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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805.

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Walt; ich hielt es schon in frühern Jahren für
unschicklich, nur mit einem Freunde gymnastisch
zu ringen oder ihn zu tragen, es müßte denn aus
Lebensgefahren seyn."

Darauf zeichnete ihm Vult den ganzen Weg
und engen Paß vor, worauf er hereinkommen,
ferner seine Zukunfts-Karten. Schon längst hab'
er, sagt' er, zu ihm ziehen wollen, theils aus
Liebe für ihn und den Hoppelpoppel, theils des
halbirten Miethzinses halber, theils sonst. Neu¬
lich auf einem Spaziergange hab' er sich in die
Gunst der guten Raphaela zurück geschwungen,
mit welcher er als mit einem Hebels-Langarm
dann den Vater habe bewegt. Vor einer Stunde
sei er mit der Theaterwand von Purzel und mit
dem Koffer eingetroffen und habe den Stubenschlüs¬
sel im bekannten Maußloch gefunden. "Nun
erbrich aber doch mein Schreiben", beschloß er.
Auf dem Umschlag stand: "an H. Walt, abzu¬
geben bei mir."

Walt bemerkte nicht, daß auf dem Briefe
neben Vults Siegel auch seines stand und daß
es jener alte war, worin Vult ihm in der Zukunft

Walt; ich hielt es ſchon in fruͤhern Jahren fuͤr
unſchicklich, nur mit einem Freunde gymnaſtiſch
zu ringen oder ihn zu tragen, es muͤßte denn aus
Lebensgefahren ſeyn.”

Darauf zeichnete ihm Vult den ganzen Weg
und engen Paß vor, worauf er hereinkommen,
ferner ſeine Zukunfts-Karten. Schon laͤngſt hab'
er, ſagt' er, zu ihm ziehen wollen, theils aus
Liebe fuͤr ihn und den Hoppelpoppel, theils des
halbirten Miethzinſes halber, theils ſonſt. Neu¬
lich auf einem Spaziergange hab' er ſich in die
Gunſt der guten Raphaela zuruͤck geſchwungen,
mit welcher er als mit einem Hebels-Langarm
dann den Vater habe bewegt. Vor einer Stunde
ſei er mit der Theaterwand von Purzel und mit
dem Koffer eingetroffen und habe den Stubenſchluͤſ¬
ſel im bekannten Maußloch gefunden. „Nun
erbrich aber doch mein Schreiben”, beſchloß er.
Auf dem Umſchlag ſtand: „an H. Walt, abzu¬
geben bei mir.”

Walt bemerkte nicht, daß auf dem Briefe
neben Vults Siegel auch ſeines ſtand und daß
es jener alte war, worin Vult ihm in der Zukunft

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[119/0125] Walt; ich hielt es ſchon in fruͤhern Jahren fuͤr unſchicklich, nur mit einem Freunde gymnaſtiſch zu ringen oder ihn zu tragen, es muͤßte denn aus Lebensgefahren ſeyn.” Darauf zeichnete ihm Vult den ganzen Weg und engen Paß vor, worauf er hereinkommen, ferner ſeine Zukunfts-Karten. Schon laͤngſt hab' er, ſagt' er, zu ihm ziehen wollen, theils aus Liebe fuͤr ihn und den Hoppelpoppel, theils des halbirten Miethzinſes halber, theils ſonſt. Neu¬ lich auf einem Spaziergange hab' er ſich in die Gunſt der guten Raphaela zuruͤck geſchwungen, mit welcher er als mit einem Hebels-Langarm dann den Vater habe bewegt. Vor einer Stunde ſei er mit der Theaterwand von Purzel und mit dem Koffer eingetroffen und habe den Stubenſchluͤſ¬ ſel im bekannten Maußloch gefunden. „Nun erbrich aber doch mein Schreiben”, beſchloß er. Auf dem Umſchlag ſtand: „an H. Walt, abzu¬ geben bei mir.” Walt bemerkte nicht, daß auf dem Briefe neben Vults Siegel auch ſeines ſtand und daß es jener alte war, worin Vult ihm in der Zukunft

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 4. Tübingen, 1805, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre04_1805/125>, abgerufen am 27.11.2024.