weil ihr Geſchrei nur mit einem ſol¬
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/59>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.