zur Regelmäßigkeit in manchen Gegenden u. Zonen der Erde besonders zu finden, wohin auch namentlich Großbrittannien gehört. Noch hat man bemerkt, daß auf kleinen vul- kanischen Jnseln der Pendel viel schneller oft schlägt als auf den Continenten unter gleicher Breite, welches doch der umgekehrte Fall sein sollte. Dies kömmt daher, daß in der Tiefe dieser vulkanische Eilande viel Basalt, Eisen u. dgl. zu finden, wodurch die Attraction verstärkt u. dadurch auch die Accelera- tion [unleserliches Material]veranlaßt wird.
Als Resultat der höhere Analysis ergiebt sich der Umfang der Erde auch aus der jedesmaligen Höhe des Mondes u. aus den Pendelversuchen. Letztere lassen durch ihre Schwingungen selbst auf das Dasein der geognostischen Stufen schließen. Selbst wenn es möglich wäre Kugeln von Pla- tina 6-7 Fuß Durchmesser Zb. unter den Boden zu wälzen wo Pen- delversuche angestellt werden, so würde dies bemerklich die Oscillation stöhren. Bis jetzt sind behufs der Messungen über die Ap- plattung der Erde nur Längengrade gemessen worden, es frägt sich ob bei einer Messung von Osten nach Westen sich auch Abplattung finde? Bis jetzt sind deshalb schon 15 Die neuesten ange- stellten Messungen Längengrade gemessen, vom Ausfluß der Garonne, über den Montblanc u. das nördl. Jtalien bis Fiume u. die Oesterr. Regierung läßt diese Messungen fortsetzen bis Orzowa. Dies wird 24 Längen-Grade ausmachen. Aus den b[unleserliches Material]is jetzt erhaltenen Resultaten kann man ebenfalls auf die Abplattung schließen.
Nach
zur Regelmäßigkeit in manchen Gegenden u. Zonen der Erde beſonders zu finden, wohin auch namentlich Großbrittañien gehört. Noch hat man bemerkt, daß auf kleinen vul- kaniſchen Jnſeln der Pendel viel ſchneller oft ſchlägt als auf den Continenten unter gleicher Breite, welches doch der umgekehrte Fall ſein ſollte. Dies köm̃t daher, daß in der Tiefe dieſer vulkaniſche Eilande viel Baſalt, Eiſen u. dgl. zu finden, wodurch die Attraction ⎡verſtärkt u. dadurch auch die Accelera- tion [unleserliches Material]veranlaßt wird.
Als Reſultat der höhere Analysis ergiebt ſich der Umfang der Erde auch aus der jedesmaligen Höhe des Mondes u. aus den Pendelverſuchen. Letztere laſſen durch ihre Schwingungen ſelbſt auf das Dasein der geognoſtiſchen Stufen ſchließen. Selbſt weñ es möglich wäre Kugeln von Pla- tina ⎡6–7 Fuß Durchmeſſer Zb. unter den Boden zu wälzen wo Pen- delverſuche angeſtellt werden, ſo würde dies bemerklich die Oscillation ſtöhren. Bis jetzt ſind behufs der Meſſungen über die Ap- plattung der Erde nur Längengrade gemeſſen worden, es frägt ſich ob bei einer Meſſung von Oſten nach Weſten ſich auch Abplattung finde? Bis jetzt ſind deshalb ſchon 15 Die neueſten ange- ſtellten Meſſungen Längengrade gemeſſen, vom Ausfluß der Garoñe, über den Montblanc u. das nördl. Jtalien bis Fiume u. die Oeſterr. Regierung läßt dieſe Meſſungen fortsetzen bis Orzowa. Dies wird 24 Längen-Grade ausmachen. Aus den b[unleserliches Material]is jetzt erhaltenen Reſultaten kañ man ebenfalls auf die Abplattung ſchließen.
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[167./0171]
zur Regelmäßigkeit in manch Gegenden u.
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Fall ſein ſollte. Dies köm̃t daher, daß in
der Tiefe dieſer vulkaniſche Eilande viel
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Attraction verſtärkt u. dadurch auch die Accelera-
tion veranlaßt wird.
D. 6. Febr. 28.
Als Reſultat der höhere Analysis ergiebt
ſich der Umfang der Erde auch aus der jedesmalig
Höhe des Mondes u. aus den Pendelverſuchen.
Letztere laſſen durch ihre Schwingungen ſelbſt
auf das Dasein der geognoſtiſchen Stufen ſchließen.
Selbſt weñ es möglich wäre Kugeln von Pla-
tina 6–7 Fuß Durchmeſſer Zb. unter den Boden zu wälzen wo Pen-
delverſuche angeſtellt werden, ſo würde
dies bemerklich die Oscillation ſtöhren. Bis
jetzt ſind behufs der Meſſungen über die Ap-
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Garoñe, über den Montblanc u. das nördl.
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kañ man ebenfalls auf die Abplattung ſchließen.
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Die
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ſtellt Meſſungen
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 167.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/171>, abgerufen am 16.07.2024.
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