Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 3. Tübingen, 1804.machen, daß ich seit gestern immer deinen eignen Ich wollte, dein Name wäre so berühmt, Reise klug, wie eine Schlange, Bruder. machen, daß ich ſeit geſtern immer deinen eignen Ich wollte, dein Name waͤre ſo beruͤhmt, Reiſe klug, wie eine Schlange, Bruder. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0142" n="134"/> machen, daß ich ſeit geſtern immer deinen eignen<lb/> mit ſeiner Romantik darin gehabt.</p><lb/> <p>Ich wollte, dein Name waͤre ſo beruͤhmt,<lb/> daß der Brief dich faͤnde, wenn blos darauf<lb/> ſtuͤnde: an H. H., auf der Erde; wie man z.<lb/> B. an den Mann im <hi rendition="#g">Monde</hi> recht gut ſo<lb/> adreſſiren kann. Die ſchoͤnſte Adreſſe hat jener<lb/> allein, an den man blos die Aufſchrift zu ma¬<lb/> chen braucht: an Den im Univerſum.</p><lb/> <p>Reiſe klug, wie eine Schlange, Bruder.<lb/> Habe viele Weltkenntniß und glaube nicht —<lb/> wie du dir einmal merken laſſen, — es ſei<lb/> thunlich, daß ſich auf, der Briefpoſt blinde Paſ¬<lb/> ſagiere aufſetzen koͤnnten oder auch ſehende, und<lb/> laſſ' aͤhnliche Fehlſchuͤſſe. Sei verdammt ſeelig<lb/> und lebe von den alten Friedrichsd'oren, die der<lb/> Maulwurf aufgeworfen, in einigem Saus und<lb/> Braus. Erkieſ', o Freund, nur kein Trauerpferd<lb/> zu einem Steckenpferd; da ohnehin jedes Kreuz,<lb/> vom Ordenskreuze an bis zum Eſelskreuz herab<lb/> entweder genug traͤgt oder genug druͤckt. Meide<lb/> die groſſe Welt moͤglichſt; ihre Hopstaͤnze ſind<lb/> aus <hi rendition="#aq">F mol</hi> geſezt. Das Schickſal nimmt oft<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0142]
machen, daß ich ſeit geſtern immer deinen eignen
mit ſeiner Romantik darin gehabt.
Ich wollte, dein Name waͤre ſo beruͤhmt,
daß der Brief dich faͤnde, wenn blos darauf
ſtuͤnde: an H. H., auf der Erde; wie man z.
B. an den Mann im Monde recht gut ſo
adreſſiren kann. Die ſchoͤnſte Adreſſe hat jener
allein, an den man blos die Aufſchrift zu ma¬
chen braucht: an Den im Univerſum.
Reiſe klug, wie eine Schlange, Bruder.
Habe viele Weltkenntniß und glaube nicht —
wie du dir einmal merken laſſen, — es ſei
thunlich, daß ſich auf, der Briefpoſt blinde Paſ¬
ſagiere aufſetzen koͤnnten oder auch ſehende, und
laſſ' aͤhnliche Fehlſchuͤſſe. Sei verdammt ſeelig
und lebe von den alten Friedrichsd'oren, die der
Maulwurf aufgeworfen, in einigem Saus und
Braus. Erkieſ', o Freund, nur kein Trauerpferd
zu einem Steckenpferd; da ohnehin jedes Kreuz,
vom Ordenskreuze an bis zum Eſelskreuz herab
entweder genug traͤgt oder genug druͤckt. Meide
die groſſe Welt moͤglichſt; ihre Hopstaͤnze ſind
aus F mol geſezt. Das Schickſal nimmt oft
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |