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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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zer, um die andern zu trösten -- nimmt der jun¬
ge Mensch die Erbschaft gar nicht an, wegen der
schweren Bedingungen." -- Knol fuhr den Haus¬
besizer an: "geradeso schwere, wie heute eine. Sehr
dumm wär's von ihm und für uns. Denn nach
Clausul. IX. Schlägt aber Harnisch fie¬
len ja den corporibus piis drei Viertel zu. Wenn
er sie aber antritt und lauter Böcke schiesset" --

"Das gebe doch Gott" sagte Harprecht.

"Schiesset, fuhr jener fort, so haben wir
doch die Klauseln: Spashaft sagt' ich in
der vorigen
-- und Ritte der Teufel --
und den Hrn. Kirchenrath Glanz und
alle
, für uns und können viel thun." Sie er¬
wählten ihn sämtlich zum Schirmherrn ihrer Rech¬
te, und rühmten sein Gedächtnis -- "Ich er¬
innere mich noch, sagte der Kirchenrath, daß er
nach der Klausel der Erb-Aemter vorher zu
einem geistlichen Amte gelangen soll, wie wohl
er jezt nur Jurist ist" -- -- --

"Da wollt ihr nämlich, versezte Knol ge¬
schwind, Ihr geistlichen Herren und Narren dem
Examinanden schon so einheizen, so zwiken --

zer, um die andern zu troͤſten — nimmt der jun¬
ge Menſch die Erbſchaft gar nicht an, wegen der
ſchweren Bedingungen.“ — Knol fuhr den Haus¬
beſizer an: „geradeſo ſchwere, wie heute eine. Sehr
dumm waͤr's von ihm und fuͤr uns. Denn nach
Clausul. IX. Schlaͤgt aber Harniſch fie¬
len ja den corporibus piis drei Viertel zu. Wenn
er ſie aber antritt und lauter Boͤcke ſchieſſet“ —

„Das gebe doch Gott“ ſagte Harprecht.

„Schieſſet, fuhr jener fort, ſo haben wir
doch die Klauſeln: Spashaft ſagt' ich in
der vorigen
— und Ritte der Teufel
und den Hrn. Kirchenrath Glanz und
alle
, fuͤr uns und koͤnnen viel thun.“ Sie er¬
waͤhlten ihn ſaͤmtlich zum Schirmherrn ihrer Rech¬
te, und ruͤhmten ſein Gedaͤchtnis — „Ich er¬
innere mich noch, ſagte der Kirchenrath, daß er
nach der Klauſel der Erb-Aemter vorher zu
einem geiſtlichen Amte gelangen ſoll, wie wohl
er jezt nur Juriſt iſt“ — — —

„Da wollt ihr naͤmlich, verſezte Knol ge¬
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[42/0052] zer, um die andern zu troͤſten — nimmt der jun¬ ge Menſch die Erbſchaft gar nicht an, wegen der ſchweren Bedingungen.“ — Knol fuhr den Haus¬ beſizer an: „geradeſo ſchwere, wie heute eine. Sehr dumm waͤr's von ihm und fuͤr uns. Denn nach Clausul. IX. Schlaͤgt aber Harniſch fie¬ len ja den corporibus piis drei Viertel zu. Wenn er ſie aber antritt und lauter Boͤcke ſchieſſet“ — „Das gebe doch Gott“ ſagte Harprecht. „Schieſſet, fuhr jener fort, ſo haben wir doch die Klauſeln: Spashaft ſagt' ich in der vorigen — und Ritte der Teufel — und den Hrn. Kirchenrath Glanz und alle, fuͤr uns und koͤnnen viel thun.“ Sie er¬ waͤhlten ihn ſaͤmtlich zum Schirmherrn ihrer Rech¬ te, und ruͤhmten ſein Gedaͤchtnis — „Ich er¬ innere mich noch, ſagte der Kirchenrath, daß er nach der Klauſel der Erb-Aemter vorher zu einem geiſtlichen Amte gelangen ſoll, wie wohl er jezt nur Juriſt iſt“ — — — „Da wollt ihr naͤmlich, verſezte Knol ge¬ ſchwind, Ihr geiſtlichen Herren und Narren dem Examinanden ſchon ſo einheizen, ſo zwiken —

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/52>, abgerufen am 25.11.2024.