Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.oder Kriegs-Bau-Kunst. den zum Feind überlauffen lassen/ damit man von desselben Thun und Vorneh-men desto genauere Nachrichtung überkommen möge 44. Bey Anordnung einer Bataille sol man sich zu förderst vorsehen/ daß die- selbe also angestellet werde/ damit der Feind nicht leichtlich auff den Seiten oder rückwerts einbrechen könne/ Also sollen auch die Squadronen nicht zu weit von einander gestellet werden/ damit man den schwächesten und nothleidenden Theil desto geschwinder secundiren könne. 45. Wenn man mit dem Feind schlagen wil/ sol man seine Macht nicht so gar gering halten/ und das Volck dadurch sicher machen/ sondern sich anstellen/ als wenn er noch eins so starck were. 46. Ein Feld-Herr sol unter andern vornemlich des Gedreidigs warnehmen/ und ernstlich vor seyn/ damit dasselbe nicht muthwillig verschwendet oder ver- derbet werde. 47. Wenn man einen festen Ort belägern wil/ ists besser/ daß man denselben mit aller Macht und Gewalt angreiffe/ also daß man mit geringer Macht lange Zeit dafür zubringe. 48. Jm Krieg sol man allezeit wachtsam seyn/ und seinen Feind niemals trauen/ wenn er gleich weit von hinnen ist. 49. Auff eine verlohrne Schlacht folget gemeiniglich großes Vnheil/ darum man seine Sache nicht leichtlich auff eine Schlacht stellen sol/ zumahl wo auff den unglückhafften Außgang/ des gantzen Landes Ruin ruhen solte. 50. Wieder seinen Feind sol man keine Schmeh-Wort ausgießen/ weil er da- durch nicht geschlagen/ sondern nur mehr erhitzet und auffgebracht wird. 51. Wenn S s
oder Kriegs-Bau-Kunſt. den zum Feind uͤberlauffen laſſen/ damit man von deſſelben Thun und Vorneh-men deſto genauere Nachrichtung uͤberkommen moͤge 44. Bey Anordnung einer Bataille ſol man ſich zu foͤrderſt vorſehen/ daß die- ſelbe alſo angeſtellet werde/ damit der Feind nicht leichtlich auff den Seiten oder ruͤckwerts einbrechen koͤnne/ Alſo ſollen auch die Squadronen nicht zu weit von einander geſtellet werden/ damit man den ſchwaͤcheſten und nothleidenden Theil deſto geſchwinder ſecundiren koͤnne. 45. Wenn man mit dem Feind ſchlagen wil/ ſol man ſeine Macht nicht ſo gar gering halten/ und das Volck dadurch ſicher machen/ ſondern ſich anſtellen/ als wenn er noch eins ſo ſtarck were. 46. Ein Feld-Herr ſol unter andern vornemlich des Gedreidigs warnehmen/ und ernſtlich vor ſeyn/ damit daſſelbe nicht muthwillig verſchwendet oder ver- derbet werde. 47. Wenn man einen feſten Ort belaͤgern wil/ iſts beſſer/ daß man denſelben mit aller Macht und Gewalt angreiffe/ alſo daß man mit geringer Macht lange Zeit dafuͤr zubringe. 48. Jm Krieg ſol man allezeit wachtſam ſeyn/ und ſeinen Feind niemals trauen/ wenn er gleich weit von hinnen iſt. 49. Auff eine verlohrne Schlacht folget gemeiniglich großes Vnheil/ darum man ſeine Sache nicht leichtlich auff eine Schlacht ſtellen ſol/ zumahl wo auff den ungluͤckhafften Außgang/ des gantzen Landes Ruin ruhen ſolte. 50. Wieder ſeinen Feind ſol man keine Schmeh-Wort ausgießen/ weil er da- durch nicht geſchlagen/ ſondern nur mehr erhitzet und auffgebracht wird. 51. Weñ S s
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44. Bey Anordnung einer Bataille ſol man ſich zu foͤrderſt vorſehen/ daß die-
ſelbe alſo angeſtellet werde/ damit der Feind nicht leichtlich auff den Seiten oder
ruͤckwerts einbrechen koͤnne/ Alſo ſollen auch die Squadronen nicht zu weit von
einander geſtellet werden/ damit man den ſchwaͤcheſten und nothleidenden Theil
deſto geſchwinder ſecundiren koͤnne.
45. Wenn man mit dem Feind ſchlagen wil/ ſol man ſeine Macht nicht ſo gar
gering halten/ und das Volck dadurch ſicher machen/ ſondern ſich anſtellen/ als
wenn er noch eins ſo ſtarck were.
46. Ein Feld-Herr ſol unter andern vornemlich des Gedreidigs warnehmen/
und ernſtlich vor ſeyn/ damit daſſelbe nicht muthwillig verſchwendet oder ver-
derbet werde.
47. Wenn man einen feſten Ort belaͤgern wil/ iſts beſſer/ daß man denſelben
mit aller Macht und Gewalt angreiffe/ alſo daß man mit geringer Macht lange
Zeit dafuͤr zubringe.
48. Jm Krieg ſol man allezeit wachtſam ſeyn/ und ſeinen Feind niemals trauen/
wenn er gleich weit von hinnen iſt.
49. Auff eine verlohrne Schlacht folget gemeiniglich großes Vnheil/ darum
man ſeine Sache nicht leichtlich auff eine Schlacht ſtellen ſol/ zumahl wo auff den
ungluͤckhafften Außgang/ des gantzen Landes Ruin ruhen ſolte.
50. Wieder ſeinen Feind ſol man keine Schmeh-Wort ausgießen/ weil er da-
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