Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662.

Bild:
<< vorherige Seite

FORTIFICATION
beydes die Zahlung/ wie auch der Fleiß der Arbeiter/ nicht an allen Orthen gleich/
und über dieses noch das/ was auff Holtzwerck/ Kalck/ Steine/ Fuhrlohn/ und
dergleichen gehet/ muß mit gerechnet werden/ kan man auch in diesem Stück
nichts gewisses determiniren; Wer Lust zu solcher Rechnung hat/ kan beym
Freitagio, Cellario, Trewen/ Pitisco, sonderlich aber Goldmanno, welcher für
andern hierinne seinen Fleiß angewendet/ und in Tabellen solche Calculation
verfasset/ davon nachschlagen.

Damit man aber doch gleichwol etlicher massen seinen Vberschlag so wohl die
Erde/ als Arbeit betreffent/ machen könne/ gibt M. Georg. Schultze in seiner For-
tification
und Meß-Kunst folgende Anleitung/ und zwar erstlich ungefehr die
Breite und Tieffe des Grabens also an zu legen/ daß man Erde gnug habe/ muß
man das Profil oder Durchschnitt des Walles in Quadrat-Ruthen/ und Schuh
rosolviren, und denn solche durch die bekante Tieffe des Grabens dividiren, das
Product gibt desselben gleiche Breite: Zu dieser/ so ich die Tieffe des Grabens
addire, bekomme ich desselben Oberbreite/ so ich aber von derselben solche subtra-
hire,
dessen Vnterbreite. Als im obigen Profil Fig: 144. fürgestellet/ ist

(1.) Die Anlage des Walles 81 Fuß/ die Oberbreite 54. die Differentz 27. derer
Helffte 13. 5. solche zur Oberbreite 54. addiret, gibt die verglichene Breite 67. 5. die-
se mit der Höhe 18. Fuß multipliciret, geben den Jnhalt des Trapetii INOK
1215 # Fuß.

(2.) Die Anlage der Brustwehre ist Fig. 145. 27. Fuß/ davon ab a b, für die
Banck und Docirung derselben 4 Schuh/ bleiben für 60/ 23 Fuß/ co ist 2 Fuß/ denn
weil die förder Höhe c d, 4 Fuß/ ist c o derer Helffte/ bleibet also b c endlich 21. Fuß/

diese

FORTIFICATION
beydes die Zahlung/ wie auch der Fleiß der Arbeiter/ nicht an allen Orthen gleich/
und uͤber dieſes noch das/ was auff Holtzwerck/ Kalck/ Steine/ Fuhrlohn/ und
dergleichen gehet/ muß mit gerechnet werden/ kan man auch in dieſem Stuͤck
nichts gewiſſes determiniren; Wer Luſt zu ſolcher Rechnung hat/ kan beym
Freitagio, Cellario, Trewen/ Pitiſco, ſonderlich aber Goldmanno, welcher fuͤr
andern hierinne ſeinen Fleiß angewendet/ und in Tabellen ſolche Calculation
verfaſſet/ davon nachſchlagen.

Damit man aber doch gleichwol etlicher maſſen ſeinen Vberſchlag ſo wohl die
Erde/ als Arbeit betreffent/ machen koͤnne/ gibt M. Georg. Schultze in ſeiner For-
tification
und Meß-Kunſt folgende Anleitung/ und zwar erſtlich ungefehr die
Breite und Tieffe des Grabens alſo an zu legen/ daß man Erde gnug habe/ muß
man das Profil oder Durchſchnitt des Walles in Quadrat-Ruthen/ und Schuh
roſolviren, und denn ſolche durch die bekante Tieffe des Grabens dividiren, das
Product gibt deſſelben gleiche Breite: Zu dieſer/ ſo ich die Tieffe des Grabens
addire, bekomme ich deſſelben Oberbreite/ ſo ich aber von derſelben ſolche ſubtra-
hire,
deſſen Vnterbreite. Als im obigen Profil Fig: 144. fuͤrgeſtellet/ iſt

(1.) Die Anlage des Walles 81 Fuß/ die Oberbreite 54. die Differentz 27. derer
Helffte 13. 5. ſolche zur Oberbreite 54. addiret, gibt die verglichene Breite 67. 5. die-
ſe mit der Hoͤhe 18. Fuß multipliciret, geben den Jnhalt des Trapetii INOK
1215 □ Fuß.

(2.) Die Anlage der Bruſtwehre iſt Fig. 145. 27. Fuß/ davon ab a b, fuͤr die
Banck und Docirung derſelben 4 Schuh/ bleiben fuͤr 60/ 23 Fuß/ co iſt 2 Fuß/ deñ
weil die foͤrder Hoͤhe c d, 4 Fuß/ iſt c o derer Helffte/ bleibet alſo b c endlich 21. Fuß/

dieſe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0218" n="206"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FORTIFICATION</hi></hi></fw><lb/>
beydes die Zahlung/ wie auch der Fleiß der Arbeiter/ nicht an allen Orthen gleich/<lb/>
und u&#x0364;ber die&#x017F;es noch das/ was auff Holtzwerck/ Kalck/ Steine/ Fuhrlohn/ und<lb/>
dergleichen gehet/ muß mit gerechnet werden/ kan man auch in die&#x017F;em Stu&#x0364;ck<lb/>
nichts gewi&#x017F;&#x017F;es <hi rendition="#aq">determiniren;</hi> Wer Lu&#x017F;t zu &#x017F;olcher Rechnung hat/ kan beym<lb/><hi rendition="#aq">Freitagio, Cellario,</hi> Trewen/ <hi rendition="#aq">Piti&#x017F;co,</hi> &#x017F;onderlich aber <hi rendition="#aq">Goldmanno,</hi> welcher fu&#x0364;r<lb/>
andern hierinne &#x017F;einen Fleiß angewendet/ und in Tabellen &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Calculation</hi><lb/>
verfa&#x017F;&#x017F;et/ davon nach&#x017F;chlagen.</p><lb/>
          <p>Damit man aber doch gleichwol etlicher ma&#x017F;&#x017F;en &#x017F;einen Vber&#x017F;chlag &#x017F;o wohl die<lb/>
Erde/ als Arbeit betreffent/ machen ko&#x0364;nne/ gibt <hi rendition="#aq">M. Georg.</hi> Schultze in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">For-<lb/>
tification</hi> und Meß-Kun&#x017F;t folgende Anleitung/ und zwar er&#x017F;tlich ungefehr die<lb/>
Breite und Tieffe des Grabens al&#x017F;o an zu legen/ daß man Erde gnug habe/ muß<lb/>
man das <hi rendition="#aq">Profil</hi> oder Durch&#x017F;chnitt des Walles in <hi rendition="#aq">Quadrat-</hi>Ruthen/ und Schuh<lb/><hi rendition="#aq">ro&#x017F;olviren,</hi> und denn &#x017F;olche durch die bekante Tieffe des Grabens <hi rendition="#aq">dividiren,</hi> das<lb/><hi rendition="#aq">Product</hi> gibt de&#x017F;&#x017F;elben gleiche Breite: Zu die&#x017F;er/ &#x017F;o ich die Tieffe des Grabens<lb/><hi rendition="#aq">addire,</hi> bekomme ich de&#x017F;&#x017F;elben Oberbreite/ &#x017F;o ich aber von der&#x017F;elben &#x017F;olche <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtra-<lb/>
hire,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Vnterbreite. Als im obigen <hi rendition="#aq">Profil Fig:</hi> 144. fu&#x0364;rge&#x017F;tellet/ i&#x017F;t</p><lb/>
          <p>(1.) Die Anlage des Walles 81 Fuß/ die Oberbreite 54. die <hi rendition="#aq">Differentz</hi> 27. derer<lb/>
Helffte 13. 5. &#x017F;olche zur Oberbreite 54. <hi rendition="#aq">addiret,</hi> gibt die verglichene Breite 67. 5. die-<lb/>
&#x017F;e mit der Ho&#x0364;he 18. Fuß <hi rendition="#aq">multipliciret,</hi> geben den Jnhalt des <hi rendition="#aq">Trapetii <hi rendition="#g">INOK</hi></hi><lb/>
1215 &#x25A1; Fuß.</p><lb/>
          <p>(2.) Die Anlage der Bru&#x017F;twehre i&#x017F;t <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 145. 27. Fuß/ davon ab <hi rendition="#aq">a b,</hi> fu&#x0364;r die<lb/>
Banck und <hi rendition="#aq">Docir</hi>ung der&#x017F;elben 4 Schuh/ bleiben fu&#x0364;r 60/ 23 Fuß/ <hi rendition="#aq">co</hi> i&#x017F;t 2 Fuß/ den&#x0303;<lb/>
weil die fo&#x0364;rder Ho&#x0364;he <hi rendition="#aq">c d,</hi> 4 Fuß/ i&#x017F;t <hi rendition="#aq">c o</hi> derer Helffte/ bleibet al&#x017F;o <hi rendition="#aq">b c</hi> endlich 21. Fuß/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">die&#x017F;e</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[206/0218] FORTIFICATION beydes die Zahlung/ wie auch der Fleiß der Arbeiter/ nicht an allen Orthen gleich/ und uͤber dieſes noch das/ was auff Holtzwerck/ Kalck/ Steine/ Fuhrlohn/ und dergleichen gehet/ muß mit gerechnet werden/ kan man auch in dieſem Stuͤck nichts gewiſſes determiniren; Wer Luſt zu ſolcher Rechnung hat/ kan beym Freitagio, Cellario, Trewen/ Pitiſco, ſonderlich aber Goldmanno, welcher fuͤr andern hierinne ſeinen Fleiß angewendet/ und in Tabellen ſolche Calculation verfaſſet/ davon nachſchlagen. Damit man aber doch gleichwol etlicher maſſen ſeinen Vberſchlag ſo wohl die Erde/ als Arbeit betreffent/ machen koͤnne/ gibt M. Georg. Schultze in ſeiner For- tification und Meß-Kunſt folgende Anleitung/ und zwar erſtlich ungefehr die Breite und Tieffe des Grabens alſo an zu legen/ daß man Erde gnug habe/ muß man das Profil oder Durchſchnitt des Walles in Quadrat-Ruthen/ und Schuh roſolviren, und denn ſolche durch die bekante Tieffe des Grabens dividiren, das Product gibt deſſelben gleiche Breite: Zu dieſer/ ſo ich die Tieffe des Grabens addire, bekomme ich deſſelben Oberbreite/ ſo ich aber von derſelben ſolche ſubtra- hire, deſſen Vnterbreite. Als im obigen Profil Fig: 144. fuͤrgeſtellet/ iſt (1.) Die Anlage des Walles 81 Fuß/ die Oberbreite 54. die Differentz 27. derer Helffte 13. 5. ſolche zur Oberbreite 54. addiret, gibt die verglichene Breite 67. 5. die- ſe mit der Hoͤhe 18. Fuß multipliciret, geben den Jnhalt des Trapetii INOK 1215 □ Fuß. (2.) Die Anlage der Bruſtwehre iſt Fig. 145. 27. Fuß/ davon ab a b, fuͤr die Banck und Docirung derſelben 4 Schuh/ bleiben fuͤr 60/ 23 Fuß/ co iſt 2 Fuß/ deñ weil die foͤrder Hoͤhe c d, 4 Fuß/ iſt c o derer Helffte/ bleibet alſo b c endlich 21. Fuß/ dieſe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/218
Zitationshilfe: Pasch, Johann Georg: Florilegium Fortificatorium Tripartitum Oder Anweisung zu der ietzigen Zeit üblichen Krieges-Bau-Kunst. Halle (Saale), 1662, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pascha_kriegsbaukunst_1662/218>, abgerufen am 09.11.2024.