Jean Paul: Flegeljahre. Bd. 1. Tübingen, 1804.ein Fächer, oder in Meinungen, das wie eine Er warf jezt sein gelbes Röckgen ab, um ein Faͤcher, oder in Meinungen, das wie eine Er warf jezt ſein gelbes Roͤckgen ab, um <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0198" n="188"/> ein Faͤcher, oder in Meinungen, das wie eine<lb/> Harfe, oder in einem Seewurm-Gehaͤuſe, das<lb/> wie eine Pfeife gebauet iſt, die Sommerſeite fin¬<lb/> det und dem Roſte Feuerung abgewinnet, dem<lb/> Faͤcher Kuͤhlung, der Harfen Toͤne, der See-<lb/> Pfeife desfalls — Ich meine uͤberhaupt, ein<lb/> Menſch, wie der Notarius, der mit einem ſol¬<lb/> chen Kopfe voll Ausſichten uͤber die weite Bie¬<lb/> nenflora ſeiner Zukunft hin in den Bienenkorb<lb/> einfliegt und einen fluͤchtigen Ueberſchlag des Ho¬<lb/> nigs macht, den er darinn aus tauſend Blu¬<lb/> men tragen wird, ein ſolcher Menſch darf uns<lb/> weiter nicht ſehr in Verwunderung ſezen, wenn<lb/> er ſogleich ans Abend-Fenſter ſchreitet, es auf¬<lb/> reiſſet und vor Floren entzuͤckt ausruft: „goͤtt¬<lb/> liche Ausſicht! Da unten der Park — ein Ab¬<lb/> ſchnitt Marktplaz — dort die zwei Kirchthuͤrme —<lb/> druͤben die Berge — Warlich ſehr ſchoͤn!” —<lb/> Denn dem Maͤdchen wollt' er auch eine kleine<lb/> Freude zuwenden durch die Zeichen der ſeinigen.</p><lb/> <p>Er warf jezt ſein gelbes Roͤckgen ab, um<lb/> als Selbſtquartiermeiſter in Hemdaͤrmeln alles<lb/> ſo zu ordnen, daß, wenn er von der verdruͤßli¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [188/0198]
ein Faͤcher, oder in Meinungen, das wie eine
Harfe, oder in einem Seewurm-Gehaͤuſe, das
wie eine Pfeife gebauet iſt, die Sommerſeite fin¬
det und dem Roſte Feuerung abgewinnet, dem
Faͤcher Kuͤhlung, der Harfen Toͤne, der See-
Pfeife desfalls — Ich meine uͤberhaupt, ein
Menſch, wie der Notarius, der mit einem ſol¬
chen Kopfe voll Ausſichten uͤber die weite Bie¬
nenflora ſeiner Zukunft hin in den Bienenkorb
einfliegt und einen fluͤchtigen Ueberſchlag des Ho¬
nigs macht, den er darinn aus tauſend Blu¬
men tragen wird, ein ſolcher Menſch darf uns
weiter nicht ſehr in Verwunderung ſezen, wenn
er ſogleich ans Abend-Fenſter ſchreitet, es auf¬
reiſſet und vor Floren entzuͤckt ausruft: „goͤtt¬
liche Ausſicht! Da unten der Park — ein Ab¬
ſchnitt Marktplaz — dort die zwei Kirchthuͤrme —
druͤben die Berge — Warlich ſehr ſchoͤn!” —
Denn dem Maͤdchen wollt' er auch eine kleine
Freude zuwenden durch die Zeichen der ſeinigen.
Er warf jezt ſein gelbes Roͤckgen ab, um
als Selbſtquartiermeiſter in Hemdaͤrmeln alles
ſo zu ordnen, daß, wenn er von der verdruͤßli¬
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