Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder. 2. Band: M-Z. Berlin, 1898.[Schmidt-Idar, Frau Minna] *Schmidt-Idar, Frau Minna, Milspe in Westfalen, geboren am 5. Februar 1850 in Idar, Fürstentum Birkenfeld. Ihr Vater war Kaufmann und Besitzer einer Achatschleiferei (Halbedelsteine). Sie besuchte dort die Elementarschule und genoss nur ganz kurze Zeit den besseren Unterricht einer höheren Mädchenschule. M. Schm. war schon von frühester Jugend an träumerisch veranlagt, ihre Jugend sonnenhell und freudevoll. Im Jahre 1871 verheiratete sie sich und kam nach Milspe in Westfalen, wo ihr Mann, ebenfalls Kaufmann, ein Engros-Geschäft mit gutem Erfolge betrieb. Nach sechzehnjähriger Ehe und beinahe siebenjährigem Leiden starb er und M. Sch. stand nunmehr - mit vier unerwachsenen Kindern - völlig mittellos da, da kurz vorher infolge gewagter Spekulationen und sonstiger Missstände das einst so blühende Geschäft ihres Gatten zugrunde ging. Nun begann ein Kampf mit den Nöten des Lebens für M. Sch., den körperliche Leiden noch erschwerten. Im Jahre 1895 - in schwerer Krankheit - entstand ihr erstes Lied, dem rasch nacheinander viele andere folgten. "Nur mir zum Trost und zur Herzenserleichterung sang ich diese Lieder", schreibt sie selbst, "niemals mit der Absicht, sie der Öffentlichkeit zu übergeben." Dazu entschloss sie sich erst auf den dringenen Wunsch ihrer Freunde, und so zog ihr Herzensbote "Aus tiefem Born" hinaus in die Welt, dem bald andere neue Lieder folgen werden. - Aus tiefem Born. Gedichte, schmal 8. (176) Hagen 1897, G. Butz. n 2.-; geb. n 3.-; m. Goldschn. n 3.50 [Schmidt, Marie, Augsburg] Schmidt, Marie, Augsburg, geboren den 19. September 1821 in Augsburg, bildete sich zur Erzieherin aus und wirkte als solche längere Zeit in Triest. Seit 1861 ist sie Direktorin des Stettenschen Erziehungsinstituts in Augsburg. - Fräulein Rothe u. ihre Zöglinge. Ein Buch f. Mütter etc. 8. (407) Leipzig 1862, v. Jenisch & St. nn 2.- - Mutter Raymond und d. kleine Rene. 8. (24) Stuttgart 1891, Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft. -.10 - Neuestes vollständiges Kochbuch. 9. Aufl. 12. (374) Tuttlingen 1895, E. L. Kling. geb. 2.- - Oberschwäbisches Kochbuch. 8. Aufl. 12. (354) Biberach 1888, Dorn. geb. n 1.80 [Schmidt, Frl. Marie] *Schmidt, Frl. Marie, Ps. M. Hartschmidt, Wiesbaden, Kochbrunnenplatz 2, geboren 16. November 1829 zu Idstein im Nassauischen, siedelte im 6. Lebensjahr mit ihren Eltern nach Wiesbaden über, wo ihr Vater Beamter der Rechnungskammer wurde und als solcher 1855 starb. Im Mädcheninstitute von Frl. Wilhelmine Magdeburg, erhielt M. Sch. ihre Ausbildung zur Lehrerin, machte das Staatsexamen und wirkte als solche in Wiesbaden, Kreuznach, Dillenburg, Idstein, Oberlahnstein a. Rh., Meran, zuletzt wieder in Wiesbaden, wo sie auch jetzt noch als Privatlehrerin thätig ist, da körperliche Schwäche infolge eines in früher Kindheit erlittenen Unfalls sie niemals zu dauernder Anstellung an einer öffentlichen Schule gelangen liess. Seit ihrem 10. Lebensjahre hatte sie sich in Versen versucht, anfangs in Gelegenheitsdichtungen bei Familienfesten u. dgl.; wagte aber erst spät öffentlich hervorzutreten, da ihr Vater zwar ihre Richtung begünstigte, nach dessen frühem Tode aber ihre Umgebung eher Anstoss daran nahm. Von grosser Bedeutung für sie war [Schmidt-Idar, Frau Minna] *Schmidt-Idar, Frau Minna, Milspe in Westfalen, geboren am 5. Februar 1850 in Idar, Fürstentum Birkenfeld. Ihr Vater war Kaufmann und Besitzer einer Achatschleiferei (Halbedelsteine). Sie besuchte dort die Elementarschule und genoss nur ganz kurze Zeit den besseren Unterricht einer höheren Mädchenschule. M. Schm. war schon von frühester Jugend an träumerisch veranlagt, ihre Jugend sonnenhell und freudevoll. Im Jahre 1871 verheiratete sie sich und kam nach Milspe in Westfalen, wo ihr Mann, ebenfalls Kaufmann, ein Engros-Geschäft mit gutem Erfolge betrieb. Nach sechzehnjähriger Ehe und beinahe siebenjährigem Leiden starb er und M. Sch. stand nunmehr – mit vier unerwachsenen Kindern – völlig mittellos da, da kurz vorher infolge gewagter Spekulationen und sonstiger Missstände das einst so blühende Geschäft ihres Gatten zugrunde ging. Nun begann ein Kampf mit den Nöten des Lebens für M. Sch., den körperliche Leiden noch erschwerten. Im Jahre 1895 – in schwerer Krankheit – entstand ihr erstes Lied, dem rasch nacheinander viele andere folgten. »Nur mir zum Trost und zur Herzenserleichterung sang ich diese Lieder«, schreibt sie selbst, »niemals mit der Absicht, sie der Öffentlichkeit zu übergeben.« Dazu entschloss sie sich erst auf den dringenen Wunsch ihrer Freunde, und so zog ihr Herzensbote »Aus tiefem Born« hinaus in die Welt, dem bald andere neue Lieder folgen werden. ‒ Aus tiefem Born. Gedichte, schmal 8. (176) Hagen 1897, G. Butz. n 2.–; geb. n 3.–; m. Goldschn. n 3.50 [Schmidt, Marie, Augsburg] Schmidt, Marie, Augsburg, geboren den 19. September 1821 in Augsburg, bildete sich zur Erzieherin aus und wirkte als solche längere Zeit in Triest. Seit 1861 ist sie Direktorin des Stettenschen Erziehungsinstituts in Augsburg. ‒ Fräulein Rothe u. ihre Zöglinge. Ein Buch f. Mütter etc. 8. (407) Leipzig 1862, v. Jenisch & St. nn 2.– ‒ Mutter Raymond und d. kleine René. 8. (24) Stuttgart 1891, Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft. –.10 ‒ Neuestes vollständiges Kochbuch. 9. Aufl. 12. (374) Tuttlingen 1895, E. L. Kling. geb. 2.– ‒ Oberschwäbisches Kochbuch. 8. Aufl. 12. (354) Biberach 1888, Dorn. geb. n 1.80 [Schmidt, Frl. Marie] *Schmidt, Frl. Marie, Ps. M. Hartschmidt, Wiesbaden, Kochbrunnenplatz 2, geboren 16. November 1829 zu Idstein im Nassauischen, siedelte im 6. Lebensjahr mit ihren Eltern nach Wiesbaden über, wo ihr Vater Beamter der Rechnungskammer wurde und als solcher 1855 starb. Im Mädcheninstitute von Frl. Wilhelmine Magdeburg, erhielt M. Sch. ihre Ausbildung zur Lehrerin, machte das Staatsexamen und wirkte als solche in Wiesbaden, Kreuznach, Dillenburg, Idstein, Oberlahnstein a. Rh., Meran, zuletzt wieder in Wiesbaden, wo sie auch jetzt noch als Privatlehrerin thätig ist, da körperliche Schwäche infolge eines in früher Kindheit erlittenen Unfalls sie niemals zu dauernder Anstellung an einer öffentlichen Schule gelangen liess. Seit ihrem 10. Lebensjahre hatte sie sich in Versen versucht, anfangs in Gelegenheitsdichtungen bei Familienfesten u. dgl.; wagte aber erst spät öffentlich hervorzutreten, da ihr Vater zwar ihre Richtung begünstigte, nach dessen frühem Tode aber ihre Umgebung eher Anstoss daran nahm. Von grosser Bedeutung für sie war <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0257"/> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Schmidt-Idar, Frau Minna</persName> </supplied> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">*Schmidt-Idar,</hi> Frau Minna, Milspe in Westfalen, geboren am 5. Februar 1850 in Idar, Fürstentum Birkenfeld. Ihr Vater war Kaufmann und Besitzer einer Achatschleiferei (Halbedelsteine). Sie besuchte dort die Elementarschule und genoss nur ganz kurze Zeit den besseren Unterricht einer höheren Mädchenschule. M. Schm. war schon von frühester Jugend an träumerisch veranlagt, ihre Jugend sonnenhell und freudevoll. Im Jahre 1871 verheiratete sie sich und kam nach Milspe in Westfalen, wo ihr Mann, ebenfalls Kaufmann, ein Engros-Geschäft mit gutem Erfolge betrieb. Nach sechzehnjähriger Ehe und beinahe siebenjährigem Leiden starb er und M. Sch. stand nunmehr – mit vier unerwachsenen Kindern – völlig mittellos da, da kurz vorher infolge gewagter Spekulationen und sonstiger Missstände das einst so blühende Geschäft ihres Gatten zugrunde ging. Nun begann ein Kampf mit den Nöten des Lebens für M. Sch., den körperliche Leiden noch erschwerten. Im Jahre 1895 – in schwerer Krankheit – entstand ihr erstes Lied, dem rasch nacheinander viele andere folgten. »Nur <hi rendition="#g">mir</hi> zum Trost und zur Herzenserleichterung sang ich diese Lieder«, schreibt sie selbst, »niemals mit der Absicht, sie der Öffentlichkeit zu übergeben.« Dazu entschloss sie sich erst auf den dringenen Wunsch ihrer Freunde, und so zog ihr Herzensbote »Aus tiefem Born« hinaus in die Welt, dem bald andere neue Lieder folgen werden.</p><lb/> <p>‒ Aus tiefem Born. Gedichte, schmal 8. (176) Hagen 1897, G. Butz. n 2.–; geb. n 3.–; m. Goldschn. n 3.50</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry"> <head> <supplied> <persName>Schmidt, Marie, Augsburg</persName> </supplied> </head><lb/> <p><hi rendition="#b">Schmidt,</hi> Marie, Augsburg, geboren den 19. September 1821 in Augsburg, bildete sich zur Erzieherin aus und wirkte als solche längere Zeit in Triest. 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Sch. ihre Ausbildung zur Lehrerin, machte das Staatsexamen und wirkte als solche in Wiesbaden, Kreuznach, Dillenburg, Idstein, Oberlahnstein a. Rh., Meran, zuletzt wieder in Wiesbaden, wo sie auch jetzt noch als Privatlehrerin thätig ist, da körperliche Schwäche infolge eines in früher Kindheit erlittenen Unfalls sie niemals zu dauernder Anstellung an einer öffentlichen Schule gelangen liess. Seit ihrem 10. Lebensjahre hatte sie sich in Versen versucht, anfangs in Gelegenheitsdichtungen bei Familienfesten u. dgl.; wagte aber erst spät öffentlich hervorzutreten, da ihr Vater zwar ihre Richtung begünstigte, nach dessen frühem Tode aber ihre Umgebung eher Anstoss daran nahm. Von grosser Bedeutung für sie war </p> </div> </body> </text> </TEI> [0257]
Schmidt-Idar, Frau Minna
*Schmidt-Idar, Frau Minna, Milspe in Westfalen, geboren am 5. Februar 1850 in Idar, Fürstentum Birkenfeld. Ihr Vater war Kaufmann und Besitzer einer Achatschleiferei (Halbedelsteine). Sie besuchte dort die Elementarschule und genoss nur ganz kurze Zeit den besseren Unterricht einer höheren Mädchenschule. M. Schm. war schon von frühester Jugend an träumerisch veranlagt, ihre Jugend sonnenhell und freudevoll. Im Jahre 1871 verheiratete sie sich und kam nach Milspe in Westfalen, wo ihr Mann, ebenfalls Kaufmann, ein Engros-Geschäft mit gutem Erfolge betrieb. Nach sechzehnjähriger Ehe und beinahe siebenjährigem Leiden starb er und M. Sch. stand nunmehr – mit vier unerwachsenen Kindern – völlig mittellos da, da kurz vorher infolge gewagter Spekulationen und sonstiger Missstände das einst so blühende Geschäft ihres Gatten zugrunde ging. Nun begann ein Kampf mit den Nöten des Lebens für M. Sch., den körperliche Leiden noch erschwerten. Im Jahre 1895 – in schwerer Krankheit – entstand ihr erstes Lied, dem rasch nacheinander viele andere folgten. »Nur mir zum Trost und zur Herzenserleichterung sang ich diese Lieder«, schreibt sie selbst, »niemals mit der Absicht, sie der Öffentlichkeit zu übergeben.« Dazu entschloss sie sich erst auf den dringenen Wunsch ihrer Freunde, und so zog ihr Herzensbote »Aus tiefem Born« hinaus in die Welt, dem bald andere neue Lieder folgen werden.
‒ Aus tiefem Born. Gedichte, schmal 8. (176) Hagen 1897, G. Butz. n 2.–; geb. n 3.–; m. Goldschn. n 3.50
Schmidt, Marie, Augsburg
Schmidt, Marie, Augsburg, geboren den 19. September 1821 in Augsburg, bildete sich zur Erzieherin aus und wirkte als solche längere Zeit in Triest. Seit 1861 ist sie Direktorin des Stettenschen Erziehungsinstituts in Augsburg.
‒ Fräulein Rothe u. ihre Zöglinge. Ein Buch f. Mütter etc. 8. (407) Leipzig 1862, v. Jenisch & St. nn 2.–
‒ Mutter Raymond und d. kleine René. 8. (24) Stuttgart 1891, Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft. –.10
‒ Neuestes vollständiges Kochbuch. 9. Aufl. 12. (374) Tuttlingen 1895, E. L. Kling. geb. 2.–
‒ Oberschwäbisches Kochbuch. 8. Aufl. 12. (354) Biberach 1888, Dorn. geb. n 1.80
Schmidt, Frl. Marie
*Schmidt, Frl. Marie, Ps. M. Hartschmidt, Wiesbaden, Kochbrunnenplatz 2, geboren 16. November 1829 zu Idstein im Nassauischen, siedelte im 6. Lebensjahr mit ihren Eltern nach Wiesbaden über, wo ihr Vater Beamter der Rechnungskammer wurde und als solcher 1855 starb. Im Mädcheninstitute von Frl. Wilhelmine Magdeburg, erhielt M. Sch. ihre Ausbildung zur Lehrerin, machte das Staatsexamen und wirkte als solche in Wiesbaden, Kreuznach, Dillenburg, Idstein, Oberlahnstein a. Rh., Meran, zuletzt wieder in Wiesbaden, wo sie auch jetzt noch als Privatlehrerin thätig ist, da körperliche Schwäche infolge eines in früher Kindheit erlittenen Unfalls sie niemals zu dauernder Anstellung an einer öffentlichen Schule gelangen liess. Seit ihrem 10. Lebensjahre hatte sie sich in Versen versucht, anfangs in Gelegenheitsdichtungen bei Familienfesten u. dgl.; wagte aber erst spät öffentlich hervorzutreten, da ihr Vater zwar ihre Richtung begünstigte, nach dessen frühem Tode aber ihre Umgebung eher Anstoss daran nahm. Von grosser Bedeutung für sie war
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