Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.Korrektoramt zu zwölf Wochen ausdehnen. Dann Beide verliehen daheim vor allen Dingen dem Mitten in dem Genuß der abfahrenden Post Walt hatte ein und zwanzig Druckfehler ste¬ Korrektoramt zu zwoͤlf Wochen ausdehnen. Dann Beide verliehen daheim vor allen Dingen dem Mitten in dem Genuß der abfahrenden Poſt Walt hatte ein und zwanzig Druckfehler ſte¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0204" n="198"/> Korrektoramt zu zwoͤlf Wochen ausdehnen. Dann<lb/> entſprang er nach ſeiner boshaften Sitte ploͤtzlich,<lb/> um dem Feinde die Replik zu entwenden.</p><lb/> <p>Beide verliehen daheim vor allen Dingen dem<lb/> Romane Fluͤgel, weil die Hoffnung immer ſo<lb/> lange zum Todtliegenden gehoͤrte als das Buch.<lb/> Man ſchickte ihn an H. Merkel in Berlin, den<lb/> Brief- und Schriftſteller, damit er das Buch ei¬<lb/> nem Gelehrten, H. Nikolai, empfaͤhle und auf¬<lb/> heftete.</p><lb/> <p>Mitten in dem Genuß der abfahrenden Poſt<lb/> fiel wieder ein Staubregen; der hinkende Notar,<lb/> der bekannte Geſchaͤftstraͤger der Erben, kam mit<lb/> dem erſten Korrekturbogen und Schießens Re-<lb/> Korrekturen.</p><lb/> <p>Walt hatte ein und zwanzig Druckfehler ſte¬<lb/> hen laſſen. Schieß wies aus dem Manuſkripte<lb/> nach, daß er ein <hi rendition="#aq">c</hi> ſtatt einem <hi rendition="#aq">e</hi> — dann ein <hi rendition="#aq">e</hi><lb/> ſtatt eines <hi rendition="#aq">c</hi> — ein ſ ſtatt eines <hi rendition="#aq">s</hi> — ein ſ ſtatt<lb/> eines <hi rendition="#aq">f</hi> — ein Komma ſtatt eines Semikolons —<lb/> eine 6 ſtatt einer 9 — ein <hi rendition="#aq">h</hi> ſtatt eines <hi rendition="#aq">b</hi> — ein<lb/><hi rendition="#aq">n</hi> ſtatt eines <hi rendition="#aq">u</hi> und umgekehrt, da eben beide<lb/> umgekehrt waren — habe ſtehen laſſen u. ſ. w.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [198/0204]
Korrektoramt zu zwoͤlf Wochen ausdehnen. Dann
entſprang er nach ſeiner boshaften Sitte ploͤtzlich,
um dem Feinde die Replik zu entwenden.
Beide verliehen daheim vor allen Dingen dem
Romane Fluͤgel, weil die Hoffnung immer ſo
lange zum Todtliegenden gehoͤrte als das Buch.
Man ſchickte ihn an H. Merkel in Berlin, den
Brief- und Schriftſteller, damit er das Buch ei¬
nem Gelehrten, H. Nikolai, empfaͤhle und auf¬
heftete.
Mitten in dem Genuß der abfahrenden Poſt
fiel wieder ein Staubregen; der hinkende Notar,
der bekannte Geſchaͤftstraͤger der Erben, kam mit
dem erſten Korrekturbogen und Schießens Re-
Korrekturen.
Walt hatte ein und zwanzig Druckfehler ſte¬
hen laſſen. Schieß wies aus dem Manuſkripte
nach, daß er ein c ſtatt einem e — dann ein e
ſtatt eines c — ein ſ ſtatt eines s — ein ſ ſtatt
eines f — ein Komma ſtatt eines Semikolons —
eine 6 ſtatt einer 9 — ein h ſtatt eines b — ein
n ſtatt eines u und umgekehrt, da eben beide
umgekehrt waren — habe ſtehen laſſen u. ſ. w.
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/204>, abgerufen am 22.07.2024. |