2. Wil man ein gantz new Werck umb eine Stadt legen/ tritt man etwas/ so viel/ als nötig zu seyn scheinet/ davon a b/ als in A, richtet die Haupt-Regul gera- de forthin aufwerts in B, hernach die bewegliche Regul herumbwerts gegen C, und lässet Zeichen auff solche Puncta stecken/ die einem gerade im Gesichte blei- ben/ jedesmahl/ so ferne man kan/ doch daß solche Stäbe B C &c. Kein merckliches weiter von der Stadt/ als der Stab A, hernach thue man dergleichen bey den übrigen Ständen/ C D E, biß man zum ersten Stande A (da man angefangen hat) wiederumb herum komme/ und mercket allezeit auff der Scheiben (Brett) oder andere Jnstrument die Grösse der Winckel bey A, B A C, bey C, A C D, &c. und mißet die Distantz/ B A, A C, C D &c, so hat man die Polygonen, nach welcher Anleitung eine Befestigung umb die Stadt kan geführet werden. Fig. 64.
3. Da aber eine Stadt mit Wercken außzubessern/ muß man praecise der Mauren Bezirck haben/ so kan man entweder gerade an die Mauren/ sich mit dem Jnstrument anstellen/ und so weit man jedesmal an der Mauren hin siehet/ einen Stab stecken/ oder man kan sich gar auff die Mauren hinauff machen/ und Stäbe auf die fürnehmsten Ecken/ von welcher einer zu denen andern man gerade auff der Mauren hinmessen kan/ einstecken/ oder einen Gehülffen halten lassen/ mit Abmessung hernach/ wie vorgemeldet/ procediren. Eben dieses kan man practiciren, wenn man eine Festung abmessen wil/ nemblich daß man die Stäbe A, B, C, D &c. anff die Kehl-Puncta stecke/ und also wie gemeldet/ mit dem abmessen herumb gehe. Da man auff diese Art inwendig eine Stadt mit jhren
Gassen
G ij
oder Kriegs-Bau-Kunſt.
2. Wil man ein gantz new Werck umb eine Stadt legen/ tritt man etwas/ ſo viel/ als noͤtig zu ſeyn ſcheinet/ davon a b/ als in A, richtet die Haupt-Regul gera- de forthin aufwerts in B, hernach die bewegliche Regul herumbwerts gegen C, und laͤſſet Zeichen auff ſolche Puncta ſtecken/ die einem gerade im Geſichte blei- ben/ jedesmahl/ ſo ferne man kan/ doch daß ſolche Staͤbe B C &c. Kein merckliches weiter von der Stadt/ als der Stab A, hernach thue man dergleichen bey den uͤbrigen Staͤnden/ C D E, biß man zum erſten Stande A (da man angefangen hat) wiederumb herum komme/ und mercket allezeit auff der Scheiben (Brett) oder andere Jnſtrument die Groͤſſe der Winckel bey A, B A C, bey C, A C D, &c. und mißet die Diſtantz/ B A, A C, C D &c, ſo hat man die Polygonen, nach welcher Anleitung eine Befeſtigung umb die Stadt kan gefuͤhret werden. Fig. 64.
3. Da aber eine Stadt mit Wercken außzubeſſern/ muß man præcisè der Mauren Bezirck haben/ ſo kan man entweder gerade an die Mauren/ ſich mit dem Jnſtrument anſtellen/ und ſo weit man jedesmal an der Mauren hin ſiehet/ einen Stab ſtecken/ oder man kan ſich gar auff die Mauren hinauff machen/ und Staͤbe auf die fuͤrnehmſten Ecken/ von welcher einer zu denen andern man gerade auff der Mauren hinmeſſen kan/ einſtecken/ oder einen Gehuͤlffen halten laſſen/ mit Abmeſſung hernach/ wie vorgemeldet/ procediren. Eben dieſes kan man practiciren, wenn man eine Feſtung abmeſſen wil/ nemblich daß man die Staͤbe A, B, C, D &c. anff die Kehl-Puncta ſtecke/ und alſo wie gemeldet/ mit dem abmeſſen herumb gehe. Da man auff dieſe Art inwendig eine Stadt mit jhren
Gaſſen
G ij
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0059"n="47"/><fwplace="top"type="header">oder Kriegs-Bau-Kunſt.</fw><lb/><p>2. Wil man ein gantz new Werck umb eine Stadt legen/ tritt man etwas/ ſo<lb/>
viel/ als noͤtig zu ſeyn ſcheinet/ davon <hirendition="#aq">a b/</hi> als in <hirendition="#aq">A,</hi> richtet die Haupt-Regul gera-<lb/>
de forthin aufwerts in <hirendition="#aq">B,</hi> hernach die bewegliche Regul herumbwerts gegen <hirendition="#aq">C,</hi><lb/>
und laͤſſet Zeichen auff ſolche <hirendition="#aq">Puncta</hi>ſtecken/ die einem gerade im Geſichte blei-<lb/>
ben/ jedesmahl/ ſo ferne man kan/ doch daß ſolche Staͤbe <hirendition="#aq">B C &c.</hi> Kein merckliches<lb/>
weiter von der Stadt/ als der Stab <hirendition="#aq">A,</hi> hernach thue man dergleichen bey den<lb/>
uͤbrigen Staͤnden/ <hirendition="#aq">C D E,</hi> biß man zum erſten Stande <hirendition="#aq">A</hi> (da man angefangen<lb/>
hat) wiederumb herum komme/ und mercket allezeit auff der Scheiben (Brett)<lb/>
oder andere Jnſtrument die Groͤſſe der Winckel bey <hirendition="#aq">A, B A C,</hi> bey <hirendition="#aq">C, A C D, &c.</hi><lb/>
und mißet die Diſtantz/ <hirendition="#aq">B A, A C, C D &c,</hi>ſo hat man die <hirendition="#aq">Polygonen,</hi> nach<lb/>
welcher Anleitung eine Befeſtigung umb die Stadt kan gefuͤhret werden.<lb/><hirendition="#aq">Fig.</hi> 64.</p><lb/><p>3. Da aber eine Stadt mit Wercken außzubeſſern/ muß man <hirendition="#aq">præcisè</hi> der<lb/>
Mauren Bezirck haben/ ſo kan man entweder gerade an die Mauren/ ſich mit<lb/>
dem Jnſtrument anſtellen/ und ſo weit man jedesmal an der Mauren hin ſiehet/<lb/>
einen Stab ſtecken/ oder man kan ſich gar auff die Mauren hinauff machen/<lb/>
und Staͤbe auf die fuͤrnehmſten Ecken/ von welcher einer zu denen andern man<lb/>
gerade auff der Mauren hinmeſſen kan/ einſtecken/ oder einen Gehuͤlffen halten<lb/>
laſſen/ mit Abmeſſung hernach/ wie vorgemeldet/ <hirendition="#aq">procediren.</hi> Eben dieſes kan<lb/>
man <hirendition="#aq">practiciren,</hi> wenn man eine Feſtung abmeſſen wil/ nemblich daß man die<lb/>
Staͤbe <hirendition="#aq">A, B, C, D &c.</hi> anff die Kehl-<hirendition="#aq">Puncta</hi>ſtecke/ und alſo wie gemeldet/ mit dem<lb/>
abmeſſen herumb gehe. Da man auff dieſe Art inwendig eine Stadt mit jhren<lb/><fwplace="bottom"type="sig">G ij</fw><fwplace="bottom"type="catch">Gaſſen</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[47/0059]
oder Kriegs-Bau-Kunſt.
2. Wil man ein gantz new Werck umb eine Stadt legen/ tritt man etwas/ ſo
viel/ als noͤtig zu ſeyn ſcheinet/ davon a b/ als in A, richtet die Haupt-Regul gera-
de forthin aufwerts in B, hernach die bewegliche Regul herumbwerts gegen C,
und laͤſſet Zeichen auff ſolche Puncta ſtecken/ die einem gerade im Geſichte blei-
ben/ jedesmahl/ ſo ferne man kan/ doch daß ſolche Staͤbe B C &c. Kein merckliches
weiter von der Stadt/ als der Stab A, hernach thue man dergleichen bey den
uͤbrigen Staͤnden/ C D E, biß man zum erſten Stande A (da man angefangen
hat) wiederumb herum komme/ und mercket allezeit auff der Scheiben (Brett)
oder andere Jnſtrument die Groͤſſe der Winckel bey A, B A C, bey C, A C D, &c.
und mißet die Diſtantz/ B A, A C, C D &c, ſo hat man die Polygonen, nach
welcher Anleitung eine Befeſtigung umb die Stadt kan gefuͤhret werden.
Fig. 64.
3. Da aber eine Stadt mit Wercken außzubeſſern/ muß man præcisè der
Mauren Bezirck haben/ ſo kan man entweder gerade an die Mauren/ ſich mit
dem Jnſtrument anſtellen/ und ſo weit man jedesmal an der Mauren hin ſiehet/
einen Stab ſtecken/ oder man kan ſich gar auff die Mauren hinauff machen/
und Staͤbe auf die fuͤrnehmſten Ecken/ von welcher einer zu denen andern man
gerade auff der Mauren hinmeſſen kan/ einſtecken/ oder einen Gehuͤlffen halten
laſſen/ mit Abmeſſung hernach/ wie vorgemeldet/ procediren. Eben dieſes kan
man practiciren, wenn man eine Feſtung abmeſſen wil/ nemblich daß man die
Staͤbe A, B, C, D &c. anff die Kehl-Puncta ſtecke/ und alſo wie gemeldet/ mit dem
abmeſſen herumb gehe. Da man auff dieſe Art inwendig eine Stadt mit jhren
Gaſſen
G ij
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/59>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.