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Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.

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mittheilen. Fehler, die man ihm schreibt, wird
er im nächsten Briefe verbessern."

"Unten stand mein Name. Gleicher Weise
kegle ich auch in Briefen mit einem sehr einge¬
zognen Bischoff (ich wollt', ich könnt' ihn nen¬
nen); wir schreiben uns, redlicher vielleicht als
Forstbeamte, wie viel Holz jeder gemacht; der
andere stellt und legt seine Kegel genau nach dem
Briefe und schiebt dann seiner Seits."

Die Haslauer musten lachen, ob sie gleich
ihm glaubten; aber die Agentin strich sich mit
innerer Hand so roth als einen Postwagen, des¬
sen Stöße Hr. Peter Neupeter am besten kannte,
an und fragte die Töchter nach Thee. Das
Kirwanenthee-Kästgen war vergessen. Flitte war
froh, sagte, er size auf nach dem Kästgen, hoffe
es in fünf Minuten aus der Stadt herzureiten
und sollte sein Gaul fallen -- d. h. der geborgte,
denn sein Zutritt in allen Häusern war auch ei¬
ner in allen Ställen -- und er denke sogar noch
dem H. van der Harnisch eine bewährte Staar¬
brille mit zubringen. Vult behandelte, glaubte
Walt, das Anerbieten und das Männgen etwas
zu stolz.

mittheilen. Fehler, die man ihm ſchreibt, wird
er im naͤchſten Briefe verbeſſern.“

„Unten ſtand mein Name. Gleicher Weiſe
kegle ich auch in Briefen mit einem ſehr einge¬
zognen Biſchoff (ich wollt', ich koͤnnt' ihn nen¬
nen); wir ſchreiben uns, redlicher vielleicht als
Forſtbeamte, wie viel Holz jeder gemacht; der
andere ſtellt und legt ſeine Kegel genau nach dem
Briefe und ſchiebt dann ſeiner Seits.“

Die Haslauer muſten lachen, ob ſie gleich
ihm glaubten; aber die Agentin ſtrich ſich mit
innerer Hand ſo roth als einen Poſtwagen, deſ¬
ſen Stoͤße Hr. Peter Neupeter am beſten kannte,
an und fragte die Toͤchter nach Thée. Das
Kirwanenthee-Kaͤſtgen war vergeſſen. Flitte war
froh, ſagte, er ſize auf nach dem Kaͤſtgen, hoffe
es in fuͤnf Minuten aus der Stadt herzureiten
und ſollte ſein Gaul fallen — d. h. der geborgte,
denn ſein Zutritt in allen Haͤuſern war auch ei¬
ner in allen Staͤllen — und er denke ſogar noch
dem H. van der Harniſch eine bewaͤhrte Staar¬
brille mit zubringen. Vult behandelte, glaubte
Walt, das Anerbieten und das Maͤnngen etwas
zu ſtolz.

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[234.[234]/0244] mittheilen. Fehler, die man ihm ſchreibt, wird er im naͤchſten Briefe verbeſſern.“ „Unten ſtand mein Name. Gleicher Weiſe kegle ich auch in Briefen mit einem ſehr einge¬ zognen Biſchoff (ich wollt', ich koͤnnt' ihn nen¬ nen); wir ſchreiben uns, redlicher vielleicht als Forſtbeamte, wie viel Holz jeder gemacht; der andere ſtellt und legt ſeine Kegel genau nach dem Briefe und ſchiebt dann ſeiner Seits.“ Die Haslauer muſten lachen, ob ſie gleich ihm glaubten; aber die Agentin ſtrich ſich mit innerer Hand ſo roth als einen Poſtwagen, deſ¬ ſen Stoͤße Hr. Peter Neupeter am beſten kannte, an und fragte die Toͤchter nach Thée. Das Kirwanenthee-Kaͤſtgen war vergeſſen. Flitte war froh, ſagte, er ſize auf nach dem Kaͤſtgen, hoffe es in fuͤnf Minuten aus der Stadt herzureiten und ſollte ſein Gaul fallen — d. h. der geborgte, denn ſein Zutritt in allen Haͤuſern war auch ei¬ ner in allen Staͤllen — und er denke ſogar noch dem H. van der Harniſch eine bewaͤhrte Staar¬ brille mit zubringen. Vult behandelte, glaubte Walt, das Anerbieten und das Maͤnngen etwas zu ſtolz.

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Zitationshilfe: Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804, S. 234.[234]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_flegeljahre01_1804/244>, abgerufen am 23.11.2024.