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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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die Tafel, das Holz, Stein, Blech; die Warnung
aber war gut vermooset, verraset, versandet. Köst¬
liche Freiheit und Freilassung beherrschte nun Eden,
wie ihm Flitte beschwur und bewieß. Die ganze
Sperrordnung war blos in jenen Zeiten an der
Tagesordnung gewesen, wo große und kleine Für¬
sten -- ganz anders als jetzt die großen (höflich
zu sprechen,) etwas grob gegen Unterthanen wa¬
ren, und wo sie als Ebenbilder der Gottheit --
welche darin eben nicht von dem Maler geschmei¬
chelt wurde -- dem mehr jüdischen als evangeli¬
schen Gotte der damaligen Kanzeln ähnlich, öfter
donnerten als segneten. "Was die Herrschaft jetzt
"etwa im Parke sehr lieb und gern hat, sagte
"Flitte, dieß ist schon besonders recht eingezäunt,
"so daß ohnehin niemand hinein kann."

Beide nahmen ihr dejeauner dinatoire, Mor¬
genbrod und Morgenwein, in einen offenen und
lustigen Kiosk, unweit des Gartenwirths. Der
Notar war erwähnter massen selig; -- den auf-
und absteigenden Tag- und Nachtgarten sammt
dem leichten wie herabgeflogenen Lustschlosse, das
ein versteinerter Frühlings-Morgen schien, ferner

die Tafel, das Holz, Stein, Blech; die Warnung
aber war gut vermooſet, verraſet, verſandet. Koͤſt¬
liche Freiheit und Freilaſſung beherrſchte nun Eden,
wie ihm Flitte beſchwur und bewieß. Die ganze
Sperrordnung war blos in jenen Zeiten an der
Tagesordnung geweſen, wo große und kleine Fuͤr¬
ſten — ganz anders als jetzt die großen (hoͤflich
zu ſprechen,) etwas grob gegen Unterthanen wa¬
ren, und wo ſie als Ebenbilder der Gottheit —
welche darin eben nicht von dem Maler geſchmei¬
chelt wurde — dem mehr juͤdiſchen als evangeli¬
ſchen Gotte der damaligen Kanzeln aͤhnlich, oͤfter
donnerten als ſegneten. „Was die Herrſchaft jetzt
„etwa im Parke ſehr lieb und gern hat, ſagte
„Flitte, dieß iſt ſchon beſonders recht eingezaͤunt,
„ſo daß ohnehin niemand hinein kann.”

Beide nahmen ihr déjeûner dinatoire, Mor¬
genbrod und Morgenwein, in einen offenen und
luſtigen Kioſk, unweit des Gartenwirths. Der
Notar war erwaͤhnter maſſen ſelig; — den auf-
und abſteigenden Tag- und Nachtgarten ſammt
dem leichten wie herabgeflogenen Luſtſchloſſe, das
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[42/0048] die Tafel, das Holz, Stein, Blech; die Warnung aber war gut vermooſet, verraſet, verſandet. Koͤſt¬ liche Freiheit und Freilaſſung beherrſchte nun Eden, wie ihm Flitte beſchwur und bewieß. Die ganze Sperrordnung war blos in jenen Zeiten an der Tagesordnung geweſen, wo große und kleine Fuͤr¬ ſten — ganz anders als jetzt die großen (hoͤflich zu ſprechen,) etwas grob gegen Unterthanen wa¬ ren, und wo ſie als Ebenbilder der Gottheit — welche darin eben nicht von dem Maler geſchmei¬ chelt wurde — dem mehr juͤdiſchen als evangeli¬ ſchen Gotte der damaligen Kanzeln aͤhnlich, oͤfter donnerten als ſegneten. „Was die Herrſchaft jetzt „etwa im Parke ſehr lieb und gern hat, ſagte „Flitte, dieß iſt ſchon beſonders recht eingezaͤunt, „ſo daß ohnehin niemand hinein kann.” Beide nahmen ihr déjeûner dinatoire, Mor¬ genbrod und Morgenwein, in einen offenen und luſtigen Kioſk, unweit des Gartenwirths. Der Notar war erwaͤhnter maſſen ſelig; — den auf- und abſteigenden Tag- und Nachtgarten ſammt dem leichten wie herabgeflogenen Luſtſchloſſe, das ein verſteinerter Fruͤhlings-Morgen ſchien, ferner

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/48>, abgerufen am 25.11.2024.