Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805."fern. -- Apropos! Warum schickt denn der "Der Autor bessere noch an der Handschrift, Alsdann ging man nach Hause und ans Er¬ „fern. — Apropos! Warum ſchickt denn der „Der Autor beſſere noch an der Handſchrift, Alsdann ging man nach Hauſe und ans Er¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0159" n="153"/> „fern. — Apropos! Warum ſchickt denn der<lb/> „Sieben-Erbe Paßvogel nicht den erſten Korrek¬<lb/> „turbogen, gemaͤß allen Teſtaments-Klauſeln<lb/> „in Haßlau?“</p><lb/> <p>„Der Autor beſſere noch an der Handſchrift,<lb/> „ließ er mir vorgeſtern ſagen,“ ſagte Walt. —<lb/> Darauf verſchnauften ſich beide in der Luft. Wie<lb/> manchen fluͤchtigen Zug der hoͤhern Staͤnde ſchnapp¬<lb/> te der Notar auf der Straße im Vorbeigehen auf<lb/> fuͤr ſeinen Roman. Die Art, wie ein Haßlauer<lb/> Hofkavalier aus dem Wagen ſprang oder wie ei¬<lb/> ne Graͤfin aus dem Fenſter ſah, konnte roman¬<lb/> tiſch niedergeſchrieben werden und Ein Mann fuͤr<lb/> Tauſend ſtehen und fallen! Dieſe Uebertragungs-<lb/> Manier, ein Farbenkorn zu einer erhobenen Ar¬<lb/> beit zu machen, erleichtert Bauernſoͤhnen das<lb/> Studium der hoͤhern Staͤnde unglaublich. Aus<lb/> demſelben Grunde beſuchte Walt am liebſten die<lb/> Hofkirche und that die Augen auf.</p><lb/> <p>Alsdann ging man nach Hauſe und ans Er¬<lb/> ſchaffen, das ſo lange waͤhrte bis es finſter wur¬<lb/> de. Auf die Daͤmmerung verſchoben ſie — um<lb/> Licht zu erſparen — theils weitlaͤuftigere Geſpraͤche,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [153/0159]
„fern. — Apropos! Warum ſchickt denn der
„Sieben-Erbe Paßvogel nicht den erſten Korrek¬
„turbogen, gemaͤß allen Teſtaments-Klauſeln
„in Haßlau?“
„Der Autor beſſere noch an der Handſchrift,
„ließ er mir vorgeſtern ſagen,“ ſagte Walt. —
Darauf verſchnauften ſich beide in der Luft. Wie
manchen fluͤchtigen Zug der hoͤhern Staͤnde ſchnapp¬
te der Notar auf der Straße im Vorbeigehen auf
fuͤr ſeinen Roman. Die Art, wie ein Haßlauer
Hofkavalier aus dem Wagen ſprang oder wie ei¬
ne Graͤfin aus dem Fenſter ſah, konnte roman¬
tiſch niedergeſchrieben werden und Ein Mann fuͤr
Tauſend ſtehen und fallen! Dieſe Uebertragungs-
Manier, ein Farbenkorn zu einer erhobenen Ar¬
beit zu machen, erleichtert Bauernſoͤhnen das
Studium der hoͤhern Staͤnde unglaublich. Aus
demſelben Grunde beſuchte Walt am liebſten die
Hofkirche und that die Augen auf.
Alsdann ging man nach Hauſe und ans Er¬
ſchaffen, das ſo lange waͤhrte bis es finſter wur¬
de. Auf die Daͤmmerung verſchoben ſie — um
Licht zu erſparen — theils weitlaͤuftigere Geſpraͤche,
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/159>, abgerufen am 28.07.2024. |