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Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

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FORTIFICATION
erobert würde/ sich die Soldaten in das Ravelin reteriren können/ und darein so
lange auffhalten/ biß sie von der Stadt Entsatz bekommen/ oder übergehohlet
werden mögen/ Wenn eine Stadt an der offenen grossen See gelegen/ und einen
Hafen hat/ ist es auch rathsam/ selbigen entweder mit in die Stadt zuschließen/
oder doch denselben an den Land-Seiten mit gebührlichen starcken Wällen und
Wercken/ zu Wasser aber mit einem gnugsamen breiten Damm/ worauff man
eine Brustwehre setzen kan/ auch Battereyen und Geschütz-Stellungen machen/
zu verwahren: Der Damm kan von Steinen/ Leim/ und Kalck durcheinander
gemenget/ (welche Materia endlich zu einen Felsen werden kan) Zangen weise/ daß
ein Theil das andere etwas bestreichen oder beschießen möge/ geschlagen/ und
nur beym Munde so viel Raum als gebühret/ zu Ein- und Außlauffung der
Schiffe gelassen werden: Den Hafen an sich selber mag man auch so groß ma-
chen/ als die Negotia und Vielheit der ankommenden Schiffe erfodert. Auff
diese Weise sind die in Haffen liegende Schiffe sicher/ und können auch des Fein-
des Schiffe von weiten aus demselben durch die Macht des Geschützes abgehal-
ten werden. Es sey zum Exempel in der 149. Figur an einem Ort/ der da fortifi-
ciret
werden sol/ ein Wasser so breit daß man mit der Mußqueten nicht hinüber
langen kan/ so lege ich umb den Orth/ weil er Regular lieget/ gegen das Land eine
halbe Regular-Zwölff-Ecke in groß Royal/ die Seite aber nach dem Wasser zu
theile ich von beyden Bollwercken an in a b und b c, item de und e f jeden Theil
40 Ruthen lang/ und lasse allezeit eine Flanque von 8 Ruthen gegen das Was-
ser gehen/ was in der Mitte übrig bleibet als c f, theile ich wieder in zwey gleiche

Theil/

FORTIFICATION
erobert wuͤrde/ ſich die Soldaten in das Ravelin reteriren koͤnnen/ und darein ſo
lange auffhalten/ biß ſie von der Stadt Entſatz bekommen/ oder uͤbergehohlet
werden moͤgen/ Wenn eine Stadt an der offenen groſſen See gelegen/ und einen
Hafen hat/ iſt es auch rathſam/ ſelbigen entweder mit in die Stadt zuſchließen/
oder doch denſelben an den Land-Seiten mit gebuͤhrlichen ſtarcken Waͤllen und
Wercken/ zu Waſſer aber mit einem gnugſamen breiten Damm/ worauff man
eine Bruſtwehre ſetzen kan/ auch Battereyen und Geſchuͤtz-Stellungen machen/
zu verwahren: Der Damm kan von Steinen/ Leim/ und Kalck durcheinander
gemenget/ (welche Materia endlich zu einen Felſen werden kan) Zangen weiſe/ daß
ein Theil das andere etwas beſtreichen oder beſchießen moͤge/ geſchlagen/ und
nur beym Munde ſo viel Raum als gebuͤhret/ zu Ein- und Außlauffung der
Schiffe gelaſſen werden: Den Hafen an ſich ſelber mag man auch ſo groß ma-
chen/ als die Negotia und Vielheit der ankommenden Schiffe erfodert. Auff
dieſe Weiſe ſind die in Haffen liegende Schiffe ſicher/ und koͤnnen auch des Fein-
des Schiffe von weiten aus demſelben durch die Macht des Geſchuͤtzes abgehal-
ten werden. Es ſey zum Exempel in der 149. Figur an einem Ort/ der da fortifi-
ciret
werden ſol/ ein Waſſer ſo breit daß man mit der Mußqueten nicht hinuͤber
langen kan/ ſo lege ich umb den Orth/ weil er Regular lieget/ gegen das Land eine
halbe Regular-Zwoͤlff-Ecke in groß Royal/ die Seite aber nach dem Waſſer zu
theile ich von beyden Bollwercken an in a b und b c, item de und e f jeden Theil
40 Ruthen lang/ und laſſe allezeit eine Flanque von 8 Ruthen gegen das Waſ-
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[214/0226] FORTIFICATION erobert wuͤrde/ ſich die Soldaten in das Ravelin reteriren koͤnnen/ und darein ſo lange auffhalten/ biß ſie von der Stadt Entſatz bekommen/ oder uͤbergehohlet werden moͤgen/ Wenn eine Stadt an der offenen groſſen See gelegen/ und einen Hafen hat/ iſt es auch rathſam/ ſelbigen entweder mit in die Stadt zuſchließen/ oder doch denſelben an den Land-Seiten mit gebuͤhrlichen ſtarcken Waͤllen und Wercken/ zu Waſſer aber mit einem gnugſamen breiten Damm/ worauff man eine Bruſtwehre ſetzen kan/ auch Battereyen und Geſchuͤtz-Stellungen machen/ zu verwahren: Der Damm kan von Steinen/ Leim/ und Kalck durcheinander gemenget/ (welche Materia endlich zu einen Felſen werden kan) Zangen weiſe/ daß ein Theil das andere etwas beſtreichen oder beſchießen moͤge/ geſchlagen/ und nur beym Munde ſo viel Raum als gebuͤhret/ zu Ein- und Außlauffung der Schiffe gelaſſen werden: Den Hafen an ſich ſelber mag man auch ſo groß ma- chen/ als die Negotia und Vielheit der ankommenden Schiffe erfodert. Auff dieſe Weiſe ſind die in Haffen liegende Schiffe ſicher/ und koͤnnen auch des Fein- des Schiffe von weiten aus demſelben durch die Macht des Geſchuͤtzes abgehal- ten werden. Es ſey zum Exempel in der 149. Figur an einem Ort/ der da fortifi- ciret werden ſol/ ein Waſſer ſo breit daß man mit der Mußqueten nicht hinuͤber langen kan/ ſo lege ich umb den Orth/ weil er Regular lieget/ gegen das Land eine halbe Regular-Zwoͤlff-Ecke in groß Royal/ die Seite aber nach dem Waſſer zu theile ich von beyden Bollwercken an in a b und b c, item de und e f jeden Theil 40 Ruthen lang/ und laſſe allezeit eine Flanque von 8 Ruthen gegen das Waſ- ſer gehen/ was in der Mitte uͤbrig bleibet als c f, theile ich wieder in zwey gleiche Theil/

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Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/226>, abgerufen am 27.11.2024.