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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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wahrhaftig das glaub' ich" -- und der Polizei-
Inspektor fügte bei, er hoffe das selber. Da aber
der Kirchenrath, dem beide schon als alte Kan¬
zel-Stürmer, als Baumschänder kanonischer
Haine bekannt waren, noch vergnügt einen Rest
von Eß-Lust verspürte, der ihm zu theuer war,
um ihn weg zu disputiren: so suchte er sich nicht
recht sonderlich zu ärgern, sondern sah nach.

Man trennte sich. Der Hoffiskal begleitete
den Hofagenten, dessen Gerichtsagent er war,
nach Hause, und eröfnete ihm, daß der junge
Harnisch schon längst habe -- als riech' er etwas
vom Testamente, das dergleichen auch fordere --
Notarius werden und nachher in die Stadt ziehen
wollen, und daß er am Donnerstag nach Elter¬
lein gehe, um ihn dazu zu kreiren. (Knol war
Pfalzgraf.) "So mög' er doch machen, bat der
Agent, daß der Mensch bei ihm logiere, da er
eben ein schlechtes unbrauchbares Dachstübgen für
ihn leer habe." -- "Sehr leicht" versezte Knol.

Das erste, was dieser zu Hause und in der
ganzen Sache machte, war ein Billet an den alten
Schulz in Elterlein, worin er ihm bedeutete "er

wahrhaftig das glaub' ich“ — und der Polizei-
Inſpektor fuͤgte bei, er hoffe das ſelber. Da aber
der Kirchenrath, dem beide ſchon als alte Kan¬
zel-Stuͤrmer, als Baumſchaͤnder kanoniſcher
Haine bekannt waren, noch vergnuͤgt einen Reſt
von Eß-Luſt verſpuͤrte, der ihm zu theuer war,
um ihn weg zu diſputiren: ſo ſuchte er ſich nicht
recht ſonderlich zu aͤrgern, ſondern ſah nach.

Man trennte ſich. Der Hoffiskal begleitete
den Hofagenten, deſſen Gerichtsagent er war,
nach Hauſe, und eroͤfnete ihm, daß der junge
Harniſch ſchon laͤngſt habe — als riech' er etwas
vom Teſtamente, das dergleichen auch fordere —
Notarius werden und nachher in die Stadt ziehen
wollen, und daß er am Donnerſtag nach Elter¬
lein gehe, um ihn dazu zu kreiren. (Knol war
Pfalzgraf.) „So moͤg' er doch machen, bat der
Agent, daß der Menſch bei ihm logiere, da er
eben ein ſchlechtes unbrauchbares Dachſtuͤbgen fuͤr
ihn leer habe.“ — „Sehr leicht“ verſezte Knol.

Das erſte, was dieſer zu Hauſe und in der
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[43/0053] wahrhaftig das glaub' ich“ — und der Polizei- Inſpektor fuͤgte bei, er hoffe das ſelber. Da aber der Kirchenrath, dem beide ſchon als alte Kan¬ zel-Stuͤrmer, als Baumſchaͤnder kanoniſcher Haine bekannt waren, noch vergnuͤgt einen Reſt von Eß-Luſt verſpuͤrte, der ihm zu theuer war, um ihn weg zu diſputiren: ſo ſuchte er ſich nicht recht ſonderlich zu aͤrgern, ſondern ſah nach. Man trennte ſich. Der Hoffiskal begleitete den Hofagenten, deſſen Gerichtsagent er war, nach Hauſe, und eroͤfnete ihm, daß der junge Harniſch ſchon laͤngſt habe — als riech' er etwas vom Teſtamente, das dergleichen auch fordere — Notarius werden und nachher in die Stadt ziehen wollen, und daß er am Donnerſtag nach Elter¬ lein gehe, um ihn dazu zu kreiren. (Knol war Pfalzgraf.) „So moͤg' er doch machen, bat der Agent, daß der Menſch bei ihm logiere, da er eben ein ſchlechtes unbrauchbares Dachſtuͤbgen fuͤr ihn leer habe.“ — „Sehr leicht“ verſezte Knol. Das erſte, was dieſer zu Hauſe und in der ganzen Sache machte, war ein Billet an den alten Schulz in Elterlein, worin er ihm bedeutete „er

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/53>, abgerufen am 22.11.2024.