Getöse zu hören. Ein ähnliches Phänomen war 1744 als der Vulkan von Cotapaxi ausbrach, u. in einer Entfernung wie von hier bis Sibirien, war das Getöse zu hören. Wenn man glaubt, daß durch die Fortpflanzung des Schalles dies Getöse zu hören wäre, so müßte in Betracht der Tiefe, Flüsse u. Höhen, die er Durchlaufen mußte, die Stärke desselben in der Nähe des Vulkans schreklich sein; dies ist jedoch nicht der Fall, sondern er ist dort nicht stär- ker. Es ist dies nur aus den innern Spalten in der Erde zu erklären, die den Schall fortpflanzen. Bei Erdbeben hat man die magnetische Kraft beobachtete Die Jnclination der Magnetnadel ändert sich dadurch u. bleibt Jahr u. Tag gleich. Bewegung der Oberfläche bei einem Erdbeben Bei den Erdbeben nahm war eine Bewegung von unter nach oben u. dann ein Schwan- ken an. Dies ist eine falsche Vorstellung, denn bei Uhren mit Pendeln versehen, ist während des Erdbebens nicht zu merken, daß mehre Bewegungen mit einander ver- bunden sind. Quito, am Fuße des Pichincha Vulkans hat prächtige Häuser von drei Stuck u. erleidet starke Erdbeben, aber es werden nur Risse an den Gewölben bemerkt; die Bewegung muß daher sehr gleichmäßig erfolgen. Jn Lima hingegen können nur leichte Häuser gebaut werden, in dem die größere Häuser leicht zerstört werden; obgleich die Erdbeben dem Gefühle nach nicht stärker als in Quito sind.
Die
Getöſe zu hören. Ein ähnliches Phänomen war 1744 als der Vulkan von Cotapaxi ausbrach, u. in einer Entfernung wie von hier bis Sibirien, war das Getöſe zu hören. Weñ man glaubt, daß durch die Fortpflanzung des Schalles dies Getöſe zu hören wäre, ſo müßte in Betracht der Tiefe, Flüſſe u. Höhen, die er Durchlaufen mußte, die Stärke deſſelben in der Nähe des Vulkans ſchreklich ſein; dies iſt jedoch nicht der Fall, ſondern er iſt dort nicht ſtär- ker. Es iſt dies nur aus den iñern Spalten in der Erde zu erklären, die den Schall fortpflanzen. Bei Erdbeben hat man die magnetiſche Kraft beobachtete Die Jnclination der Magnetnadel ändert ſich dadurch u. bleibt Jahr u. Tag gleich. Bewegung der Oberfläche bei einem Erdbeben Bei den Erdbeben nahm war eine Bewegung von unter nach oben u. dañ ein Schwan- ken an. Dies iſt eine falſche Vorſtellung, denn bei Uhren mit Pendeln verſehen, iſt während des Erdbebens nicht zu merken, daß mehre Bewegungen mit einander ver- bunden ſind. Quito, am Fuße des Pichincha Vulkans hat prächtige Häuſer von drei Stuck u. erleidet ſtarke Erdbeben, aber es werden nur Riſſe an den Gewölben bemerkt; die Bewegung muß daher ſehr gleichmäßig erfolgen. Jn Lima hingegen köñen nur leichte Häuſer gebaut werden, in dem die größere Häuſer leicht zerſtört werden; obgleich die Erdbeben dem Gefühle nach nicht ſtärker als in Quito ſind.
Die
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[197./0201]
Getöſe zu hören. Ein ähnliches Phänomen
war 1744 als der Vulkan von Cotapaxi
ausbrach, u. in einer Entfernung wie von
hier bis Sibiri, war das Getöſe zu
hören. Weñ man glaubt, daß durch die
Fortpflanzung des Schalles dies Getöſe zu
hören wäre, ſo müßte in Betracht der
Tiefe, Flüſſe u. Höhen, die er Durchlaufen
mußte, die Stärke deſſelben in der Nähe
des Vulkans ſchreklich ſein; dies iſt jedoch
nicht der Fall, ſondern er iſt dort nicht ſtär-
ker. Es iſt dies nur aus den iñern
Spalten in der Erde zu erklären, die
den Schall fortpflanzen. Bei Erdbeben
hat man die magnetiſche Kraft beobachtete
Die Jnclination der Magnetnadel ändert
ſich dadurch u. bleibt Jahr u. Tag gleich.
Bei den Erdbeben nahm war eine Bewegung
von unter nach oben u. dañ ein Schwan-
ken an. Dies iſt eine falſche Vorſtellung,
denn bei Uhren mit Pendeln verſehen, iſt
während des Erdbebens nicht zu merken,
daß mehre Bewegungen mit einander ver-
bunden ſind. Quito, am Fuße des Pichincha
Vulkans hat prächtige Häuſer von drei
Stuck u. erleidet ſtarke Erdbeben, aber
es werden nur Riſſe an den Gewölben
bemerkt; die Bewegung muß daher ſehr
gleichmäßig erfolgen. Jn Lima hingegen
köñen nur leichte Häuſer gebaut werden,
in dem die größere Häuſer leicht zerſtört
werden; obgleich die Erdbeben dem
Gefühle nach nicht ſtärker als in Quito ſind.
Die
Bewegung
der Oberfläche
bei einem Erdbeben
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 197.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/201>, abgerufen am 25.11.2024.
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