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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
ne conjicit, vates est optimus. Joh. Pharamuna. Rummel. in Compend. fortificator.
Es ist sich aber in diesen Maximis generalioribus unnd allgemeinen Regu-
len nicht länger auffzuhalten/ sondern ad specialiores, und die so eigentlich hieher
gehören/ zu schreitten:
12. Aus einen weitem Platz kan mehr Widerstand gethan werden/ als aus einen
engen/ worauß denn folget/ daß je mehr Seitten eine Figur hat/ und je kleiner die
Winckel beym Centro seyn/ je bequemer sie zu fortificiren ist/ und je stärcker fält
die Defension, weiln alle Stück daran geraumer und zur Defension geschickter
und besser fallen/ dannenhero/ weil der Triangul die erste unter allen Figuren ist/
und die wenigsten Seitten hat/ wird er für untüchtig gehalten/ und in der Re-
gular-Fortification
mehrentheils verworffen: Das Quadrat ist etwas besser/
laufft doch auch noch grosse Vngeschicklichkeit und Vnvollkommenhet mit für;
das Fünff- Eck ist noch besser als das Quadrat/ kan zu Schlössern und Castelen
füglich gebrauchet werden.
13. Vnter der Figur und Besatzung muß eine gewisse Proportion in acht ge-
nommen werden/ denn es gar ungereumbt/ eine Festung größer anlegen/ als man
Besatzung zur Zeit der Noth darinnen haben oder unterhalten kan; Denn/ besser
nicht gebauet als nicht besetzet.
14. Die Linee oder Platz/ so einen andern verthedigen muß/ sol allewege (so
mans haben kan/ grösser seyn/ als der/ so sol verthediget werden/ oder doch zum
wenigsten gleich per supra dicta.
15. Ein jeder Theil einer Festung sol also und dermassen angeordnet werden/
daß
FORTIFICATION
nè conjicit, vates eſt optimus. Joh. Pharamunà. Rummel. in Compend. fortificator.
Es iſt ſich aber in dieſen Maximis generalioribus unnd allgemeinen Regu-
len nicht laͤnger auffzuhalten/ ſondern ad ſpecialiores, und die ſo eigentlich hieher
gehoͤren/ zu ſchreitten:
12. Aus einen weitem Platz kan mehr Widerſtand gethan werden/ als aus einẽ
engen/ worauß deñ folget/ daß je mehr Seitten eine Figur hat/ und je kleiner die
Winckel beym Centro ſeyn/ je bequemer ſie zu fortificiren iſt/ und je ſtaͤrcker faͤlt
die Defenſion, weiln alle Stuͤck daran geraumer und zur Defenſion geſchickter
und beſſer fallen/ dannenhero/ weil der Triangul die erſte unter allen Figuren iſt/
und die wenigſten Seitten hat/ wird er fuͤr untuͤchtig gehalten/ und in der Re-
gular-Fortification
mehrentheils verworffen: Das Quadrat iſt etwas beſſer/
laufft doch auch noch groſſe Vngeſchicklichkeit und Vnvollkommenhet mit fuͤr;
das Fuͤnff- Eck iſt noch beſſer als das Quadrat/ kan zu Schloͤſſern und Caſtelen
fuͤglich gebrauchet werden.
13. Vnter der Figur und Beſatzung muß eine gewiſſe Proportion in acht ge-
nommen werden/ deñ es gar ungereumbt/ eine Feſtung groͤßer anlegen/ als man
Beſatzung zur Zeit der Noth darinnen haben oder unterhalten kan; Deñ/ beſſer
nicht gebauet als nicht beſetzet.
14. Die Linee oder Platz/ ſo einen andern verthedigen muß/ ſol allewege (ſo
mans haben kan/ groͤſſer ſeyn/ als der/ ſo ſol verthediget werden/ oder doch zum
wenigſten gleich per ſuprà dicta.
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[84/0096] FORTIFICATION nè conjicit, vates eſt optimus. Joh. Pharamunà. Rummel. in Compend. fortificator. Es iſt ſich aber in dieſen Maximis generalioribus unnd allgemeinen Regu- len nicht laͤnger auffzuhalten/ ſondern ad ſpecialiores, und die ſo eigentlich hieher gehoͤren/ zu ſchreitten: 12. Aus einen weitem Platz kan mehr Widerſtand gethan werden/ als aus einẽ engen/ worauß deñ folget/ daß je mehr Seitten eine Figur hat/ und je kleiner die Winckel beym Centro ſeyn/ je bequemer ſie zu fortificiren iſt/ und je ſtaͤrcker faͤlt die Defenſion, weiln alle Stuͤck daran geraumer und zur Defenſion geſchickter und beſſer fallen/ dannenhero/ weil der Triangul die erſte unter allen Figuren iſt/ und die wenigſten Seitten hat/ wird er fuͤr untuͤchtig gehalten/ und in der Re- gular-Fortification mehrentheils verworffen: Das Quadrat iſt etwas beſſer/ laufft doch auch noch groſſe Vngeſchicklichkeit und Vnvollkommenhet mit fuͤr; das Fuͤnff- Eck iſt noch beſſer als das Quadrat/ kan zu Schloͤſſern und Caſtelen fuͤglich gebrauchet werden. 13. Vnter der Figur und Beſatzung muß eine gewiſſe Proportion in acht ge- nommen werden/ deñ es gar ungereumbt/ eine Feſtung groͤßer anlegen/ als man Beſatzung zur Zeit der Noth darinnen haben oder unterhalten kan; Deñ/ beſſer nicht gebauet als nicht beſetzet. 14. Die Linee oder Platz/ ſo einen andern verthedigen muß/ ſol allewege (ſo mans haben kan/ groͤſſer ſeyn/ als der/ ſo ſol verthediget werden/ oder doch zum wenigſten gleich per ſuprà dicta. 15. Ein jeder Theil einer Feſtung ſol alſo und dermaſſen angeordnet werden/ daß

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/96>, abgerufen am 27.11.2024.