noch auch, wie man häufig angenommen, mit dem magnetischen Pol: denn dieser liegt westlich von der Barrowstrasse im nörd- lichen Kanada. Der Kältepol liegt zwischen Novaja Semlia, Neu- Sibirien und der Behringstrasse: wenn daher eine Expedizion von Spizbergen grade in nördlicher Richtung fortginge: so würde sie das Maximum der Kälte erst jenseit des Erdpols antreffen.
Von dem Luftmeere.
Der grosse Luftozean, in dem wir leben, hat als 2/3 seines Bodens den flüssigen Wasserozean, und als 1/3 die starre Masse des Landes: es ist begreiflich, wie verschieden nach diesen Unterlagen die Temperatur der Luft sein mus: die Berge mit ihrer Vege- tazion erheben sich als eben so viele Untiefen auf dem Boden des Luftmeeres. Die Höhe des Luftmeeres nach oben hat noch nicht genau bestimt werden können, indessen kann man anneh- men, dass noch in 30-32 geographischen Meilen Höhe sich Luft befinde, denn in dieser Höhe leuchten die Sternschnuppen, und es scheint dass auch die so häufig niederfallenden Aerolithen sich erst in dieser Höhe entzünden, wenn sie mit dem Sauerstof der Luft in Berührung kommen. Sie mus aber in jenen Regionen so dünn
noch auch, wie man häufig angenommen, mit dem magnetischen Pol: denn dieser liegt westlich von der Barrowstrasse im nörd- lichen Kanada. Der Kältepol liegt zwischen Novaja Semlia, Neu- Sibirien und der Behringstrasse: wenn daher eine Expedizion von Spizbergen grade in nördlicher Richtung fortginge: so würde sie das Maximum der Kälte erst jenseit des Erdpols antreffen.
Von dem Luftmeere.
Der grosse Luftozean, in dem wir leben, hat als ⅔ seines Bodens den flüssigen Wasserozean, und als ⅓ die starre Masse des Landes: es ist begreiflich, wie verschieden nach diesen Unterlagen die Temperatur der Luft sein mus: die Berge mit ihrer Vege- tazion erheben sich als eben so viele Untiefen auf dem Boden des Luftmeeres. Die Höhe des Luftmeeres nach oben hat noch nicht genau bestimt werden können, indessen kann man anneh- men, dass noch in 30–32 geographischen Meilen Höhe sich Luft befinde, denn in dieser Höhe leuchten die Sternschnuppen, und es scheint dass auch die so häufig niederfallenden Aerolithen sich erst in dieser Höhe entzünden, wenn sie mit dem Sauerstof der Luft in Berührung kommen. Sie mus aber in jenen Regionen so dünn
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[263v/0530]
noch auch, wie man häufig angenommen, mit dem magnetischen
Pol: denn dieser liegt westlich von der Barrowstrasse im nörd-
lichen Kanada. Der Kältepol liegt zwischen Novaja Semlia, Neu-
Sibirien und der Behringstrasse: wenn daher eine Expedizion von
Spizbergen grade in nördlicher Richtung fortginge: so würde
sie das Maximum der Kälte erst jenseit des Erdpols antreffen.
Von dem Luftmeere.
Der grosse Luftozean, in dem wir leben, hat als ⅔ seines Bodens
den flüssigen Wasserozean, und als ⅓ die starre Masse des
Landes: es ist begreiflich, wie verschieden nach diesen Unterlagen
die Temperatur der Luft sein mus: die Berge mit ihrer Vege-
tazion erheben sich als eben so viele Untiefen auf dem Boden
des Luftmeeres. Die Höhe des Luftmeeres nach oben hat noch
nicht genau bestimt werden können, indessen kann man anneh-
men, dass noch in 30–32 geogr. Meilen Höhe sich Luft befinde,
denn in dieser Höhe leuchten die Sternschnuppen, und es scheint
dass auch die so häufig-niederfallenden Aerolithen sich erst
in dieser Höhe entzünden, wenn sie mit dem Sauerstof der Luft
in Berührung kommen. Sie mus aber in jenen Regionen so dünn
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Parthey, Gustav: Alexander von Humboldt[:] Vorlesungen über physikalische Geographie. Novmbr. 1827 bis April,[!] 1828. Nachgeschrieben von G. Partheÿ. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 263v. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_msgermqu1711_1828/530>, abgerufen am 22.11.2024.
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